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Sieg gegen Bayern MünchenBonner behalten in Nervenkrimi kühlen Kopf

Lesezeit 3 Minuten
Baskets-Spielmacher TJ Shorts (hier gegen Ognjen Jaramaz) zeigte zwei völlig verschiedene Halbzeiten: Vor der Pause kam er nur auf sechs Punkte, nach dem Seitenwechsel auf 20 Punkte.

Baskets-Spielmacher TJ Shorts (hier gegen Ognjen Jaramaz) zeigte zwei völlig verschiedene Halbzeiten: Vor der Pause kam er nur auf sechs Punkte, nach dem Seitenwechsel auf 20 Punkte.

Die Telekom Baskets gewinnen das Topspiel beim Verfolger Bayern München mit 77:73. Damit bleiben sie ALBA Berlin mit nur zwei Zählern Rückstand im Nacken.

Sie haben geglänzt, gebangt, gezittert – zum Schluss aber gejubelt: Am Ende einer Nervenschlacht behielten die Telekom Baskets in der Höhle des Löwen kühlen Kopf und entführten am Sonntagabend bei Bayern München mit 77:73 (27:15, 12:21, 22:19, 16:18) die Punkte im Top-Spiel des Tabellendritten gegen den Zweiten.

Baskets jetzt faktisch vier Siege vor den Bayern

Damit bleiben die Bonner dem führenden Titelverteidiger ALBA Berlin mit weiter nur zwei Zählern Rückstand im Nacken, bauten aber den Abstand zu den Münchnern auf sechs Punkte aus. Da sie nach dem 78:68 im Hinspiel auch den direkten Vergleich für sich entschieden, haben sie faktisch sogar vier Siege Vorsprung vor den Bayern.

Deshalb rechnen jetzt viele mit einem Zweikampf zwischen Berlin und Bonn um Platz eins nach der Hauptrunde. Darauf wollte Bonns Headcoach Tuomas Iisalo trotz des erneuten Erfolgs gegen die Bayern noch nicht blicken: „Das war erst das erste Spiel der Rückrunde. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen uns weiter verbessern“, kam der Trainerprofi bei ihm direkt durch.

Duell zwischen Baskets und Berlin kommt noch

Die Fans werden dagegen schon den Termin für das Duell zwischen Baskets und Berlin im Kalender markiert haben: Es steigt erst am 25. April, kurz vor den Play-offs – im Bonner Telekom Dome. Dass sie die Bayern erneut in die Knie zwangen, war schon deshalb verdient, weil die Baskets von der ersten bis zur letzten Sekunde vorn lagen. Sieben Punkte von Finn Delany zum 7:0 waren die Basis für ein überlegenes Auftaktviertel, in dem Bonn bis auf 13 Zähler wegzog (25:12).

Es war klar, dass Bayern-Coach Andrea Trinchieri sich dies nicht lange bieten lassen wollte und seine Münchner in der Defense mächtig nach vorne trieb. Zwar waren die Gäste beim 33:20 immer noch zweistellig vorne (15.), in der Folge stand die Bayern-Defense aber wie eine Wand und verhinderte fast fünf Minuten lang jeden Bonner Feldkorb. Nach einem 9:0-Lauf zum 33:29 waren die Bayern drauf und dran, die Partie zu kippen.

Vor allem deren Nationalspieler Isaac Bonga drehte auf und erzielte im zweiten Viertel 14 Punkte ohne Fehlwurf. Obwohl Baskets-Topscorer TJ Shorts gleichzeitig bis zur Pause nur einen von sieben Würfen ins Ziel brachte, retteten die Baskets eine Drei-Punkt-Führung in die zweite Halbzeit (39:36).

Shorts und Bonga spielen sich ins Rampenlicht

Hier präsentierte sich ein anderer Shorts: Jetzt erzielte er 14 Punkte in zehn Minuten, der Baskets-Vorsprung war im Schlussviertel wieder zweistellig (66:55, 31.). Die Bayern schlugen erneut zurück: Mit einem zweiten 9:0-Run kamen sie auf 73:72 heran, mussten dann aber taktisch foulen. Shorts traf seine Freiwürfe sicher (75:72), Münchens Corey Walden versenkte im Gegenzug nur den ersten, warf den zweiten bewusst ans Brett. Den Rebound schnappte sich aber Karsten Tadda, der den Erfolg mit zwei weiteren Freiwürfen perfekt machte – die Mannschaft konnte sich von einer erstaunlich großen Gruppe Baskets-Fans feiern lassen, die den Weg an die Isar nicht gescheut hatten. Neben Shorts, der mit 26 Punkten, 8 Assists und 5 Rebounds von Bonga (28 P., 9 Reb., 1 Ass.) minimal übertrumpft wurde, trafen Leon Kratzer (16 Punkte) sowie Delany (10) und Tadda (10) zweistellig.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (26/1), Ward (2), Kessens (1), Herrera (2), Tadda (10/2), Malcolm (4), Kratzer (16), Williams (6/2), Delany (10/2); Rebounds: 34 (Kessens 7); Assists: 16 (Shorts 8); Trefferquote Feld: 51 % (29/57); Dreierquote: 41 % (7/17); Freiwurfquote: 86 % (12/14).

München (Punkte/3er): Weiler-Babb (2), Walden (8), Seeley (9/3), Winston (5/1), Giffey (4), Bonga (28/5), Jaramaz, Wimberg (7/1), Rubit (8/1), Gillesbie (2); Rebounds: 30 (Bonga 9); Assists: 15 (Walden 4); Trefferquote Feld: 42 % (26/62); Dreierquote: 42 % (11/26); Freiwurfquote: 77 % (10/13).