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Klare PleiteBaskets nach schwacher erster Hälfte ohne Chance beim Tabellenführer

Lesezeit 3 Minuten
Baskets-Spieler Savion Flagg (r.) stemmt sich gegen Münchens Center Devin Booker.

Baskets-Spieler Savion Flagg (r.) stemmt sich gegen Münchens Center Devin Booker.

Die Bonner kassieren bei Pokalsieger Bayern München eine 81:90-Niederlage Florian Koch feiert sein Comeback

Auch die seit Wochen erfolgreichen Telekom Baskets haben den Lauf von Bayern München in der Basketball-Bundesliga nicht stoppen können: Die Bonner kassierten am Sonntagnachmittag beim Spitzenreiter und Pokalsieger eine 81:90 (15:25, 19:26, 22:22, 23:12)-Niederlage, durch die sie im Kampf um die Play-off-Plätze unter Druck bleiben.

Die Bayern, die im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen ihren Star Serge Ibaka (1071 NBA-Spiele) schonten, behaupteten dagegen die Tabellenführung mit ihrem 14. Bundesligasieg in Folge, durch den sie sich für die 83:88-Niederlage im Hinspiel revanchierten. Sie hatten schon am Freitag in der EuroLeague mit einem 74:66 über Roter Stern Belgrad ihre Play-off-Chance gewahrt. Der Neun-Punkte-Sieg über die Baskets täuscht etwas darüber hinweg, wie überlegen die Bayern in der ersten Halbzeit eine 20-Punkte-Führung herausspielten (56:36).

Sie sorgten schnell für klare Verhältnisse (15:5, 5.) und deckten auch in der Folge die Lücken in der Defense der Bonner schonungslos auf, die auf ihren Aufbauspieler Harald Frey (Rückenprobleme) verzichten mussten. Dies wurde zu einem fast unlösbaren Problem, als sich mit Glynn Watson der zweite etatmäßige Point Guard schon Mitte des zweiten Durchgangs mit einem unsportlichen Foul den dritten Pfiff gegen sich einhandelte.

So war die Personaldecke zu dünn, um den Bayern Paroli zu bieten, die zudem traumwandlerisch sicher trafen: Zur Pause hatten sie mit zehn Dreiern bei 19 Versuchen mehr als die Hälfte ihrer Fernschüsse verwandelt. Dabei versenkte auch ein Center wie Devin Booker wie selbstverständlich zwei Dreier bei zwei Versuchen. Bonns Trainer Roel Moors verfolgte den blutleeren Auftritt seiner Truppe mit klaren Worten: „Warum schlafen wir?“, rief er in einer Auszeit erregt.

Dass die Bonner in der zweiten Hälfte (45:34) Ergebniskosmetik betreiben konnten, lag ebenso daran, dass sie sich steigerten, wie daran, dass die Bayern nur noch das Nötigste taten. Für die Bonner Fans wurde deshalb das Comeback von Flo Koch zum Höhepunkt: Nach seiner Rückenoperation wechselte Moors ihn erstmals in dieser Saison ein – ihm gelang auf Anhieb ein Dreier.

Bonns Topscorer Noah Kirkwood (17 Punkte) kritisierte die schwache Auftaktphase der Bonner: „Wir hatten nicht die Energie, die nötig gewesen wäre, um einen 20-Punkte-Rückstand aufzuholen.“

Schon am Dienstagabend müssen die Baskets in der Champions League bei Galatasaray Istanbul antreten. Die Bonner fliegen am Montag von München an den Bosporus. Das Hinspiel geriet zum Skandalspiel, als türkische Fans nach dem 89:76-Erfolg der Baskets im Telekom Dome randalierten und enormen Sachschaden anrichteten.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (5/1), Griesel (14/3), Watson (8/1), Fobbs (6/1), Koch (3/1), Pape (5/1), Kirkwood (17/1), Sengfelder (9/1), Kennedy (14); Rebounds: 31 (Kennedy 8); Assists: 19 (Watson 5); Trefferquote Feld: 48 % (31/64); Dreierquote: 34 % (10/29); Freiwurfquote: 64 % (9/14). München (Punkte/3er): Weiler-Babb (6/2), Edwards (17/3), Weidemann (2), Giffey (11/2), Lucic (2), Wimberg (4), Bolmaro (17/2), Harris (6), Brankovic (13/2), Booker (12/2); Rebounds: 30 (Brankovic 5, Booker 5); Assists: 23 (Bolmaro 6); Trefferquote Feld: 54 % (32/59); Dreierquote: 45 % (13/29); Freiwurfquote: 76 % (13/17).