Kommentar zu EhizibueChance für Bader beim FC-Startelf-Einsatz
Köln – Für den einen war es die erste Rote Karte in seiner Profikarriere, und damit am Samstag das vorzeitige Spielende. Für den anderen ergab sich aus dem Platzverweis des Kollegen der erste Einsatz in einem Erstligaspiel.
So enttäuscht Kingsley Ehizibue auf der einen Seite war, so angenehm empfand Matthias Bader seinen Aufstieg zum Bundesligaprofi. Zumal der 22-Jährige mit seinem nächsten Einsatz rechnen kann – im Heimspiel am Sonntag (18 Uhr) gegen Hertha BSC, und dann wohl sogar von Beginn an.
1. FC Köln stimmte der Spielsperre zu
Denn Kingsley Ehizibue ist für diese eine Partie gesperrt. Nach der Anklageerhebung durch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war im Einzelrichterverfahren am Montagnachmittag das entsprechende Urteil gesprochen worden. Der 1. FC Köln stimmte der Spielsperre zu, womit das Urteil rechtskräftig ist.
Damit wurde dem Regelwerk Genüge getan, nachdem Patrick Ittrich dem Kölner Außenverteidiger die Rote Karte gezeigt hatte. Zwar regten sich die Kölner mächtig über die Entscheidung des Unparteiischen aus Hamburg auf, weil der Schubser gegen Münchens Coutinho aus ihrer Sicht kein Foulspiel gewesen sei, das man mit Rot und einem Elfmeter hätte ahnden müssen.
Unsportliches Verhalten missbilligt
Der Richter des DFB-Sportgerichts folgte dieser Meinung jedoch nicht, stellte sich auf die Seite des Schiedsrichters. Allerdings stufte er die Szene auch nur als unsportliches Verhalten ein, weshalb es nur die Minimalstrafe gab.
Nun stellt sich die Frage, wie Achim Beierlorzer die Position des Rechtsverteidigers gegen die Hertha besetzt. Einiges spricht dafür, dass Matthias Bader die Rolle übernehmen könnte. In München war Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw zunächst nach außen gewechselt, während Jorge Meré in die Partie kam und ins Abwehrzentrum rückte.
Gelernter Rechtsverteidiger für mehr Offensivschwung
Matthias Bader hätte gegenüber Sebastiaan Bornauw allerdings den Vorteil, als gelernter Rechtsverteidiger für mehr Offensivschwung und Flanken sorgen zu können.
Wie gut er das kann, zeigte der vor gut einem Jahr vom Karlsruher SC zum 1. FC Köln gekommene Außenspieler während der Saisonvorbereitung. Da agierte er wesentlich druckvoller als Benno Schmitz, der eigentlich als Nummer zwei hinter Kingsley Ehizibue gegolten hatte. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Matthias Bader bisher in jedem Spiel zum FC-Kader gehörte.
Nachwuchsspieler sollte bei einem Zweitligisten Spielpraxis sammeln
Dabei hatte der 22-Jährige, der bis 2021 beim FC unter Vertrag steht, zu jenen Spielern gehört, die mangels aktueller Perspektive ausgeliehen werden sollten. Geplant war, dass der Nachwuchsspieler bei einem Zweitligisten jene Spielpraxis gesammelt hätte, die er bei den Kölnern bereits in der Vorsaison nicht erhielt. Denn da kam er im Fußball-Unterhaus lediglich in vier Begegnungen zum Einsatz.
Letztlich aber überzeugte der gebürtige Pforzheimer das Trainerteam im Sommer von seiner Leistungssteigerung und blieb lieber weiter beim Erstligisten, als sich ausleihen zu lassen.
Viele Spieler suchen ihre Chance
In dieser Trainingswoche, die für die FC-Profis am Dienstagnachmittag beginnt, kann Matthias Bader sich mit nachhaltigen Eindrücken für die Partie am Sonntagabend gegen die Herthaner bei Achim Beierlorzer aufdrängen. Gleiches wird freilich Benno Schmitz versuchen. Und dann wären da eben noch Sebastiaan Bornauw und Jorge Meré.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die suchen ebenfalls ihre Chance, möglichst von Beginn an im Spiel zu sein, um sich für weitere Einsätze zu empfehlen. Der ohnehin große Konkurrenzkampf ist durch den Platzverweis von Kingsley Ehizibue nun nochmals zusätzlich angefeuert worden.