KTHC Rot-WeissKölner Tennisherren haben den Aufstieg vor Augen
Köln – Zur Euphorie hat sich Sussan Karimi am Sonntagabend nicht hinreißen lassen, obwohl der KTHC Rot-Weiss auf einen makellosen Tag zurückblickte. Die Kölner Tennisspieler haben nach dem souveränen 7:2 über den TuS Sennelager Platz eins in der Zweiten Bundesliga Nord übernommen, nachdem sie sich schon am Freitag ebenso mühelos mit 7:2 gegen Oldenburg durchgesetzt hatten.
Zudem musste der bisherige Spitzenreiter aus Versmold ein doch arg ernüchterndes 2:7 gegen TK Blau-Weiß Aachen hinnehmen – exakt so, wie es sich Karimi vor einigen Tagen in ihren hoffnungsvollsten Hochrechnungen ausgemalt hatte.
Doch Kölns Sportliche Leiterin entschied sich eben doch für verhaltene Freude und verzichtete auf ausgelassenen Jubel, als sie sagte: „Wir haben jetzt noch drei Spiele, in denen wir den Aufstieg selbst in der Hand haben. Aber wir wollen auf keinen Fall den Tag vor dem Abend loben.“
Dem Team um Trainer Ralph Grambow stehen noch die grundsätzlich als lösbar geltenden Aufgaben gegen den LTTC Rot-Weiß Berlin am Freitag (13 Uhr, Olympiaweg), beim Bremer TC am 31. Juli sowie beim THC Brühl am 7. August bevor.
Doch Karimi weiß nur zu genau, welche Unwägbarkeiten und kleinen Gemeinheiten jeder einzelne Spieltag bereitzuhalten weiß. Die Mannschaftsaufstellung gleicht Woche für Woche aufgrund der Ergebnisse der Profis bei den parallel stattfindenden ATP-Turnieren dem Basteln eines 1000-Teile-Puzzles – und die logistischen Herausforderungen sind in Zeiten verspäteter oder komplett gestrichener Flüge nicht eben geringer geworden.
„Man kann sich gar nicht vorstellen, wie nervenaufreibend es sein kann, die Spieler zusammenzubekommen“, erklärt Karimi.Im Finale der Saison werden sie und ihre Mannschaft auf die beiden Doppelspezialisten Andreas Mies und Wesley Koolhof verzichten müssen, weil in den USA die Hartplatz-Saison beginnt.
Doch von personellen Schwierigkeiten haben sich die Kölner auch bislang nicht irritieren lassen. Spitzenspieler Benoit Paire stand lediglich beim womöglich entscheidenden 5:4 in der Auftaktpartie gegen das ambitionierte Team aus Aachen zur Verfügung, die Schweizer Neuverpflichtung Marc Andrea Hüsler hat bislang kein einziges Spiel für die Kölner absolviert.
Für die Erfolge sorgt in erster Linie der seit Jahren etablierte Kern von Rot-Weiss um Dustin Brown, Jan Choinski, Kimmer Coppejans, Adam Pavlasek oder Mies und Koolhof.
Die Zuschauer wissen das zu honorieren: Auch am Sonntag war die Anlage am Olympiaweg trotz der hohen Temperaturen voll besetzt. „Es war ein schöner Heimspieltag mit richtig guter Stimmung“, resümierte Karimi. „Jetzt feiern wir erstmal den Tag.“ Wer sich schon keine Euphorie leistet, sollte sich zumindest diese kleine Freude gönnen.