Zum Ende ihrer langen Auswärtsreise haben die Kölner Haie Comeback-Qualitäten bewiesen. Die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen kam nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem 4:3 (0:1, 0:2, 4:0)-Erfolg bei Schlusslicht Augsburger Panther. Durch den dritten Sieg im fünften Auswärtsspiel in Folge machte der KEC zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde die vorzeitige Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) perfekt. „Wir waren in den ersten beiden Dritteln nicht gut genug, standen ständig unter Druck und haben leichtsinnige Fehler gemacht. Wir wollten im letzten Drittel eine Reaktion zeigen und zum Glück haben wir das Ding noch gedreht“, meinte Doppeltorschütze Parker Tuomie.

Die Haie kamen sehr schläfrig in die Partie. Nachdem Tobias Ancicka zunächst noch retten konnte, erzielte Chris Collins nach 72 Sekunden bereits die Führung für die Gastgeber. Doch der Rückstand war nicht der erhoffte Weckruf für den KEC. Die Gäste wirkten überrollt von den Panthern, die im Abstiegskampf unbedingt einen Sieg benötigten. Entsprechend leidenschaftlich gingen die Hausherren zu Werke und gewannen die entscheidenden Zweikämpfe. So konnten sich die Haie nach den ersten 20 Minuten bei Ancicka bedanken, dass sie nicht frühzeitig mit 0:2 im Hintertreffen lagen. Der Kölner Keeper entschärfte mit tollen Reflexen gegen Donald Busdecker und Anthony Lewis zwei Augsburger Großchancen. Auf der anderen Seite blieben die Haie bei zwei Überzahlspielen zu harmlos.

Kölner Haie müssen an den Special Teams arbeiten

In der ersten Pause besannen sich die Gäste wieder auf ihre Qualitäten. Mit viel mehr Zug zum Tor und einem höheren Engagement kam Köln zu guten Möglichkeiten. Doch Josh Currie, Robin van Calster und Maximilian Kammerer scheiterten an Strauss Mann. In der bis dato besten Phase der Haie erhöhte Augsburg auf 2:0 - wieder unter gütiger Mithilfe der Kölner Defensive. Thomas Schemitsch kam im Offensivdrittel an die Scheibe, umkurvte drei Haie-Spieler und lupfte den Puck mit der Rückhand zum 2:0 ins Tor (27.). Es wurde sogar noch schlimmer aus Sicht der Haie. Als Adam Almqvist auf die Strafbank musste, benötigten die Panther nur elf Sekunden, um auf 3:0 zu stellen. Verteidiger Nolan Zajac hatte dabei keine Mühe, in den leeren Kölner Kasten zu treffen (32.). Es war bereits der sechste Gegentreffer der Haie in den jüngsten vier Begegnungen. Bis zum Start der Playoffs muss Jalonen dringend an seinen Special Teams arbeiten.

Doch wie schon so häufig in dieser Spielzeit zeigten die Haie große Moral. Binnen 3:39 Minuten hatten die Gäste ausgeglichen. Parker Tuomie startete die Aufholjagd mit dem 1:3 (46.) und brachte das Nervenkostüm der Panther ziemlich durcheinander. Brady Austin (48.) sorgte mit seinem sechsten Saisontreffer für noch größere Spannung, ehe Tuomie mit einem Hammer von der blauen Linie zum Ausgleich traf (49.). Die Haie waren nun komplett oben auf und stellten durch Austins zweiten Treffer die vollständige Wende her (57.). Bereits am Dienstag (19.30 Uhr, Magenta Sport) steht in der Lanxess Arena das vorletzte Hauptrunden-Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters an.

Kölner Haie: Ancicka; Rantakari, Vittasmäki; Almquist, Austin; Sennhenn, Müller; Glötzl; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Niedenz, Currie, Tuomie; Münzenberger, van Calster, Wohlgemuth. – SR.: MacFarlane/Rohatsch. – Zuschauer: 6179. – Tore: 1:0 Collins (1:12), 2:0 Schemitsch (26:33), 3:0 Zajac (31:49), 3:1 Tuomie (45:10/Niedenz, Vittasmäki), 3:2 Austin (47:17/ Vittasmäki, Tuomie), 3:3 Tuomie (Grenier, Müller), 3:4 Austin (56:26/Kammerer, Müller). – Strafminuten: Augsburg 4; Köln 6.