AboAbonnieren

„Keiner hat mehr Bock“Lukas Podolski schimpft über neue Generation – und kritisiert deutsche Unsitte

Lesezeit 3 Minuten
Lukas Podolski blickt kritisch in die Ferne.

FC-Fanliebling Lukas Podolski bescheinigt den Deutschen einen Hang zum Meckern. (Arichivfoto)

Der Fanliebling des 1. FC Köln hat er ein paar interessante Beobachtungen gemacht – und anschließend kein Blatt vor den Mund genommen.

Lukas Podolski ist nicht nur als Stimmungskanone bekannt. Der Kölner Publikumsliebling hält auch mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. In einem Interview knöpft sich der ehemalige deutsche Nationalspieler nun den Nachwuchs vor - und fällt ein vernichtendes Urteil.

„Ich kenne ja die Mentalität der Leute heutzutage“, sagte der Weltmeister von 2014. „Die sieht so aus: Homeoffice, keiner hat mehr Bock zu arbeiten, keiner will mehr Kisten tragen und ab 21 Uhr ist das Handy im Ruhemodus. Das ist vielleicht die neue Generation, das bin aber nicht ich.“ Er sei da „anders geschnitzt“. „Wenn mich einer um 2 Uhr nachts braucht, dann bin ich da. Und um 5 Uhr auch“, erklärte Lukas Podolski. Nur so könne man erfolgreich sein.

Lukas Podolski geht mit neuer Generation hart ins Gericht

Den Deutschen bescheinigte der Döner-Fan darüber hinaus einen Hang zum Meckern. „Die Deutschen meckern gerne. Auch der Neid-Faktor ist hier auf einem anderen Level, das ist schon der Fall“, sagte der 39-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Der Fußballweltmeister von 2014 hat in seiner Karriere in vielen verschiedenen Ländern gelebt und gespielt - daher hat er einen ganz guten Blick von außen auf die Bundesrepublik. Gleichwohl ergänzte „Poldi“ versöhnlich: „Aber wenn man das kennt und einschätzen kann, dann kann man das auch gut aushalten.“

Lukas Podolski fühlt sich mit seiner Familie wohl in Polen

130 Länderspiele hat Lukas Podolski für Deutschland absolviert und gilt als großer Fanliebling, vor allem bei seinem Heimatklub 1. FC Köln. In der Stadt am Rhein wird wohl kein lebender Prominenter ähnlich verehrt wie „Prinz Poldi“. Im Ausland lief er unter anderem für den FC Arsenal in England und für Inter Mailand in Italien auf. Zurzeit spielt Podolski noch für den Club Gornik Zabrze in Polen.

Auf die Frage, wo er gerne in Deutschland ist, sagte Podolski, dass er sich überall zu Hause fühle. „Ich war in Köln, in München, in Istanbul, in Japan, in London. Jetzt bin ich seit drei Jahren in Polen. Ich versuche, mich immer zu Hause zu fühlen. Das ist meine Einstellung“, sagte Lukas Podolski. Er versuche, die Kultur des jeweiligen Landes zu leben.

Lukas Podolski baut sich ein Döner-Imperium auf – Luxus-Wohnung im Kölner Kranhaus

Bei Gornik Zabrze in Polen habe er noch ein Jahr den Vertrag. Pläne für die Zeit danach habe er bislang nicht. „Wir fühlen uns momentan als Familie in Polen wohl, die Kinder gehen dort zur Schule und ich bin gerne dort“, sagte er. „Momentan gibt es auch noch keinen Plan, von dort wegzugehen.

Dabei besitzt der ehemalige FC-Profi im Kölner Rheinhaufen seit Jahren eine Luxus-Wohnung im Kranhaus. Blick auf den Kölner Dom inklusive. Nur ganz selten brennt dort Licht.

Monika Puchalski, Ehefrau von Lukas Podolski, lacht mit Trikot und Sohn Louis, auf der Ehrentribüne.

Lässt sich nur selten in der Öffentlichkeit blicken: Monika Podolski, die Ehefrau von FC-Legende Lukas Podolski. (Archivbild)

Lukas Podolski ist seit 2011 mit seiner Frau Monika verheiratet. Sie haben drei gemeinsame Kinder. 2008 kam Sohn Louis zur Welt, 2016 Tochter Maya. Töchterchen Ella erblickte 2023 das Licht der Welt. Es ist das erste Kind Podolskis, das in seinem Heimatland Polen geboren wurde.

Während sich viele seiner Berufskollegen ganz und gar auf das Fußballspielen konzentrieren, hat sich Podolski in den vergangenen Jahren gleich mehrere Standbeine in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen aufgebaut - nicht nur mit dem Musikfestival, sondern zum Beispiel auch mit einer Döner-Kette, Kleidung und Eisläden. (mbr/dpa)