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Kölner HaieKEC muss gegen Augsburg bittere Pille schlucken

Lesezeit 4 Minuten
Überragend: Augsburgs Torwart Strauss Mann stoppt auch in dieser Szene die Kölner Haie mit Stürmer Louis-Marc Aubry.

Überragend: Augsburgs Torwart Strauss Mann stoppt auch in dieser Szene die Kölner Haie mit Stürmer Louis-Marc Aubry.

Die Kölner Haie haben am Sonntag einen empfindlichen Rückschlag gegen Kellerkind Augsburg erlitten und den Sprung auf Platz vier verpasst.

Diese bittere Pille müssen die Kölner Haie erstmal verdauen. Im Heimspiel gegen die Augsburg Panther verloren sie unglücklich mit 2:3 (0:2,1:0,1:1) und hatten vor allem mit einer vermeintlichen Fehlentscheidung in der Schlussphase zu kämpfen. „Der Schiedsrichter pfeift leider ein bisschen zu früh“, beschrieb Frederik Storm den Knackpunkt vor dem aberkannten 2:2, „das wären wichtige Punkte gewesen, aber so etwas passiert“.

Dem KEC-Vizekapitän tat der Rückschlag im Playoff-Rennen gegen den Vorletzten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der verpasste Sprung auf Tabellenplatz vier extrem weh. „Eigentlich haben wir gut gespielt, aber am Anfang zu einfache Torchancen weggeben“, fuhr Storm fort.

Tobias Ancicka zurück im Line-up

Vor dem Spiel hatte es warmen Applaus gegeben. Die 18.500 Zuschauer in der Lanxess-Arena begrüßten Tobias Ancicka nach langer Handverletzung zurück im Line-up. Im Tor stand zwar weiter Julius Hudacek, die Situation mit ihm, Ancicka und Mirko Pantkowski als potenziellem, dritten Stammkeeper wird in den nächsten Wochen aber spannend zu beobachten sein.

Auch auf dem Eis wurde es spannend: Dort erwischte Augsburgs Florian Elias die Hausherren in einem Umschaltmoment eiskalt. Sein Teamkollege Chris Collins war über links allen Kölnern enteilt, passte quer und Elias nahm direkt zum 0:1 ab (5.).

In der Folge drängten die Haie zwar auf den Ausgleich und hätten durch Frederik Storm (7.) und Justin Schütz (8.) treffen können. Defensiv lernten sie aber nichts aus dem Gegentreffer und wurden gleich nochmal vom Duo Collins und Elias bestraft. Ersterer ließ die Scheibe im Konter geschickt liegen und Elias schnürte den Doppelpack zum 0:2 (11.).

Weil die aggressiven Gäste das eigene Zentrum auch weiterhin dichtmachten, tat sich das Heimteam offensiv schwer. Gefährlich vor dem gegnerischen Tor wurde es erst im zweiten Drittel. Brady Austin (21.), Juhani Tyrväinen und Kevin Niedenz (beide 23.) konnten Strauss Mann im AEV-Tor aber nicht überwinden.

Nur Grenier überwindet Augsburger Goalie Mann

Dann schien der Panthers-Goalie geschlagen, Maxi Kammerers Treffer zählte aber nicht, weil die Schiedsrichter die wilde Situation schon vorher unterbrochen hatten (24.). Bei weiteren Großchancen für Kammerer (30.) und Tyrväinen (31./Direktschuss touchierte die Latte) lag das erste Haie-Tor ebenfalls in der Luft.

Weil sie spürten, dass ihr Team alles für den Anschlusstreffer tat, erhoben die Haie-Fans in Deutz und versuchten den Puck ins Tor zu klatschen und zu singen. Und es funktionierte: Adam Almquist und Tyrväinen spielten Alexandre Grenier blitzsauber frei und dieser vollstreckte am linken Pfosten zum 1:2 (37.).

Der neunte Saisontreffer des Kanadiers garantierte ein heißes Schlussdrittel. Anrei Hakulinen läutete es für Augsburg mit einem Aluminiumtreffer ein (42.). Auf der Gegenseite hätte Josh Curries elegante Bewegung samt Rückhandschuss beinahe zum Ausgleich geführt (44.).

Ich glaube, sie wissen, dass sie einen Fehler gemacht haben, aber so ist das im Sport.
Frederik Storm, Haie-Vizekapitän über die Schiedsrichter-Leistung

Nach zwei erfolglosen Kölner Powerplays erhitzten sich die Gemüter an einer Szene im Sechs-gegen-Fünf. Hudacek hatte sein Tor schon verlassen, als Schütz das vermeintliche 2:2 erzielte. Die Unparteiischen hatten die unübersichtliche Szene aber unterbrochen, bevor die Scheibe die Torlinie überquerte, sodass der Treffer der Videoüberprüfung nicht standhielt (57.).

Sehr zum Ärger von allen Kölnern traf wenig später auch noch Thomas Jordan Trevelyan zum 1:3 ins verwaiste Kölner Tor (59.). Curries anschlusstreffer zehn Sekunden vor Schluss änderte nichts mehr an den gellenden Pfiffen, mit denen die Unparteiischen Christopher Schadewaldt und Benjamin Hoppe in die Kabine verabschiedet wurden.

„Wir sind alle Menschen“, fand Storm abschließend versöhnliche Worte, „Ich glaube, sie wissen, dass sie einen Fehler gemacht haben, aber so ist das im Sport.“ Lange dürfen sich die Kölner nicht ärgern. Am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) steht schon das nächste Heimspiel gegen die Eisbären Berlin an.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Müller, Austin; Almquist, Glötzl; Grenier, Aubry, Schütz; Storm, Tyrväinen, Kammerer; Niedenz, Currie, Tuomie; Van Calster, Wohlgemuth, Lindner; Hänelt. - SR.: Schadewaldt/Hoppe. - Zuschauer: 18 508. - Tore: 0:1 Elias (4:47), 0:2 Elias (10:15), 1:2 Grenier (36:55/Almquist, Tyrväinen), 1:3 Trevelyan (58:27/ENG), 2:3 Currie (59:50/Almquist, Kammerer). - Strafminuten: Köln 0, Augsburg 4.