Die Telekom Baskets sind nach dem 72:65 über Hapol Holon Tabellenführer ihrer Gruppe der Basketball Champions League.
Defense hältTelekom Baskets schlagen Hapoel Holon und stoßen Tür zum Achtelfinale weit auf
Die Partie war wahrlich keine Werbung für Champions-League-Basketball, aber die Telekom Baskets haben am Mittwochabend das optimale Ergebnis mitgebracht: Sie gewannen das Rückspiel bei Hapoel Holon/Israel, das nach Riga/Lettland verlegt worden war und ohne Zuschauer stattfinden musste, mit 72:65 (20:16, 21:21, 13:18, 18:10). Damit übernahmen sie in der Gruppe F die Tabellenführung und können sich mit einem Sieg im letzten Spiel am 20. Dezember in Breogan/Spanien den Gruppensieg und damit die direkte Qualifikation für Achtelfinale sichern.
Nachdem im Parallelspiel Breogan bei Bursaspor/Türkei mit 65:77 unterlag, haben alle vier Mannschaften noch die Chance auf die zweite Runde. Auf Platz eins und zwei liegen jetzt die Bonner und Holon mit jeweils 3:2-Siegen, wobei die Baskets nach dem mit 74:75 verlorenen Hinspiel, den direkten Vergleich mit Holon für sich entschieden haben und vorne liegen. Dahinter lauern in Schlagdistanz Bursaspor und Breogan mit je 2:3-Siegen. Am letzten Spieltag müssen die Baskets nach Breogan und Holon empfängt Bursaspor. Wenn beide ihre Partie verlieren, wären alle vier Teams mit 3:3-Siegen gleichauf – und das große Rechnen würde beginnen.
Die Baskets legten gegen Holon einen spektakulären 18:4-Start hin, als Till Pape und Noah Kirkwood die Partie mit zwei Distanztreffern eröffneten und Christian Sengfelder nach sieben Minuten einen weiteren Dreier-Doppelschlag folgen ließ. Aber Holon konterte noch im ersten Viertel, als die Israelis mit einem 12:2-Lauf zum 20:16 antworteten. Zwar löste sich die Bonner im zweiten Viertel noch einmal auf zehn Punkte (28:18), aber Holon kämpfte sich bis zur Pause auf 41:37 heran, glich nach dem Seitenwechsel aus (41:41) und ging 48:45 (26.) in Führung.
Baskets Coach: „Wir haben das Spiel in der Defense gewonnen“
In dieser Phase war es auf beiden Seiten ein übles Fehlwurffestival. Die beiden Bonner Spielmacher Harald Frey (1 von 8) und Glynn Watson (1 von 6) trafen in den ersten drei Vierteln zusammen nur zwei von 14 Würfen. Aber die Baskets fanden über eine starke Defense zurück in die Erfolgsspur. Im Schlussabschnitt verhinderten sie fünf Minuten lang jeden Korb von Holon und drehten die Partie mit einem 17:6-Lauf zur erneuten zweistelligen Führung (71:61) nach 38 Minuten.
Die Trefferquote lag bei beiden Teams bei miserablen 35 Prozent, aber die Baskets ließen in den letzten zehn Minuten nur zehn Punkte von Holon zu. Auffälligster Bonner war Savion Flagg, der mit 12 Punkten und 11 Rebounds ein starkes Double-Double erzielte. Zweistellig punkteten auch noch Sengfelder (12 und 7 Rebounds) und Kirkwood (12).
Trainer Roel Moors betonte aber den Faktor der Verteidigung: „Wir haben das Spiel in der Defense gewonnen. Wenn man seinen Gegner bei 65 Punkten hält, macht das einen Trainer sehr glücklich. Wir hatten nie viel Rhythmus, aber haben mit unserer Verteidigung dennoch einen Weg gefunden, um zu gewinnen."
Gegen eine Offensive anderen Kalibers müssen die Baskets am Sonntag bestehen: Im Telekom Dome kommt es um 17 Uhr zum Pokalkracher gegen die Bayern, wenn Vizemeister Bonn und Pokalverteidiger München im Viertelfinale aufeinandertreffen.
Spielstatistiken
Baskets (Punkte/3er): Flagg (12/1), Griesel (3/1), Watson (3/1), Frey (9), Fobbs (8/2), Pape (5/1), Kirkwood (12/2), Sengfelder (12/2), Turudic, Kennedy (8); Rebounds: 44 (Flagg 11, Sengfelder 7); Assists: 18 (Frey 3, Sengfelder 3,Watson 3); Trefferquote Feld: 35 % (25/71); Dreierquote: 28 % (10/35); Freiwurfquote: 66 % (12/18).
Holon (Punkte/3er): Smith (6), Dawson (15/3), Vanwijn (5), Harris (10), Johnson (7/1), Hanochi (7/1), Artzi, Crawford (11), Misgav (4); Rebounds: 46 (Smith 10); Assists: 11 (Harris 3, Johnson 3); Trefferquote Feld: 35 % (23/65); Dreierquote: 18 % (5/28); Freiwurfquote: 82 % (14/17).