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Hockeyspieler vor dem Final FourDie letzte Titelchance für Rot-Weiss Köln

Lesezeit 3 Minuten
Timur Oruz

Timur Oruz (l.) steht Rot-Weiss nach einem auskurierten Muskelfaserriss wieder zur Verfügung.

Köln – Zwei Titelchancen hat Rot-Weiss Köln in dieser Saison verspielt, die letzte wollen die Hockeyspieler nutzen. Beim Final Four um die Deutsche Meisterschaft in Bonn trifft der Titelverteidiger am Samstag (11.45 Uhr) zunächst auf den Harvestehuder THC. Zeit für den Fakten-Check.

Der Austragungsort: Erstmals überhaupt findet eine Feld-Endrunde in Bonn statt. Eigens zu dieser Premiere baut der BTHV eine 4500 Zuschauer fassende Tribüne auf. „Bei meinem letzten Besuch war ich noch Jugendspieler beim Gladbacher HTC“, sagt RW-Abwehrchef Tom Grambusch (26). Für seine Teamkollegen und die Kölner Fans sei die Final-Four-Vergabe ins Wasserland-Stadion „eine coole Sache. Eine Endrunde vor der Haustür ist ganz sicher kein Nachteil.“

Der Halbfinal-Gegner: Die Kölner Bilanz gegen den HTHC kann sich sehen lassen. Allerdings nur, wenn man die Auswärtsstatistik ausblendet: Sechs der letzten sieben Gastspiele verlor Rot-Weiss (ein Remis). Beim letzten Sieg beim HTHC (Mai 2013) trug Grambusch noch das Gladbacher Trikot. „Insofern können wir froh sein, dass die Endrunde nicht in Harvestehude stattfindet“, so der Nationalspieler.

Tom Grambusch

Rot-Weiss-Abwehrchef Tom Grambusch

In den letzten zehn Vergleichen auf eigener Anlage oder neutralem Boden blieben die Kölner aber unbesiegt, wobei sie drei Halbfinals in Folge gewannen (2016, 2017, 2018). Die letzte Niederlage datiert aus dem Jahr 2014. „Das war meine erste Endrunden-Teilnahme“, erinnert sich Grambusch an die 1:5-Finalpleite gegen den HTHC auf der Anlage des UHC Hamburg.

Acht Jahre später will es Rot-Weiss besser machen. „Wir sind der Favorit, aber Duelle mit Harvestehude sind immer chaotisch“, sagt der Eckenspezialist. „Wenn man da nicht cool bleibt, kann einem das Spiel schnell entgleiten.“ Auch Trainer Pasha Gademan appelliert an einen kühlen Kopf: „Wir dürfen uns nicht von der Hektik anstecken lassen.“

Der zweite Gegner: Köln bestreitet am Sonntag definitiv ein zweites Spiel – entweder um die nationale Krone (13.45 Uhr) oder um den dritten EHL-Startplatz (11.30 Uhr). Beide potenzielle Gegner verfügen über eine gefährliche Eckenwaffe: Während der Mannheimer HC auf den deutschen Nationalspieler Gonzalo Peillat (36 Saisontore) setzt, vertraut der Hamburger Polo Club auf seinen neuseeländischen Star Mark Russell (31).

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So oder so werden Grambusch und seine Mitspieler im zweiten Match auf zahlreiche Nationalmannschaftskollegen treffen. Angesichts des am Dienstag startenden DHB-Lehrgangs in Hamburg sagt der Kölner Verteidiger: „Ich habe keine Lust, mir tagelang eine Finalniederlage unter die Nase reiben zu lassen.“

Der Kader: Köln reist in bester Besetzung nach Bonn. Demnach hat Gademan die Qual der Wahl; nur 17 seiner 20 Akteure können pro Partie für den Kader nominiert werden. Einer dürfte ganz sicher dazugehören, nämlich Timur Oruz (27). Der Mittelfeldspieler feierte im jüngsten Viertelfinal-Rückspiel gegen den UHC Hamburg (3:0) sein Liga-Comeback nach einem Muskelfaserriss.

Der Antrieb: Nach dem verlorenen Hallen-DM-Halbfinale (2:5 gegen den Mannheimer HC) und EHL-Endspiel (0:4 gegen den HC Bloemendaal) droht Rot-Weiss Köln eine Saison ohne Trophäe. „Es ist unsere letzte Chance – und die wollen wir nutzen“, betont Grambusch. Für ihn sei die Deutsche Meisterschaft der „prestigeträchtigste Titel. Ganz einfach, weil man ein Jahr lang dafür kämpfen muss.“ Auch Gademan stellt klar: „Wir sind hungrig auf den blauen Wimpel. Aber wir müssen ihn uns verdienen.“