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Vorbereitung Kölner HaieJosh Currie kommt auf Empfehlung zum KEC

Lesezeit 4 Minuten
Testspiel Kölner Haie vs Löwen Frankfurt: Kölns Josh Currie gegen Frankfurts Linus Fröberg.

Josh Currie (l.) im Testspiel gegen die Löwen Frankfurts mit Linus Fröberg.

Josh Currie gehörte im Sommer zu den begehrtesten Spielern auf dem Transfermarkt. Der 31-jährige Stürmer entschied sich für die Kölner Haie.

Deutschland war schon länger in seinem Hinterkopf. Als Josh Currie nach mehr als 400 AHL-Spielen merkte, dass es Zeit für Veränderungen ist, zapfte der kanadische Eishockey-Stürmer sein Netzwerk an. „Morgan Ellis hat eine Saison in Köln gespielt“, erwähnt der 31-jährige Haie-Neuzugang von den Belleville Senators seinen Bekannten, der ab dieser Saison für den Liga-Konkurrenten ERC Ingolstadt verteidigt. „Morgan kommt aus Prince Edward Island, meiner Heimatprovinz. Wir sind dort zusammen groß geworden, haben oft gegeneinander gespielt, und kennen uns echt gut“.

Dass Ellis nach nur einer Saison beim KEC 2018/19 so viel Positives über Köln als familienfreundlichen Wohnort, die Haie als Organisation und die LanxessArena als Spielstätte berichtet, brachte Currie dem Abenteuer im Rheinland näher. Natürlich seien auch die Gespräche mit Sportdirektor Matthias Baldys und dem neuen Trainer Kari Jalonen wichtig und überzeugend gewesen, hält der Center, sieben Wochen nach seiner Ankunft, fest und ergänzt: „Bis jetzt läuft es wirklich super.“

In Köln zum zweiten Mal Vater geworden

Dass er zusammen mit seiner schwangeren Frau, die am Samstag in Köln das zweite Kind der Familie zur Welt gebracht hat, über den großen Teich gekommen ist, zeigt, wie ernst Currie das Projekt beim achtfachen deutschen Meister nimmt. Er hat zunächst nur für eine Saison unterschrieben. Wenn der flexible Zwei-Wege-Stürmer zusammen mit dem KEC erfolgreich ist, dürfte aber nichts gegen eine Vertragsverlängerung über 2025 hinaus sprechen.

Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart zeigt sich Currie, der das Testspiel am Sonntag gegen Feldkirch (4:2) aufgrund der Geburt verpasste, zufrieden mit dem Leistungsstand. „Wir hatten ein tolles Trainingslager in Österreich und in Köln viele gute Einheiten und Testspiele.“ Es gebe aber auch noch einige Dinge, die verbessert werden müssen. „Wenn ein neuer Trainer in ein neues Team kommt, dauert es etwas länger, bis sich alle an den neuen Stil angepasst haben“, verweist Currie auf das Eishockey von Kari Jalonen.

Kari Jalones richtiges Gespür

Der finnische Chefcoach beeindrucke ihn nicht nur mit seinen vielen, bedeutenden Karrierestationen und Erfolgen, sondern auch als „echter Taktiker“, der wisse, wie er seine Spieler anpacken muss. „Er hat einen sehr großen Eishockey-Verstand und gleichzeitig das richtige Gespür für uns Jungs. Das ist eine Gabe“, lobt Currie den 64-jährigen Nachfolger von Uwe Krupp.

Dass Jalonen lange Pässe fast komplett aus dem „Gameplan“ gestrichen hat und mehr auf Spielkontrolle und Puckbesitz setzt, kommt dem laufstarken, aggressiven Rechtsschützen, der in 62 Spielen für die Senators zuletzt 29 Punkte (12 Tore, 17 Assists) sammelte, entgegen. „Ich versuche in jedem Spiel mein Herz auf dem Eis zu lassen. So bin ich groß geworden, das haben mir schon meine Eltern mitgegeben“, verrät der Sohn eines Polizisten und einer Krankenschwester. „Meine Mutter und mein Vater waren stolz auf ihre harte Arbeit und auch ich will es niemals als selbstverständlich erachten, dass ich mit Eishockey meinen Lebensunterhalt bestreiten kann“, hält der Kanadier, der es vor fünf Jahren auf 21 NHL-Einsätze bei den Edmonton Oilers (2 Tore, 3 Assists) brachte, fest.

Sie gehören zu den besten Spielern der Welt, arbeiten aber trotzdem so hart und versuchen immer besser zu werden.
Josh Currie, Haie-Neuzugang über seine Ex-Teamkollegen Leon Draisaitl und Connor McDavid

In dieser Zeit erlebte er auch den gebürtigen Kölner Leon Draisaitl hautnah. „Ihn und auch Connor McDavid zu sehen, das war schon speziell“, erinnert sich Currie, „sie gehören zwar zu den besten Spielern der Welt, arbeiten aber trotzdem so hart und versuchen immer besser zu werden.“ Dieses „Nie zufrieden sein“ ließ ihn seine eigene Mentalität noch stärker ausbilden.

Der erfahrene Currie führt als Center die Sturmreihe mit Parker Tuomie, Tim Wohlgemuth oder Juhani Tyrväinen, wobei der finnische Neuzugang weiter mit einer hartnäckigen Zerrung ausfällt. Das 1,80 Meter große und fast 90 Kilogramm schwere Kraftpaket hat eine Vorliebe für harte Checks. „Ich gehe immer in eine Saison, um zu gewinnen. Das macht mehr Spaß und ist besser für uns alle“, gibt er sich auch verbal kämpferisch.