Die Kölner Haie haben in Nürnberg bis kurz vor Schluss geführt, dann aber noch nach Verlängerung verloren.
Kölner HaieSieg verschenkt und zwei Punkte verloren
Die Kölner Haie müssen sich ärgern. Das Team von Trainer Kari Jalonen schenkte nach einer durchwachsenen Leistung beim 2:3 (2:1, 0:0, 0:1, 0:1) nach Verlängerung bei den Nürnberg Ice Tigers leichtfertig zwei Punkte her und verpasste den Sprung auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
„Wir haben noch zu viele Höhen und Tiefen in unserem Spiel. Das erste Drittel war sehr gut, das zweite aber eine Katastrophe. Wir müssen härter arbeiten und unbedingt stabiler auftreten“, ärgerte sich Stürmer Frederik Storm. Die Kölner waren trotzdem nah dran am Sieg. Der 2:2-Ausgleich fiel erst kurz vor Schluss.
Obwohl Julius Hudacek wieder einsatzbereit war, stand erneut Mirko Pantkowski zwischen den Kölner Pfosten. Den Ausfall von Topstürmer Gregor MacLeod kompensierte Jalonen, indem er Juhani Tyrväinen zu Alexandre Grenier und Justin Schütz beorderte. Hakon Hänelt kehrte als 13. Stürmer in die Aufstellung zurück.
Der Tabellenzehnte aus Nürnberg ging mit der Empfehlung eines 7:6-Auswärtssieges bei der stärksten Defensive der Liga in Bremerhaven in das dritte Hauptrundenduell mit den Haien. Von der schnellen Offensive der Franken um DEL-Topscorer Evan Barratt war zunächst wenig zu sehen. Der KEC kam gut in die Partie und durch Maxi Kammerer zur ersten Chance (2.).
Almquist und Aubry drehen das Spiel im ersten Drittel
Der erste Treffer der Partie fiel aber überraschend auf der anderen Seite. Pantkowski zeigte eine Unsicherheit und Roman Kechter aus der vierten Reihe der Ice Tigers staubte zum 1:0 ab (7.). Ein Treffer, der die Haie nicht aus dem Konzept bringen konnte. Adam Almquist glich zum verdienten 1:1 aus (11.). Es war bereits der vierte Saisontreffer des torgefährlichsten Kölner Verteidigers.
Nachdem Pantkowski einen schweren Fehler von Parker Tuomie gegen Barratt ausbügelte (13.), hatten Justin Schütz (14.), Robin van Calster (15.) und Tuomie Großchancen zum 2:1. Die Führung des KEC fiel schließlich nach einer genialen Kombination aus dem eigenen Drittel. Nach sechs Stationen veredelte Louis-Marc Aubry die perfekte Pass-Stafette mit seinem zehnten Saisontreffer (19.). 15:5-Torschüsse verdeutlichten statistisch die Überlegenheit der Haie im ersten Drittel.
Nach Tuomies vergebener Großchance reißt der Faden im Haie-Spiel
Der zweite Durchgang begann mit der großen Möglichkeit der Haie zum 2:0. Tuomie und Josh Currie liefen alleine auf Nürnbergs Goalie Leon Hungerecker zu, schafften es aber nicht zusammenzuspielen. Tuomie versuchte es im Alleingang und scheiterte (23.). Die vergebene Chance führte zu einem Bruch im Kölner Spiel. „Zu viele Turnover, zu viel Halligalli im Angriff“, kritisierte Stürmer Tim Wohlgemuth.
Nürnberg kam auf und durch William Graber (33.), Barratt (36.) und Charlie Gerard (37.) zu besten Gelegenheiten. Mirko Pantkowski hatte sich aber zu einem sicheren Rückhalt aufgeschwungen, wehrte im zweiten Drittel 15 Schüsse ab und hielt die inzwischen glückliche Führung fest. Nachdem die Haie auch das erste Unterzahlspiel gegen das beste DEL-Powerplay schadlos überstanden hatten (41.), kamen sie selbst zweimal in Überzahl (45./49.). Der erlösende dritte Treffer wollte aber auch mit einem Spieler mehr auf dem Eis nicht fallen.
Weil die Kölner defensiv so gut wie nichts mehr zuließen und Tyrväinen an einer Großtat von Hungerecker verzweifelte (57.), blieb es beim 2:1. Der Nürnberger Goalie ging dann 2:20 Minuten vor dem Ende zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das hatte Erfolg. William Graber traf zum 2:2 (59.).
Nürnberg zieht den Goalie und gleicht in der 59. Minute aus
Was lange nach drei Punkten aussah, reduzierte sich am Ende dann auf nur noch einen für die Haie. Kammerer leistete beim Drei gegen Drei sich in der Verlängerung einen Fehlpass, den Evan Barratt zum 3:2-Siegtreffer nutzte (63.). Für Nürnberg war es die siebte Verlängerung im siebten Spiel hintereinander. Die Kölner haben nicht so viel Übung. Sie haben in dieser Saison insgesamt siebenmal länger als 60 Minuten gespielt und dabei noch keinen Treffer erzielen können.
Das letzte Spiel vor Weihnachten bestreiten die Haie vor eigenem Publikum. Am Sonntag (19.15 Uhr/Magenta Sport) geht es in der LanxessArena gegen Straubing.
Statistik:
Kölner Haie: Pantkowski; Sennhenn, Vittasmäki; Glötzl, Almquist; Müller, Austin; Grenier, Tyrväinen, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Niedenz, Currie, Tuomie; Lindner, Wohlgemuth, van Calster; Hänelt. — SR.: Frano/Hinterdobler. — Zuschauer: 5819. — Tore: 1:0 Kechter (6:01), 1:1 Almquist (10:17/Tuomie, Currie), 1:2 Aubry (18:17/Kammerer, Storm), 2:2 Graber (58:34), 3:2. — Strafminuten: Nürnberg 4; Köln 4.