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Kölner HaieDer KEC übt sich im Schulterschluss

Lesezeit 3 Minuten
Die Nummer eins im Tor oder überzähliger Ausländer: Diese beiden Möglichkeiten gibt es für Haie-Goalie Julius Hudacek im Playoff-Viertelfinale.

Die Nummer eins im Tor oder überzähliger Ausländer: Diese beiden Möglichkeiten gibt es für Haie-Goalie Julius Hudacek im Playoff-Viertelfinale. 

Trainer Kari Jalonen betont die Stärke und Zusammengehörigkeit der Kölner Haie vor den Playoffs gegen Bremerhaven.

Wenige Tage vor dem Start in die Playoffs um die Deutsche Eishockey Meisterschaft 2025 gegen Bremerhaven haben sich die Spieler der Kölner Haie noch einmal zu einem Teamdinner versammelt. „Es war gut zu sehen, wie die Gruppe zusammengewachsen ist“, drückte Chefcoach Kari Jalonen sein Gefühl vor dem ersten Viertelfinalspiel der „best of seven“-Serie e am Sonntag (15 Uhr/Magenta Sport) bei den Fischtown Pinguins aus.

Weil seine Spieler auch Lebensgefährtinnen, Frauen und ihre Kinder mitgebracht hatten, wirkte der gemeinsame Abend wie ein Schulterschluss. Das Signal: „Nur als verschworene Einheit können wir den Vorjahres-Finalisten und Dritten der DEL-Hauptrunde 2024/25 schlagen“.

Es war gut, zu sehen, wie die Truppe zusammengewachsen ist.
Kari Jalonen, Haie-Chefcoach

Die Haie konnten Bremerhaven in der Hauptrunde zweimal bezwingen (4:1 und 2:0), unterlagen aber auch zweimal (1:3 und 1:4). Das zählt nicht mehr, die Karten werden neu gemischt. Nach 28 Siegen in 52 Hauptrundenspielen (davon drei nach Penaltys) machen sich die Kölner berechtigte Hoffnung, dem 30 Mal siegreichen Gegner auf Augenhöhe begegnen zu können.

„Ich möchte gar nicht zu sehr auf den Gegner eingehen“, stellte KEC-Coach Jalonen indes klar. Jeder wisse, dass dem jungen Kollegen und Ex-Haie-Profi Alexander Sulzer „starke Torhüter“ und „eine der besten Sturmreihen der Liga“ zur Verfügung stehen, erwähnte er den zum besten DEL-Torhüter gewählten Kristers Gudlevskis genauso wie Maximilian Franzreb und den Karawanken-Express mit Miha Verlic, Jan Urbas und Ziga Jeglic. Dass Jeglic jüngst angeschlagen pausieren musste, macht es noch schwerer, einen Favoriten auszumachen.

Bei Bremerhaven kehren einige Spieler zurück

Klar ist, dass Bremerhaven wieder mit den zuletzt fehlenden Dominik Uher, Alex Friesen und Abwehrchef Anders Grönlund planen darf. In Jalonens Team gibt es bis auf Hakon Hänelt aktuell keinen Ausfall. Die Kölner Hoffnungen, dass Louis-Marc Aubry vor oder während der Playoffs seinen beantragten, deutschen Pass bekommen wird, haben sich wohl zerschlagen.

So wird die Personal-Auswahl für Kari Jalonen noch schwieriger. Schließlich hat er mit Julius Hudacek den zehnten Importspieler als Torwart zur Verfügung. Einer muss auf die Tribüne. Ob Jalonen den Slowaken zwischen die Pfosten stellt und dafür einen anderen Kontingentprofi aus dem Lineup streicht, bleibt abzuwarten.

Mit Ancicka wollten wir nicht zu schnell, zu stark in die Belastung gehen.
Kari Jalonen, Chefcoach Kölner Haie

„Wir haben eine gute Torhüter-Situation“, wahrte der 65-jährige Finne vor der ersten Partie gegen Bremerhaven sein Pokerface. Nicht nur Hudacek, sondern auch die lange an der Hand verletzte, etatmäßige Nummer eins, Tobias Ancicka und Mirko Pantkowski seien bereit. „Mit Ancicka wollten wir nicht zu schnell, zu stark in die Belastung gehen“, erklärte er der Coach die lediglich neun Hauptrunden-Einsätze für den deutschen Nationalkeeper.

Drei der letzten vier Einsätze hat der 24-Jährige allerdings bekommen. Wenn sein Coach zudem von „großem Selbstvertrauen“ spricht, das er bei seinem „Nummer-eins-Goalie“ wahrnehme, könnte die Entscheidung pro Ancicka fallen. Dass dessen bisherige Playoff-Erfahrung sich auf die letztjährige, erste Runde und das 1:2 gegen Ingolstadt (Fangquote: 90,8 Prozent) beschränkt, ist geschenkt. Schließlich soll in diesem Jahr alles besser werden. Nicht nur für Tobias Ancicka, sondern für alle Haie-Profis, deren Lebensgefährtinnen, Frauen und auch die Kinder.