AboAbonnieren

RheinStars Köln„Wir wollen zurück in die Erste Liga“

Lesezeit 3 Minuten
Cheftrainer Stephan Baeck von den RheinStars Köln

Cheftrainer Stephan Baeck von den RheinStars Köln fiebert der Heimpremiere entgegen.

Trainer und Geschäftsführer Stephan Baeck spricht im Interview über die Ziele des Klubs und die Probleme auf dem Weg dorthin.

Die Pro-B-Basketballer der RheinStars Köln fiebern der Heimpremiere entgegen. Trainer und Geschäftsführer Stephan Baeck (58) spricht vor der Partie am Samstag (18 Uhr, ASV-Sporthalle) gegen den Aufsteiger Rostock Seawolves Academy über die neue Variabilität, das Saisonziel und die Sehnsucht nach der Ersten Liga.


Herr Baeck, mit Ali Sow mussten Sie im Sommer den Pro-B-Topscorer der Vorsaison ziehen lassen. Hatte der Wechsel des Kanadiers zum österreichischen Erstligisten OCS Capital Bulls im Nachhinein auch etwas Gutes?

Ohne Ali fehlt uns natürlich die ganz große Leichtigkeit im Offensivspiel. Dafür sind wir jetzt deutlich variabler und weniger leicht auszurechnen. Auch unsere Youngsters haben von seinem Abgang profitiert.

Inwiefern?

Wir wollen ihnen eine ernsthafte Perspektive bieten und da ist es wenig hilfreich, wenn sie einen solch dominanten Spieler vor die Nase gesetzt bekommen. Unseren Talenten wie Davi Remagen (langzeitverletzt, Anm. d. Red.), Lars Danziger, Kenan Reinhart und Konstantin Lehmann gehört die Zukunft.

Letzterer feierte beim 81:64-Erfolg beim SC Rist Wedel sein Senioren-Debüt. Mit 15 wohlgemerkt. Hat er die Feuertaufe bestanden?

Mit Bravour. Ich habe ihn bewusst schon im ersten Viertel aufs Feld geschickt, um ihm zu signalisieren: Ich zähle auf dich und bringe dich nicht erst, wenn das Spiel entschieden ist.

Welche Lehren wurden aus der 79:81-Auftaktpleite zwei Tage zuvor bei den TKS 49ers gezogen?

Dass wir nur dann erfolgreich sein können, wenn wir 100 Prozent Bereitschaft an den Tag legen. Bei unserer Art zu verteidigen heißt es: ganz oder gar nicht! Zum Auftakt war das nicht schlecht, aber eben auch nicht gut genug.

Cheftrainer Stephan Baeck von den RheinStars Köln

Voller Einsatz am Seitenrand: Cheftrainer Stephan Baeck von den RheinStars Köln.

Wie lautet die Marschroute für die Heimpremiere gegen Rostock?

Wir schauen in erster Linie auf uns, zumal Rostock als Farm-Team allein in personeller Hinsicht eine Wundertüte ist. Wir wollen wieder aggressiv verteidigen, den Gegner zu Fehlern zwingen und blitzschnell umschalten.

Neben Point Guard Rupert Hennen stachen auf den großen Positionen auch Grantas Vasiliauskas und Björn Rohwer bislang heraus. Wie sehr haben die beiden Zugänge das Spiel der RheinStars verändert?

Dank ihnen haben wir eine ganz andere Qualität unter dem Korb und sie geben uns deutlich mehr Angriffsoptionen. Und Rupi ist nicht nur unser Kapitän, sondern nach wie vor einer der besten Aufbauspieler der Liga. Unterm Strich kann man festhalten: Trotz Alis Abgang haben wir uns keineswegs verschlechtert.

Stehen die Zeichen in dieser Saison also auf Angriff?

In erster Linie wollen wir attraktiven Basketball zeigen und ich bin mir sicher: Wenn uns das gelingt, werden wir zwangsläufig erfolgreicher sein als in der Vorsaison (Aus im Playoff-Achtelfinale, Anm. d. Red.).

Wann sind die RheinStars bereit für den großen Wurf?

Es ist kein Geheimnis, dass wir mittelfristig zurück in die Erste Liga wollen. Dank des BSC Saturn Köln durfte ich in jungen Jahren in meiner Heimatstadt Bundesliga-Basketball spielen – und diese Perspektive wollen wir unseren Talenten im (2021 eingeweihten, Anm. d. Red.) Campus auch bieten. Dabei gilt es aber nicht nur sportliche Hindernisse zu überwinden.

Sondern?

Bereits in der Pro A bräuchten wir eine Spielstätte mit einer Mindestkapazität von 1500 Zuschauern – und dafür sind wir auf einen möglichst reibungslosen Umbau der Freiluft-Radbahn in eine Multifunktionsarena angewiesen. Der freiwillige Rückzug 2018 in die Pro B hat uns gelehrt: Eine ganze Saison in der Lanxess-Arena ist finanziell nicht zu stemmen.

30 Jahre nach Ihrem eigenen EM-Triumph mit der deutschen Nationalmannschaft haben Dennis Schröder und Co. hierzulande den nächsten Basketball-Boom ausgelöst. Was war für Sie der Schlüssel zum WM-Titel?

Das Selbstvertrauen. Die Jungs sind ohne jede Angst und Selbstzweifel aufgetreten – und das ist im Basketball schon die halbe Miete.