Der Höhenberger Klub hat die El-Mala-Brüder an den 1. FC Köln und Michael Schultz an Rot-Weiss Essen verkauft.
Umbruch beim DrittligistenTransfers spülen Geld in Viktoria Kölns Kassen
Am Dienstag kam der FC Viktoria Köln kaum hinterher mit dem Vermelden von Abgängen, Zugängen und Vertragsverlängerung. Es war der Abschluss der bislang arbeitsintensivsten Vorbereitungstage der Sportlichen Leitung um Stephan Küsters. „Wir müssen uns erstmal kurz schütteln“, gestand der 52-Jährige nach getaner Arbeit.
Die Ergebnisse lauten wie folgt: Viktorias Toptalente Said und Malek El Mala wurden vom 1. FC Köln verpflichtet und umgehend für die kommende Saison zurück nach Höhenberg verliehen. Rot-Weiss Essen hat sich die Dienste von Innenverteidiger Michael Schultz gesichert. Dafür nahmen die Rechtsrheinischen Mittelstürmer Lex-Tyger Lobinger vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag – und verlängerten den Kontrakt von Abwehrspieler Lars Dietz. „Jetzt wird erstmal nicht mehr viel passieren“, kündigte Küsters an. Man wolle zunächst die Vorbereitung abwarten, um eventuelle Schwachstellen im Kader zu erkennen.
Verkauf der El-Mala-Brüder als „Win-Win-Situation“
Mittel für weitere Kader-Verstärkungen stehen der Viktoria zur Verfügung. Immerhin kassierte der Klub Ablösen für die El Malas, Schultz, Ben Voll (St. Pauli) und Stefano Russo (Bielefeld). Die genaue Summe wollte Küsters nicht verraten, „aber wir sind zufrieden damit – sonst hätten wir es nicht gemacht“, stellte der Sportchef klar. „Es ist nicht so, dass wir Spieler verkaufen mussten.“ Die Einnahmen dürften sich mindestens in einem hohen sechsstelligen Bereich befinden.
Den Verkauf von Said (17) und Malek El Mala (19) bewertete Küsters als „Win-Win-Situation“. Durch das Leihgeschäft „haben wir die Jungs noch ein bisschen bei uns und können sie weiterentwickeln. Hier können sie den nächsten Schritt machen, bevor sie zum FC gehen.“ Dabei ist allen Seiten die gegen den FC verhängte Registrierungssperre wohl entgegengekommen – denn einem sofortigen Transfer auf die andere Rheinseite hätte die Viktoria wohl nicht zugestimmt.
„Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung beim 1. FC Köln. Das ist ein riesiger Meilenstein, den ich zusammen mit meinem Bruder erreicht habe und wir werden alles für diesen Verein tun. Dass wir unseren Weg im Profi-Bereich beim FC gemeinsam weitergehen können, ist etwas ganz Besonderes, dafür haben wir immer gearbeitet und darauf sind wir sehr stolz“, sagte Malek El Mala.
Sein jüngerer Bruder ergänzte: „Es ist ein unheimlich gutes Gefühl, bei so einen großen Verein unterschreiben zu dürfen. Und wie es mein Bruder gesagt hat: Es ist nicht selbstverständlich, die nächsten Schritte gemeinsam machen zu können. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir werden in der kommenden Saison alles geben und wollen uns so möglichst gut auf die Zeit beim FC vorbereiten.“
Christian Keller lobt Said und Malek El Mala
FC-Sport-Geschäftsführer Christian Keller lobte die beiden Junioren-Nationalspieler: „Beide Jungs bringen sehr gute Voraussetzungen mit, ihren Weg fortzusetzen und sich mittelfristig im Profifußball zu etablieren. Dafür wird ihnen die Chance auf regelmäßige Spielpraxis in ihrem gewohnten Umfeld und auf hohem Niveau in der Drittliga-Mannschaft von Viktoria guttun. Wir werden Said und Malek während der Leihe eng begleiten und freuen uns schon darauf, wenn die beiden nach der Leihe im FC-Trikot auflaufen.“
Mittelstürmer Malek und Flügelspieler Said werden in Höhenberg in der neuen Saison an der Seite von Lex-Tyger Lobinger auflaufen. „Er ist definitiv der Mittelstürmer, den wir gesucht haben. Er hat einen guten Tiefgang und ist wuchtig. Diese Größe brauchen wir vorne“, beschrieb Küsters die Stärken des 25-Jährigen. Der Sohn der 2023 verstorbenen Stabhochsprung-Legende Tim Lobinger wird mit der Viktoria sein Drittliga-Debüt feiern. In der Regionalliga West hatte er für Düsseldorf zuverlässig getroffen, in der 2. Bundesliga lief es für Kaiserslautern nicht so gut – nun soll es in der Klasse dazwischen funktionieren. „Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er sich richtig entschieden hat“, sagte Küsters.
Viktoria Köln verlängert Vertrag mit Lars Dietz
In der Defensive verliert die Viktoria in Schultz (31) einen Routinier an den Liga-Rivalen Essen. „Wir wollten eine schnelle Lösung, die allen Seiten Klarheit bringt. Das hat funktioniert, weil wir einen Ersatz haben“, so Küsters. Schultz kam Anfang 2023 aus Braunschweig zur Viktoria und absolvierte 75 weitgehend zuverlässige Pflichtspiele (8 Tore). Erhalten bleibt den Kölnern dafür der 27 Jahre alte Innenverteidiger Dietz. „Im letzten Jahr musste er als Rechtsfuß oft links in der Dreierkette aushelfen, nun darf er auf seiner Lieblingsposition, rechts in der Innenverteidigung ran“, sagte Küsters.