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Playoff-ViertelfinaleKölner Haie schnappen sich Spiel zwei

Lesezeit 4 Minuten
Krönung eines perfekten Konters: Alexandre Grenier (r.) schließt eine Kombination über Justin Schütz und Gregor MacLeod zum wichtigen 2:1-Führungstreffer ab.

Krönung eines perfekten Konters: Alexandre Grenier (r.) schließt eine Kombination über Justin Schütz und Gregor MacLeod zum wichtigen 2:1-Führungstreffer ab. 

Die Kölner Haie haben auch das zweite Spiel des Playoff-Viertelfinals gegen Bremerhaven gewonnen und liegen in der„ best of seven“-Serie mit 2:0 in Führung.

Den Kölner Haien ist der zweite Schritt in Richtung Playoff-Halbfinale um die Deutsche Eishockey Meisterschaft gelungen. Der KEC ließ dem 5:0 in Spiel eins am Dienstag vor 16.652 Zuschauern in der LanxessArena einen fulminanten 5:2 (2:1, 2:1, 1:0 )-Heimsieg folgen und führt damit in der „best of seven“ Viertelfinalserie mit 2:0. „Wir haben über 60 Minuten konstant unsere Leistung gebracht und noch weniger zugelassen als in Spiel eins“, freute sich Haie-Stürmer Justin Schütz über den verdienten Sieg.

Haie-Chefcoach Kari Jalonen sah nach dem 5:0-Statement in Spiel eins am Sonntag in Bremerhaven keinen Grund, etwas an seiner Aufstellung zu ändern. Julius Hudacek stand also wieder im Tor. Was bedeutete, dass der finnische Verteidiger Otso Rantakari als überzähliger Importspieler auf die Tribüne musste und die Kölner mit sechs Verteidigern und 13 Stürmer aufliefen.

Currie und Grenier drehen 0:1-Rückstand

Der KEC benötigte keine Anlaufzeit und traf nach nur 18 Sekunden durch Alexandre Grenier den Pfosten. Kapitän Moritz Müller (5.) und Justin Schütz (8.) hatten weitere Gelegenheiten für die Hausherren, die Spiel zwei konzentriert, aber nicht zu stürmisch angingen. Auch Bremerhaven wartete mehr ab, als sich gleich ins große Risiko zu stürzen.

Eine angezeigte Strafe gegen Schütz verhalf den Pinguins zu ihrem ersten Tor der Serie. Hudacek ließ im Fünf gegen Sechs einen Schuss von Phillip Bruggisser zur Seite prallen, wo der ungedeckte Ziga Jeglic zum 0:1 abstaubte (9.). Bremerhaven hatte das Momentum, konnte es aber nur 33 Sekunden festhalten. Verteidiger Brady Austin war nach einem geblockten Schuss zur Stelle und warf die Scheibe ein zweites Mal Richtung Tor. Josh Currie hielt seinen Schläger in die Flugbahn und fälschte zum 1:1 ab (10.).

Der schnelle Ausgleich gab den Haien Rückenwind. Sie setzten sich minutenlang im Angriffsdrittel fest, brachten aber auch im ersten Powerplay (11.) den Puck nicht ein zweites Mal am DEL-Torwart des Jahres, Kristers Gudlevskis, vorbei.

Es brauchte einen besonderen Moment. Nachdem Hudacek gegen Ross Mauermann zur Stelle war (17.), zeigte die Topreihe der Haie ihre Klasse. Schütz leitete die Scheibe an der Bande per Rückhand direkt in den Lauf von Gregor MacLeod. Der Spielmacher wartete mit seinem Querpass und fand Grenier im letzten möglichen Moment am langen Pfosten für das 2:1 (19.).

Josh Currie schnürt den Doppelpack

Der KEC transportierte das Momentum über die Pause ins zweite Drittel und erhöhte auf 3:1. Parker Tuomie schaltete an der Bande gedankenschnell und schickte Kevin Niedenz auf die Reise. Der schnelle Youngster bediente Currie, der mit seinem dritten Treffer in der Serie erneut bewies, dass er ein typischer Playoffspieler ist (23.).

Diesmal antworteten die Gäste postwendend. Max Görtz schlängelte sich von links an Austin vorbei vors Tor und krönte seine Aktion mit einem langen Schläger an Hudaceks Schoner vorbei zum 3:2 (25.). Bremerhaven hatte nun Oberwasser und war dem Ausgleich nahe. Hudaceks wusste gegen Marland Quince das 3:3 aber zu verhindern (28.). Spiel zwei drohte zu kippen.

Knapp zehn Minuten dauerte die Druckphase der Pinguins, ehe Grenier das 4:2 verpasste, die Haie mit seiner Großchance aber aus der Umklammerung befreite (33.). Moritz Müller hatte dann die zündende Idee und lief Richtung Tor. Als die halbe Arena schon „Schieß“ rief, legte der Kapitän den Puck clever nach rechts zu Verteidiger-Kollege Brady Austin, der perfekt ins lange Eck zum 4:2 abschloss (34.). Schütz hätte sogar auf 5:2 erhöhen können, zielte allein vor Gudlevskis aber zu hoch (37.).

Aubry scheidet Ende des zweiten Drittels angeschlagen aus

Die Haie mussten das Schlussdrittel ohne Louis-Marc Aubry bestreiten, der nach 39 Minuten angeschlagen vom Eis musste. Juhani Tyrväinen rückte für den Kanadier in die zweite Sturmreihe. Nachdem MacLeod im zweiten Kölner Powerplay des Spiels die Entscheidung verpasste (44.) , ging es für die Haie aber ohnehin vorrangig ums Verteidigen. Und Defensivarbeit haben die Kölner in dieser Saison unter dem Finnen Kari Jalonen gelernt. Der KEC behielt die Kontrolle, blieb stabil und ging kein unnötiges Risiko ein.

Bremerhavens Coach Alexander Sulzer war bei zwei Toren Rückstand schon 4:13 Minuten vor dem Ende gezwungen, Gudlevskis für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen. Köln verteidigte aber auch mit Fünf gegen Sechs weiter fehlerlos und entschied Spiel zwei durch Greniers zweiten Treffer des Abends zum 5:2 ins leere Tor (59.).


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Müller, Austin; Almquist, Glötzl; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Niedenz, Currie, Tuomie; Münzenberger, Tyrväinen, Wohlgemuth. —SR.: Ansons/Schadewaldt. —Zuschauer: 16.652. —Tore: 0:1 Jeglic (8:34/Bruggisser) 1:1 Currie (9:07/Austin, Müller), 2:1 Grenier (18:14/MacLeod, Schütz), 3:1 Currie (22:46/Niedenz, Tuomie), 3:2 Görtz (24:40/Mauermann), 4:2 Austin (33:19/Müller, Tyrväinen), 5:2 Grenier (58:57). — Strafminuten: Köln 2; Bremerhaven 6.