AboAbonnieren

HeimpleiteTelekom Baskets geraten durch Ballverluste früh in Rückstand

Lesezeit 3 Minuten
Kaum ein Durchkommen: Thomas Kennedy (links) wird hier vom Ludwigsburger Joel Scott gebremst.

Kaum ein Durchkommen: Thomas Kennedy (links) wird hier vom Ludwigsburger Joel Scott gebremst.

Die Bonner unterliegen Ludwigsburg mit 79:89. Am Mittwoch wartet die Champions League auf die Basketballer.

Die Zielsetzung war eindeutig und schien auch sehr realistisch: Die Telekom Baskets wollten die Tabellenführung, die sie am Wochenende tatenlos abgeben mussten, direkt am Montag zurückerobern, wenn sie im Nachholspiel mit den Riesen Ludwigsburg das Team empfangen würden, gegen das sie zu Hause seit fast vier Jahren ungeschlagen waren.

Aber es kam am Montagabend ganz anders und endete mit einer Riesenenttäuschung: Die Bonner, die gegenüber ihren starken Auftritten gegen AEK Athen und in Heidelberg nicht wiederzuerkennen waren, unterlagen vor 5130 Zuschauern im Telekom Dome völlig verdient mit 79:89 (21:22, 13:24, 17:24, 28:19). Die Truppe von Roel Moors fand nie eine Einstellung zum harten und defensiven Spielstil der Schwaben, sie leistete sich in der Folge eine Flut von Ballverlusten (8 schon im ersten Viertel, 19 insgesamt), durch die die Baskets schnell und entscheidend in Rückstand gerieten.

„Wir haben im Vorfeld versucht, den Fokus auf die Limitierung von Ballverlusten zu legen. Das hat nicht wirklich gut geklappt“, räumte Moors ein. Mit einer solchen Aggressivität in der Verteidigung könne man sehr unterschiedlich umgehen: „Man kann Angst haben und langsam spielen oder man kann seine Vorteile ausnutzen.“

Die Ludwigsburger, bei denen mit Trainer John Patrick und dem Ex-Bonner Yorman Polas Bartolo zwei wichtige Akteure erkrankt fehlten, eroberten im zweiten Viertel erstmals eine zweistellige Führung (37:27, 17.), die sie nach dem Seitenwechsel immer weiter ausbauen konnten. Bis auf maximal 22 Punkte wuchs der Abstand (43:65, 28.), ehe die Baskets im Schlussviertel noch erfolgreich Ergebniskosmetik betreiben konnten. Sie drückten den Rückstand bis auf 75:84 (38.), den Erfolg der Gäste konnten sie aber nicht mehr gefährden.

Beste Werfer bei den Bonnern, die auf Sam Griesel wegen Hüftproblemen verzichten mussten, waren Angelo Allegri und Phlandrous Fleming mit je 18 Punkten, gefolgt von Darius McGhee mit 14 Zählern. Der Baskets-Topscorer drehte erst spät auf, hatte viele Fehlwürfe und sieben Ballverluste und erzielte sieben seiner 14 Punkte erst in den letzten 90 Sekunden.

Der enttäuschte Moors wies auf die Unerfahrenheit in Teilen seiner Mannschaft hin: „Wir haben viele junge Spieler, die noch nie so viel defensiven Gegendruck erlebt haben. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir sind jetzt wieder mit beiden Füßen auf dem Boden, können und werden weiterarbeiten“, blickte er schon auf die nächsten Aufgaben.

Das verhindert auch, dass die Baskets allzu lange ihre Wunden lecken können. Sie müssen schon am Mittwoch in Opawa gegen Maccabi Ramat Gan aus Israel antreten (18 Uhr). Das Champions-League-Spiel war mit Rücksicht auf die weltpolitische Lage nach Tschechien verlegt worden.

Der Ausgang der Partie hat richtungsweisenden Charakter, da im Moment alle vier Mannschaften in der Gruppe E mit 1:1-Siegen gleichauf liegen. Bislang gab es in den vier Begegnungen der Gruppe nur Heimsiege, die Baskets könnten also mit einem Auswärtssieg ihre Chancen auf den Gruppensieg enorm steigern, der den direkten Sprung ins Viertelfinale bringen würde.

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (14/2), Bähre (2), Fleming (18/2), Soares (7), Allegri (18/4), Hume (3/1), Pape (7/2), Thiemann (2), Kennedy (8); Rebounds: 30 (Allegri 5); Assists: 16 (Fleming 5); Ballverluste: 19 (McGhee 7); Trefferquote Feld: 52 % (29/56); Dreierquote: 31 % (9/29); Freiwurfquote: 71 % (12/17). Ludwigsburg (Punkte/Dreier): Scott (2), Ogungbemi-Jackson (17/2), Patrick (5/1), Maldonado (12/2), Simon (12/1), Manjon (23/3), Wohlfahrt-Bottermann, Pleta, Tischler, Grady (18/1); Rebounds: 30 (Scott 6); Assists: 13 (Maldonado 4); Ballverluste: 11 (Ogungemi-Jackson 3, Manjon 3); Trefferquote Feld: 55 % (35/64); Dreierquote: 42 % (10/24); Freiwurfquote: 50 % (9/18).