Der Sportliche Leiter Raffaello Wolf wünscht sich Viktoria Köln als Halbfinal-Gegner.
Sieg im Viertelfinale des FVM-PokalsJubelszenen am Aschermittwoch bei Blau-Weiß Köln
Der Aschermittwoch ist für rheinische Frohnaturen, die in ihrer Freizeit Fußball spielen, ein grenzwertiger Termin. Umso mehr, wenn für die Amateurkicker von BW Köln das Viertelfinale der Pokalrunde des Verbandes Mittelrhein angesetzt ist. Aber der Bezirksligist nutzte mit rund 550 Fans die Gunst der Stunde und verlängerte die Karnevalswoche mit einem hochemotionalen 3:2 (1:0)-Sieg gegen Mittelrheinligisten BC Viktoria Glesch-Paffendorf um einen weiteren tollen Tag.
Die Dramaturgie hätte sich kein Regisseur besser ausdenken können. Die nicht unverdiente Pausenführung durch Vinicio Evora (45.+3) war innerhalb von sechs Minuten nach einem Elfmeter der Gäste von Mark Schiffer (51.) und einem weiteren Treffer von Yoshikazu Takahashi (57.) Geschichte. „Für mich war das Spiel zu diesem Zeitpunkt verloren“, sagte BW-Geschäftsführer Daniel Buss und war mit dieser Meinung nicht allein.
Doch der Außenseiter gab nicht auf und sorgte für eine spektakuläre Wende. Einen Handelfmeter von Simon Bloess konnte der Glescher Torwart Leon Schürmann nur zur Seite abwehren, doch die anschließende Flanke köpfte Timann Demmer zum Ausgleich ein (65.).
Kölns Trainer Manuel Schmidt bereitet sein Team akribisch vor
Der Höhepunkt sollte dann ein Wembley-Tor von Bloess sein, der den Ball aus 25 Meter an die Unterkante der Latte hämmerte, von dort aus sprang er hinter die Linie (73.).
Nach dem Abpfiff folgten nicht enden wollende Jubelarien in bewährter Jecken-Tradition. „Ich freue mich besonders für unseren Trainer, der diese Sensation in seinem ersten Pflichtspiel geschafft hat“, erklärte der Sportliche Leiter Raffaello Wolf.
Er hatte schließlich in der Winterpause Manuel Schmidt verpflichtet, der sich und das Team akribisch auf dieses Debüt vorbereitet hatte. Glesch-Paffendorf wurde nicht nur beobachtet und eine Taktik für die Stärken und Schwächen des Gegners in einem Test gegen Mondorf geprobt. „Die Jungs hatten Trainingspläne für die Karnevalstage und am Dienstag wurde noch einmal angeschwitzt und eingestimmt“, erklärte Wolf, der sich nun für das Halbfinale Viktoria Köln als Gegner wünscht.