Die Kölner Haie haben ihr Heimspiel gegen die Eisbären Berlin und damit auch die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga verloren.
Dritte HeimniederlageKölner Haie fehlt gegen Eisbären die Kaltschnäuzigkeit
Dritte Heimniederlage für die Kölner Haie in der neuen Saison — und der Verlust der Tabellenführung. Das Team von Chefcoach Uwe Krupp unterlag am Freitagabend im Topspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Eisbären Berlin mit 2:5 (0:1, 0:3, 2:1) und fiel in der Tabelle auf Rang vier zurück. Hauptgrund für die Niederlage war in erster Linie die fehlende Kaltschnäuzigkeit der Hausherren vor dem Berliner Tor. Die Eisbären präsentierten sich dagegen ungemein effektiv.
Krupp veränderte seine Aufstellung im Vergleich zum 4:3-Heimerfolg nach Penaltyschießen am Dienstag gegen Augsburg nur auf einer Position. Der Ex-Berliner Hakon Hänelt stürmte in der vierten Reihe für Elias Lindner. Das bedeutete, dass mit Tobias Ancicka ein weiterer ehemaliger Eisbär beim KEC zwischen den Pfosten stand.
Die Gastgeber erwischten vor 16.489 Zuschauern in der erneut prall gefüllten LanxessArena einen guten Start. Louis-Marc Aubry und Tim Wohlgemuth scheiterten aber bei einer Doppelchance nacheinander am Gestänge (2.). Drei Minuten später bediente Alexandre Grenier David McIntyre, der am aufmerksamen Jake Hildebrand im Gehäuse der Hauptstädter scheiterte.
Danach taten sich die Haie gegen defensiv gut strukturierte und lauffreudige Gäste zunehmend schwerer. Auch, weil ihnen zu viele Puckverluste in der Neutralen Zone unterliefen. Einer davon führte zum einzigen Treffer des ersten Drittels. Zach Boychuk nahm Justin Schütz die Scheibe ab, ließ KEC-Verteidiger Jan-Luca Sennhenn aussteigen und tunnelte Ancicka zum 0:1 (7.).
Aufholjagd der Haie im Schlussdrittel kommt zu spät
Wieder einmal lagen die Haie also zurück. Sie arbeiteten aber im zweiten Abschnitt vehement am Ausgleich und ihrem Ruf als Comeback-Könige. Justin Schütz, Frederik Storm (beide 27.) und Jason Bast (28.) hatten das 1:1 auf dem Schläger. Berlin hielt die Null und schlug eiskalt zu. Vom Bully weg setzte Ty Ronning das Spielgerät akkurat in den rechten Winkel (28.). Der Unterschied in der Effektivität blieb das Thema des zweiten Drittels. Während Andreas Thuresson in Überzahl frei stehend vergab (31.), nutzte Boychuk einen Zuckerpass von Marcel Noebels zum 0:3 (33.). Auf der Gegenseite vergab Schütz die nächste Kölner Großchance (34.).
Und es ging so weiter: Leo Pföderl erhöhte in Überzahl kaltschnäuzig auf 0:4 (38.). Stanislav Dietz (39.), Grenier und Schütz (beide 40.) fanden bei ihren Großchancen dagegen ihren Meister in Hildebrand. Insgesamt 20 Torschüsse gaben die Haie im Mittelabschnitt ab, der Ertrag aber war gleich null.
Das änderte sich im Schlussdrittel. Nachdem Frederik Storm einem Verzweiflungsschuss von Maxi Glötzl die entscheidende Richtung zum 1:4 gab (45.), verkürzte Jason Bast mit seinem ersten Saisontor nur zwei Minuten später auf 2:4 (47.). Die Hoffnung war zwar zurück, aber der Vier-Tore-Rückstand eine am Ende doch zu hohe Hypothek, obwohl Andrej Sustr und David McIntyre noch den Anschlusstreffer hätten erzielen können (54.).
Als Uwe Krupp 2:02 Minuten vor dem Ende Tobias Ancicka zugunsten eines sechsten Feldspielers nahm, traf Patrice Cormier noch zum 2:5 ins leere Kölner Tor (60.). „Wir haben zu spät angefangen, gut zu spielen und hatten dann zu wenig Zeit, als wir gut waren. Insgesamt haben wir uns heute Abend zu wenig auf dem Eis bewegt und haben dadurch zu wenig kreiert“, analysierte mit Louis-Marc Aubry ein weiterer Ex-Berliner die Niederlage recht treffend. Das nächste Spiel steigt für die Haie bereits am Sonntag (15.15 Uhr/MagentaSport) bei den Fishtown Pinguins Bremerhaven. Auswärts sind die Kölner übrigens noch ungeschlagen.
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Ancicka; Bailen, Müller; Sustr, Dietz; Austin, Sennhenn; Glötzl; Thuresson, Aubry, Wohlgemuth; Schütz, McIntyre, Grenier; Storm, Bast, Kammerer; Proft, Van Calster, Hänelt. —SR.: Kopitz/Schukies. —Zuschauer: 16.489. —Tore: 0:1 Boychuk (6:35), 0:2 Ronning (27:51), 0:3 Boychuk (32:47), 0:4 Pföderl (37:58/PP1), 1:4 Storm (44:04/Glötzl, Austin), 2:4 Bast (46:33/Kammerer, Dietz), 2:5 Cormier (59:33). —Strafminuten: Köln 4; Berlin 4.