Köln – Sollte es für die Rheinstars nicht zum Klassenerhalt in der Pro B Nord reichen, wird die Partie am Samstagabend in Rhöndorf mit dem Blick auf eine lange Saison nicht die entscheidende gewesen sein. Die Basketballer dürften sie aber sehr wohl als ein Schlüsselerlebnis in Erinnerung behalten, denn im Derby unterlagen die Kölner dem rheinischen Rivalen nicht nur mit 90:97 (80:80, 34:46) nach Verlängerung, sondern sie mussten auch ihren unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf möglicherweise vorentscheidend davonziehen lassen.
Bei nur noch vier verbleibenden Partien der regulären Spielzeit sowie einem durchaus anspruchsvollen Restprogramm dürfte der Rückstand von sechs Punkten auf den ersten Nichtabstiegsplatz kaum aufzuholen sein.
„Wenn wir das ganze Spiel so wie in den letzten 15 bis 20 Minuten der regulären Spielzeit agiert hätten, wäre es anders ausgegangen“, meinte Assistenztrainerin Katharina Arnold, die den erkrankten Coach und Manager Stephan Baeck vertrat.
Weil genau dies den Gästen aber eben nicht gelang, handelten sie sich nach einer schwachen ersten Halbzeit einen Rückstand von acht Punkten ein. Nach dem Seitenwechsel fanden die Kölner zwar wesentlich besser zu ihrem Rhythmus, allerdings liefen sie auch vier Minuten vor Schluss noch immer einem Rückstand von sieben Punkten hinterher (66:73).
Entscheidung in der Verlängerung
Als Katharina Arnold die Defensivstrategie änderte, arbeiteten sich die Rheinstars Stück für Stück heran, bis sie selbst in Führung gingen und acht Sekunden vor Schluss beim 80:77 sogar wie der sichere Sieger aussahen.
Da es nur darum ging, einen erfolgreichen Rhöndorfer Dreipunktewurf zu verhindern, wollten die Kölner einen Gegenspieler in Höhe der Mittellinie foulen, um diesem mit den daraus resultierenden Freiwürfen maximal zwei Punkte zu ermöglichen.
Offenbar ließen die Rheinstars in ihrer Aktion aber die letzte Konsequenz vermissen, denn der Pfiff der Schiedsrichter blieb aus. Stattdessen traf ein, was es zu verhindern galt: Rhöndorfs Topscorer Nicolas Buchholz (31 Punkte) rettete sein Team per Distanzwurf eben doch noch in die Verlängerung, in der die Dragons vor 600 Zuschauern ihren Heimvorteil nutzten.
Offensiv setzte Vincent Golson mit 30 Punkten wie gewohnt die meisten Akzente, wertvolle Unterstützung erhielt er diesmal von Aykeen Richardson, der auf 22 Zähler kam und fünf seiner sechs Dreipunktewürfe traf.RheinStars Köln: Mangold (7), Golson (30), Pervan, Michel (7), Wendeler (8), Richardson (20), Schmidt (7), Mvouika (9), Jean-Louis, von Seckendorf (2).