Die Bonner stürmen in der Champions League mit einem 99:72-Sieg über Vilnius ins Viertelfinale.
Bonner besiegen VilniusTelekom Baskets nach der Pause wie eine Naturgewalt
Die Gier nach Erfolg, die Lust am Gewinnen und der Spaß an der eigenen Stärke – all das scheint bei den Telekom Baskets derzeit keine Grenzen zu kennen. Denn der doppelte Tabellenführer (Bundesliga und Champions League) schaffte am Mittwochabend einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte: Mit dem 99:72 (26:15, 15:22, 33:13, 25:22) über den litauischen Landesmeister Rytas Vilnius qualifizierten sich die Bonner vor 5000 Zuschauern im Telekom Dome erstmals für das Viertelfinale der FIBA Champions League.
Jetzt wollen sich die Baskets auch den Gruppensieg sichern
Das ist höher zu bewerten als das Halbfinale des FIBA Europe Cups von 2017, als die Baskets unter Predrag Krunic das Finale gegen Paris-Nanterre mit 77:76 und 81:86 knapp verpassten. Jetzt ist ihnen in der Zwischenrunde nach dem vierten Sieg im vierten Spiel Platz eins oder zwei der Gruppe J sicher. In den verbleibenden Partien gegen Manresa/Spanien (14.3.) und bei Bahcesehir Istanbul (22.3.) wollen sich die Baskets noch den Gruppensieg sichern, um bei der Viertelfinal-Auslosung einen der vier Gruppenzweiten als Gegner zu bekommen und in der „Best-of-three“-Serie Heimvorteil zu haben. Hier geht es im April um die Qualifikation für das „Final-Four“-Turnier (12. bis 14. Mai).
Nach einem erneuten Blitzstart führten die Baskets im ersten Viertel schon mit 14 Punkten (24:10), als im zweiten Durchgang plötzlich Sand im Getriebe war. Erst halbierten die Litauer den Rückstand auf 33:26, bis zur Pause sogar auf vier Punkte (41:37). Das lag auch daran, dass die Bonner nach ihren vier Dreiern im Auftaktviertel nur einen weiteren Fernschuss trafen und in der ersten Halbzeit nur vier Bonner punkteten.
Beides sollte sich nach dem Seitenwechsel fundamental ändern, als die Baskets im dritten Viertel wie eine Naturgewalt über den Gästen hereinbrachen. „Das war eine unserer besten Halbzeiten in dieser Saison. Es ist unglaublich, was für einen Job wir da defensiv gemacht haben“, urteilte Cheftrainer Tuomas Iisalo mit Blick auf die 33:13-Punkte im dritten Abschnitt. Sein Gegenüber Giedrius Zibenas sah es naturgemäß anders: „Ich bin sehr verärgert über unsere Leistung in der zweiten Halbzeit, weil wir zu früh aufgegeben haben. Das ist inakzeptabel.“
Shorts und Rückkehrer Hawkins als kongeniales Duo
Mit 22 Punkten, 7 Assists und vier Rebounds drückte TJ Shorts der Partie wieder mal seinen Stempel auf, Rückkehrer Jawontae Hawkins wurde aber mit 20 Punkten, fünf Assists, drei Rebounds und zwei Steals zum kongenialen Partner. Stark zeigten sich auch Collin Malcolm (16 P., 5 Reb., 3 Blocks) und Finn Delany (14 P., 5 Reb.), Leon Kratzer trug mit 12 Abprallern entscheidend zu Bonns 42:26-Rebound-Überlegenheit bei. Nur in zivil auf der Bank saß Tyson Ward, der in Frankfurt umgeknickt war und einige Wochen ausfallen wird.
In der Bundesliga geht es für die Baskets am Samstagabend gegen den Liga-Neunten Würzburg weiter (20.30 Uhr, Telekom Dome).
Baskets (Punkte/3er): Shorts (22/2), Falkenstein (3/1), Ensminger (6/2), Kessens (2), Herrera (4), Tadda (3/1), Malcolm (16/2), Hawkins (20/4), Kratzer (4), Williams (5/1), Goodman, Delany (14); Rebounds: 42 (Kratzer 12); Assists: 17 (Shorts 7, Hawkins 5); Trefferquote Feld: 52 % (37/71); Dreierquote: 38 % (13/34); Freiwurfquote: 80 % (12/15).
Vilnius (Punkte/3er): McCullum (2), Normantas (9/1), Lekunas (3/1), Radzevicius (3), Fridriksson (12/2), Uleckas, Echotas (14), Foster (12/2), Masiulis (10/3), Varadi (7/1), Simonis; Rebounds: 26 (Radzevicius 5, Masiulis 5); Assists: 14 (McCullum 3); Trefferquote Feld: 41 % (22/54); Dreierquote: 34 % (10/29); Freiwurfquote: 86 % (18/21).