Bonner Duo erzielt zusammen 48 Punkte beim 95:80-Erfolg über den Mitteldeutschen BC – 6000 Zuschauer feiern ihr Team
Baskets-HeimsiegMcGhee und Fleming sind nicht zu bremsen
Ein dominantes Auftaktviertel und überlegene letzte 15 Minuten – das genügte den Telekom Baskets am Samstagabend gegen den Mitteldeutschen BC, um nach der Auftaktpleite in Vechta zurück in die Spur zu finden und mit 95:80 (26:16, 20:27, 20:14, 29:23) den ersten Bundesligasieg dieser Saison einzufahren.
Headcoach Roel Moors hatte aber auch Anlass zu Kritik, vor allem an der Verteidigungsarbeit. „Wir haben teilweise sehr gute Defense gespielt, aber teilweise auch Weißenfels zu leicht ins Spiel zurückkommen lassen. Wir haben im zweiten Viertel 27 Punkte und im vierten Viertel 23 Punkte kassiert, was einfach zu viel ist.“ Dazwischen lagen auch schwächere Phasen der Bonner, in denen sie die Gäste mehrfach wieder herankommen ließen. Was Moors insgesamt zu einem differenzierten Urteil kommen ließ: „Wir haben das Spiel über die Offense gewonnen, aber in Zukunft müssen wir die Spiele über die Defense gewinnen.“
Just in der Phase im zweiten Viertel, in der sich die Hausherren auf 14 Zähler absetzen konnten (33:19), erlaubten sie dem MBC einen 10:0-Konter zum 33:29, nach dem alles wieder offen war. Dadurch verpufften auch die Dreierserien von Phlandrous Fleming und Till Pape, die in der ersten Halbzeit je drei Distanzschüsse im Korb unterbrachten. Der MBC war aber beim Kabinengang dennoch weiter auf Tuchfühlung (46:43).
Die Entscheidung reifte erst heran, als in der zweiten Hälfte mit Thomas Kennedy und Darius McGhee zwei weitere Bonner starke offensive Szenen hatten. Kennedy erzielte neun seiner 13 Punkte im dritten Durchgang und ließ es dabei zur Freude der 6000 Zuschauer im ausverkauften Telekom Dome bei Dunkings mächtig krachen.
Noch spektakulärer die Steigerung von McGhee, der sich gegenüber seiner schwachen Wurfleistung in Vechta (3 von 16) mit einer Quote von 55 Prozent (11 von 20) wie ausgewechselt zeigte: 15 seiner 27 Punkte machte er allein im Schlussviertel, kam auf eine Dreierquote von 50 Prozent (5 von 10) und markierte in den letzten zwei Spielminuten in einer Solo-Show die letzten elf Baskets-Punkte ganz allein.
Fleming stand ihm nur wenig nach, der mit 21 Punkten und fünf Rebounds auftrumpfte. Für Gästecoach Janis Gailitis war es spielentscheidend, dass der MBC Fleming und McGhee nicht in den Griff bekam: „Wir haben nicht gut verteidigt, insbesondere gegen die zwei Aufbauspieler, die zusammen 48 Zähler erzielt haben. Unter dem Strich hat Bonn das Spiel kontrolliert und verdient gewonnen.“
Bevor es in der Bundesliga am nächsten Sonntag mit dem Klassiker gegen den Erzrivalen ALBA Berlin weitergeht, beginnt die Champions League am Dienstag mit dem Auswärtsspiel in der lettischen Hauptstadt Riga.
Baskets (Pkte/3er): McGhee (27/5), Bähre (2), Griesel (3), Fleming (21/3), Soares, Allegri (8), Hume (5/1), Pape (16/3), Thiemann, Kennedy (13); Rebounds: 34 (Allegri 7); Assists: 12 (McGhee 5); Trefferquote Feld: 54 % (38/70); Dreierquote: 41 % (12/19); Freiwurfquote: 78 % (7/9). MBC (Pkte/3er): Devoe, Johnson (14/2), Zdravevski, Tkachenko (5/1), Breunig (13), Otto (4), Brewer (20/3), Callison (6/22), Reaves (12/1), Bryant (6), Kovacevic; Rebounds: 27 (Johnson 5, Reaves 5); Assists: 19 (Johnson 5); Trefferquote Feld: 51 % (31/61); Dreierquote: 36 % (9/25); Freiwurfquote: 75 % (9/12).