Sportdirektor Matthias Baldys plant trotz der anstehenden Urlaubszeit intensiv den Kader. Änderungen und Trainerwechsel zeigen positive Effekte.
Sportdirektor Matthias Baldys plantKölner Haie sind zufrieden mit der Kaderplanung
An Sommerurlaub ist für Matthias Baldys nicht zu denken. Zu Beginn der Ferienzeit steckt der Sportdirektor der Kölner Haie noch voll in den Planungen für die kommende Saison. Um den neuen KEC nach dem enttäuschenden achten Platz für 2024/25 besser aufzustellen, wurde nicht nur das Trainerteam ausgetauscht, sondern auch beim spielenden Personal einige Änderungen vorgenommen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Stand unseres Kaders“, sagt der neue starke Mann beim KEC kurz vor seinem 41. Geburtstag am Sonntag, „aber wir wissen auch, dass wir einige Sachen noch finalisieren müssen“.
Sowohl bei den Verteidigern als auch in den Sturmreihen sieht Baldys Handlungsbedarf und hat noch offene Kontingentstellen zu vergeben. Wenn der achtfache Deutsche Meister nach der Ära Uwe Krupp auf höchstem DEL-Niveau wettbewerbsfähig werden soll, müssen diese mit qualitativ hochwertigen und charakterlich passenden Spielern besetzt werden. „Das ist kein Geheimnis“, sagt der Sportdirektor und meint nicht etwa die in der Domstadt stets hohen Eishockey-Erwartungen, sondern den Einfluss des neuen, finnischen Trainers Kari Jalonen.
„Bei der Verpflichtung von Juhani Tyrväinen haben Karis Kontakte sicherlich geholfen“, verrät Baldys. Der Mittelstürmer des finnischen Weltmeisterteams von 2019 und Landsmann von Jalonen kommt der mit seinen 33 Jahren vom schwedischen Erstligisten Lulea HF nach Deutz.
Etwas anders soll die Lage bei Veli-Matti Vittasmäki gewesen sein. Den 34-jährigen Verteidiger aus Tampere hatten die Haie schon auf dem Schirm, bevor Jalonen als Cheftrainer feststand. „Um die Sache dann einzutüten, hat es schon geholfen, dass Kari unser Coach geworden ist.“ Vittasmäki kommt nicht nur als Träger der Raimo-Kilpiö-Trophäe, also als fairster Spieler der finnischen SM-liiga an den Rhein, sondern empfiehlt sich auch mit drei heimischen Meistertiteln in Serie. Der zuverlässige Teamspieler könnte als defensiver Part an der Seite von Offensiv-Verteidiger Nick Bailen agieren und diesem zu alter Stärke verhelfen. Letzterer spielte (auch wegen Verletzungen) keine so starke Rolle wie in seiner Premierensaison.
Den DEL-Verteidiger des Jahres 2023 haben Baldys und Co. aber natürlich behalten und hoffen auf eine bessere Bailen-Spielzeit. Genau wie beim langzeitverletzten Maximilian Glötzl und den anderen Abwehrakteuren Brady Austin, Jan Luca Sennhenn und Kapitän Moritz Müller. Dass auch Patrick Sieloff noch nicht ganz abgeschrieben ist, verwundert nicht. Kam der 30-jährige US-Amerikaner doch schon einmal nach Köln zurück und könnte nun Ende des Monats wieder auf dem Trainingseis stehen.
KEC-Kaderplanung: Noch gibt es einiges zu tun
Da auf der Abgangsseite aber Stanislav Dietz (Iserlohn), Jason Bast (Augsburg), Carter Proft (Frankfurt), Andrej Sustr, Mark Olver und Nick Aichinger (Ziel unbekannt) stehen und bei Andreas Thuresson unklar ist, ob er nach langwierigen Problemen durch Gehirnerschütterungen überhaupt in den Profisport zurückkehren kann, ist Baldys Arbeit auch nach den Verpflichtungen der beiden Finnen und des Ex-Straubingers Parker Tuomie nicht beendet.
„Wir stehen nicht akut unter Zugzwang“, stellt der Sportdirektor wenige Wochen vor dem Trainingsstart mit Kari Jalonen klar, „aber zurücklehnen können wir uns nicht, wir haben noch offene Kaderstellen und müssen da sein, wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt“. Dem Vernehmen nach sollen die Haie versuchen, neben einem weiteren Verteidiger Josh Currie nach Köln zu lotsen. Der 31-jährige Kanadier würde als weiterer Center kommen. Der Ex-Teamkollege von NHL-Superstar Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers spielte zuletzt für die Belleville Senators in der American Hockey League (AHL) und machte 35 Punkte in 69 Saisonspielen.