Die Kölner Haie haben trotz einer tollen Aufholjagd mit 4:5 bei den Eisbären Berlin verloren.
Kölner HaieTyrväinens große Strafe beendet die Aufholjagd

Gezeichnet: Haie-Stürmer Josh Currie muss mit einer blutenden Wunde das Eis verlassen.
Copyright: IMAGO/Matthias Koch
Ein schwaches zweites Drittel, eine tolle Aufholjagd, aber am Ende keine Punkte: Die Kölner Haie haben am Sonntagabend nach einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand knapp mit 4:5 (1:1, 0:3, 3:1) bei Meister Eisbären Berlin verloren. Der achtfache deutsche Meister konnte trotz der Niederlage als Tabellensechster der Deutschen Eishockey Liga (DEL) seinen Vorsprung auf Rang sieben halten und nimmt weiter direkt Kurs auf das Playoff-Viertelfinale.
Die Haie mussten auf Hakon Hänelt verzichten, der sich beim wichtigen 3:1-Sieg am Freitag in Nürnberg verletzte. Kevin Niedenz rutschte für Hänelt in die erste Reihe zu Gregor MacLeod und Top-Torjäger Justin Schütz (23 Treffer). Elias Lindner kam neu ins Team und füllte die vierte Sturmformation auf. Julius Hudacek löste Tobias Ancicka im Tor wieder ab.
Brady Austin trifft schon nach 80 Sekunden zum 1:0
Die Kölner erwischten einen perfekten Start. Verteidiger Brady Austin vollendete schon nach 80 Sekunden eine gelungene Kombination über Schütz und Kapitän Moritz Müller mithilfe des Innenpfostens zum 1:0. Was die Eisbären nicht sonderlich beeindruckte. Leo Pföderl prüfte Hudacek (5.), der fünf Minuten später seinen Schläger clever einsetzte, um einen gefährlichen Querpass vor seinem Tor zu unterbinden (10.).
Die Haie standen defensiv gut und versuchten sich auch immer wieder in der Offensive. Wie Schütz, der zu einem unwiderstehlichen Solo ansetzte und nur am rechten Pfosten scheiterte (11.). Anstatt 0:2 stand es am Ende des ersten Drittels 1:1. Die Berliner konterten über die rechte Seite mit Gabriel Fontaine, der dem mitsprintenten Ty Ronning den Ausgleich auflegte (15.). Es war bereits der 32. Saisontreffer für den US-Amerikaner.
Wir haben die Berliner durch unsere Fehler ins Spiel gebracht.
Der Tabellenzweite aus der Hauptstadt arbeitete zu Beginn des zweiten Durchgangs am 2:1. Der KEC brauchte in Unterzahl Glück und einen konzentrierten Hudacek, um nicht in Rückstand zu geraten. Marc-Louis Aubry (23.) und Maxi Kammerer (25.) hatten allerdings auch Möglichkeiten für den dritten Treffer der Partie. Der fiel für die Berliner. Verteidiger Adam Smith war mit einem leicht abgefälschten Schuss von der Blauen Linie erfolgreich (29.).
Die Eisbären waren gegen zu passive Haie nun das bessere Team und legten nach. Manuel Wiederer traf mit einem Direktschuss aus kurzer Entfernung zum 3:1 (32.). Als Zach Boychuk in Überzahl noch das 4:1 nachlegte (38.), roch es nach Vorentscheidung. Auch, weil Parker Tuomie kurz vor der zweiten Pause den zweiten Kölner Treffer verpasste (40.). „Wir haben die Berliner durch unsere Fehler ins Spiel gebracht und nach vorne nicht mehr so viel zusammenbekommen“, fasste Verteidiger Maximilian Glötzl das Mitteldrittel zusammen.
Jalonen beordert Münzenberger mit Erfolg in die erste Reihe
Der klare Rückstand ärgerte die Gäste und Coach Kari Jalonen, der reagierte und Marco Münzenberger in die erste Reihe zu Schütz und Macleod beorderte. Der 19-Jährige bedankte sich nach 39 Sekunden des Schlussdrittels mit dem 2:4 — sein drittes DEL-Tor. Jalones Umstellung zahlte sich ein zweites Mal aus. Münzenberger reagierte nach einem Schuss am schnellsten und legte Schütz seinen 24. Saisontrefffer zum 3:4 auf (46.).
Zum Ausgleich reichte es aber nicht, weil Juhani Tyrväinen das 4:4 vergab (50.) und die Haie drei Strafen nahmen, davon eine große gegen Tyrväinen (54.). Boychuk traf in Überzahl zum 5:3 (55.). Das 4:5 von Kammerer 31,5 Sekunden vor dem Ende kam zu spät. „Wir haben Charakter gezeigt und uns extrem stark zurückgekämpft. Mit der großen Strafe am Ende war es natürlich sehr schwer für uns“, sagte Maxi Kammerer.
Statistik:
Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Glötzl, Almquist; Austin, Müller; Rantakari; Tuomie, Aubry, Currie; Niedenz, MacLeod, Schütz; Kammerer, Tyrväinen, Wohlgemuth; Lindner, van Calster, Münzenberger. — SR.: Moosberger/Hinterdobler. — Zuschauer: 14.200. — Tore: 0:1 Austin (1:20/Müller, Schütz), 1:1 Ronning (14:14), 2:1 Smith (28:16), 3:1 Wiederer (31:54), 4:1 Boychuk (37:59/PP1), 4:2 Münzenberger (40:39/Schütz, MacLeod) 4:3 Schütz (45:23/Münzenberger, MacLeod), 5:3 Boychuk (54:03/PP1), 5:4 Kammerer (59:29/Almquist, PP1). — Strafminuten: Berlin 8; Köln 17 plus Spieldauer Tyrväinen.