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„Keine schlechten Ergebnisse“Deutscher Radprofi zieht Zwischenfazit zur Halbzeit der Tour

Lesezeit 3 Minuten
Simon Geschke im Bergtrikot 2022

Im vergangenen Jahr trug Simon Geschke überraschend neun Tage lang das Bergtrikot.

Knapp sind die Radprofis Georg Zimmermann und Phil Bauhaus an einem Etappensieg bei der Tour de France gescheitert.

Zur Halbzeit der Tour de France zieht Radprofi Simon Geschke ein zufriedenes Zwischenfazit des deutschen Mini-Aufgebots. „Zweiter und Dritter bei der Tour sind keine schlechten Ergebnisse“, sagte der 37-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Mit sieben Startern aus deutscher Sicht wird es definitiv schwer, einen Etappensieg einzufahren“, merkte er an.

Die bisherigen Erfolge: Bergspezialist Zimmermann scheiterte am Dienstag als Zweiter hauchdünn am Tagessieg nach einer anstrengenden Hitze-Etappe. Sprinter Phil Bauhaus wurde am Mittwoch Dritter hinter dem starken Sieger Jasper Philipsen. Der Bocholter hatte schon den zweiten Platz auf der dritten Etappe und den dritten Rang einen Tag später geholt.

Simon Geschke gibt sich selbst kein gutes Zeugnis

„Wir sind vielleicht auch ein bisschen verwöhnt worden in den letzten Jahren mit Marcel Kittel und André Greipel, die jedes Jahr drei, vier Etappen oder sogar noch mehr gewonnen haben“, sagte Geschke.

Geschkes Tour: Sich selbst stellt er kein gutes Zwischenzeugnis aus. „Persönlich kann ich natürlich noch kein gutes Fazit ziehen, weil ich mehr oder weniger nur mitgefahren bin und meine Helferdienste erfüllt habe.“ Bislang kam der Freiburger, der im kommenden Jahr seine Karriere beenden will, nicht über einen 62. Etappenplatz hinaus. „Vielleicht ändert sich das noch ein bisschen, mal sehen“, schob er hinterher. Im vergangenen Jahr trug er überraschend neun Tage lang das Bergtrikot.

Tour de France: Phil Bauhaus resigniert nach 11. Etappe

Phil Bauhaus wirkte nach der Etappe am Mittwoch resignierend: „Mir fehlt einfach die Geschwindigkeit“, gab der Bocholter zu. Der zurzeit kaum zu schlagende Belgier Philipsen raste im Massensprint der elften Etappe mit einem wahnsinnigen Tempo zu seinem vierten Etappensieg bei der Tour de France.

„Wenn man vier Massensprints gewinnt, ist man einfach der Schnellste. Das ist dann kein Zufall mehr“, sagte Bauhaus, der mit Rang drei zwar seinen persönlichen Podiums-Hattrick perfekt machte, aber zu gerne mal ganz oben stehen würde. Doch bisher war immer Philipsen im entscheidenden Moment schneller, wie schon auf den Etappen drei und vier.

„Mir fehlen vielleicht einfach ein paar Hundert Watt, die Philipsen hat“, sagte Bauhaus. Der 25 Jahre alte Sprinter vom Team Alpecin-Deceuninck tritt in den Finals bis zu über 1500 Watt, mehr als jeder andere.

Hoffnungen für Georg Zimmermann am Donnerstag

Die nächste Etappe: Auf der zwölften Etappe an diesem Donnerstag dürften Ausreißer gute Karten haben. Die größten Hoffnungen auf eine gute Platzierung liegen dabei auf Kletterer Zimmermann. Der 25-Jährige zeigte bei seinem verpassten Tagessieg, wie gut ihm Ausreißerstrecken liegen. Das Teilstück startet in Roanne eher wellig, ehe es im zweiten Teil deutlich anspruchsvoller wird. Zwei Anstiege der zweiten Kategorie sind auf den letzten 50 der insgesamt 168,8 Kilometer zu bewältigen.

Bauhaus muss sich aber zunächst gedulden. Erst auf der 18. Etappe tief in der letzten Tour-Woche wird wieder eine Sprintankunft erwartet, bis dahin warten noch schwere Etappen im Hochgebirge. „Sprinten in der letzten Woche ist anders“, sagte Bauhaus: „Die Beine werden nicht besser. Als Sprinter leidet man mehr.“ (dpa, SID)