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0:1Baskets in fast allen Belangen unterlegen

Lesezeit 3 Minuten
Bonns Brian Fobbs (M.) kämpft um den Ball mit den Berlinern Johannes Thiemann (l.) und Yanni Wetzel.

Bonns Brian Fobbs (M.) kämpft um den Ball mit den Berlinern Johannes Thiemann (l.) und Yanni Wetzel.

Die Bonner verpatzen den Auftakt ins Viertelfinale gegen Berlin mit 68:94

Am Ende war es eine klare Sache für ALBA Berlin, die Telekom Baskets kassierten zum Auftakt des Play-off-Viertelfinales mit 68:94 (14:17, 17:24, 20:27, 17:26) eine deutliche Niederlage. Als es nach 18 Minuten noch 31:31 stand, konnten die mitgereisten Bonner Fans in dieser Neuauflage des Klassikers zwischen Berlin und Bonn noch auf eine ausgeglichene und spannende Partie hoffen.

Aber dann gelang den Gastgebern in den zwei Minuten bis zur Halbzeitpause ein 10:0-Lauf zum 41:31, von dem sich die Baskets nicht mehr erholten. „Das war genau das, was wir nicht wollten: Dass wir den Fokus verlieren und ALBA dies direkt ausnutzt. Und das haben sie halt eiskalt gemacht“, war dies auch für den Bonner Center Till Pape die entscheidende Phase der Partie: „In der zweiten Hälfte haben wir es dann nie geschafft, das Momentum auf unsere Seite zu bringen“, so Pape weiter.

Das lag auch daran, dass die Berliner den Abstand unmittelbar nach dem Seitenwechsel auf 15 Zähler ausdehnten (50:35). Sie legten also in den zwei Minuten vor und nach der Pause insgesamt eine 19:4-Serie aufs Parkett. Mit zunehmender Spieldauer zeigten sich die Albatrosse in nahezu allen Belangen überlegen.

Sie hatten die besseren Wurfquoten aus dem Feld (55 zu 42 Prozent) und bei den Dreiern (48 zu 28 Prozent), sie spielten mit 25 zu 16 Assists den viel besseren Team-Basketball und sie erteilten den Baskets bei den Rebounds (sonst oft ein Bonner Trumpf) eine wahre Lehrstunde: Berlin schnappte sich 46 Abpraller, Bonn gerade einmal 18.

Mit ihrer in 34 EuroLeague-Spielen gestählten Defense behielten die Gastgeber jederzeit die Kontrolle über die Partie. Dennoch kämpften die Baskets bis zum Ende darum, das Ergebnis im Rahmen zu halten und ein Debakel zu verhindern. Zumindest das gelang, vor allem dank Noah Kirkwood (14 Punkte), Glynn Watson (12) und Till Pape (11).

Nicht immer nachvollziehbar war, wie unterschiedlich die Schiedsrichter die Foulpfiffe verteilten: Bonn kassierte 23 Fouls, Berlin nur 12. Dadurch standen die Baskets nur für fünf Würfe an der Freiwurflinie (von denen sie dann nur zwei trafen), während die Berliner 22 Freiwürfe zugesprochen bekam – und davon 20 verwerteten.

Baskets-Headcoach Roel Moors wollte den Klassenunterschied, der im ersten Spiel zwischen beiden Teams unübersehbar war, nicht bestreiten: „Berlin ist erfahren, sie spielen fast jede Woche auf einem sehr hohen Niveau. Das reicht bei uns dann nicht gegen so eine Mannschaft.”

Damit gehen die Baskets am Sonntag mit einer 0:1-Hypothek in das zweite Spiel, das erneut in Berlin ausgetragen wird (17 Uhr). Sollten sie dann erneut den Kürzeren ziehen, droht ihnen schon am Dienstag in Spiel 3, in dem die Bonner dann Heimrecht haben, das Saisonende – denn in den Play-offs setzt sich die Mannschaft durch, die in einer Serie drei der maximal fünf Spiele gewinnt.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (3/1), Griesel, Watson (12/2), Frey (7/1), Fobbs (8/2), Koch, Pape (11/1), Thiemann, Kirkwood (14/1), Sengfelder (4), Kennedy (9); Rebounds: 18 (Kirkwood 4); Assists: 16 (Watson 3, Fobbs 3); Trefferquote Feld: 42 % (29/69); Dreierquote: 28 % (8/29); Freiwurfquote: 40 % (2/5).Berlin (Punkte/3er): Brown (10/2), Wetzell (7/1), Delow (7/1), Mattisseck (8/2), Schneider (5/1), Thomas (18/5), Hermannsson (10), Nikic (4), Koumadje (3), Rapieque (6/1), Thiemann (12/1), Olinde (4); Rebounds: 46 (Olinde 7, Thiemann 6); Assists: 25 (Brown 8); Trefferquote Feld: 55 % (30/55); Dreierquote: 48 % (14/29); Freiwurfquote: 91 % (20/22).