AboAbonnieren

Deutschland Cup-PauseWie die Kölner Haie die spielfreie Zeit nutzen wollen

Lesezeit 4 Minuten

Ordentliches Zwischenfazit: Trainer Kari Jalonen (l.) rangiert mit den Kölner Haien auf Platz sechs.

Die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen ist beim 2:3 in Iserlohn mental und physisch nicht ganz auf der Höhe.

Kari Jalonen konnte nicht zufrieden sein. Der Trainer der Kölner Haie hat in seiner Laufbahn aber schon so viel gesehen und erlebt, dass er sich am Sonntagabend nicht allzu lange mit der verdienten 2:3-Niederlage bei den Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beschäftigen wollte. Der Finne hatte vielmehr einmal mehr das große Ganze im Auge und stellte fest, dass sein Team nach einer Serie von neun Spielen mit Punkten vor 4967 Zuschauern am Seilersee mental wohl etwas ermattet war. „Ich glaube, dass die Pause nun zu einem guten Zeitpunkt kommt. Nach drei intensiven Monaten, in denen wir viel gearbeitet haben, können wir eine kleine Auszeit gebrauchen“, erklärte der 64-Jährige.

Jalonen hat die Haie zu Saisonbeginn übernommen und nach knapp einem Drittel der 52 Spiele umfassenden Hauptrunde zunächst einmal auf Platz sechs geführt. Ein gutes Zwischenergebnis, obwohl sicher noch mehr drin war als die 26 Punkte. Und ein Ergebnis, das am Ende der Hauptrunde die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale bedeuten würde, was erklärtes Ziel der Kölner ist. Bis dahin ist es aber noch ein weiter und beschwerlicher Weg.

Die Zeit können wir nutzen, um zu analysieren, wie wir als Team gewachsen sind und was wir besser machen können.
Kari Jalonen, Trainer Kölner Haie

In Iserlohn mussten die Kölner nämlich nach längerer Zeit mal wieder die Erfahrung machen, dass es in dieser Liga auch gegen den Tabellenvorletzten nicht reicht, wenn nicht alle Antennen voll ausgerichtet sind. „Wir spielen nicht unser Spiel und lassen viel zu viel zu“, monierte Haie-Co-Trainer Manuel Kofler bereits vor dem Schlussdrittel, als sein Team beim 1:2 noch in Schlagweite lag. Bis dahin hatten der wieder einmal überragende Julius Hudacek im Tor und Frederik Storm mit dem Treffer zum 1:1 (22.) dafür gesorgt, dass das Jalonen-Team überhaupt noch im Spiel war. Immer wieder schnitten die Roosters wie das Messer in der Butter durch das KEC-Defensivdrittel und hatten eine klare Torchance nach der nächsten. „Wir hatten viel zu viele Scheibenverluste, offensiv wie defensiv. Ich glaube, dass wir teilweise etwas zu schön und individuell spielen wollten. Wir müssen konzentriert bleiben“, fand Hakon Hänelt klare Worte.

KEC hofft bis zum nächsten Spiel auf die Rückkehr eines Trios

Der 21-Jährige gehörte mit Hudacek und Louis-Marc Aubry noch zu den besten Kölnern. Aubry war es auch, der seinem Team bei gezogenem Torwart mit dem 2:3 (57.) noch einmal Hoffnung gab. Ein Punktgewinn wäre aber nicht verdient gewesen. Die Haie hinterließen den Eindruck, als ob ihnen das ebenso bemerkenswerte wie strapaziöse 2:1 am Freitag beim EHC RB München die entscheidenden mentalen und physischen Körner gekostet hätte. Den Eindruck hatte wohl auch Kari Jalonen, als er davon sprach, dass die Pause zur rechten Zeit komme. „Die Zeit können wir nutzen, um zu analysieren, wie wir als Team gewachsen sind und was wir besser machen können. Da sind auch wir als Trainer gefragt. Ansonsten ist es gut, dass sich jeder sowohl mental als auch physisch erholen kann.“

Der achtfache deutsche Meister bestreitet sein nächstes Spiel am 15. November (19.30 Uhr) in der heimischen Lanxess Arena gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Bis dahin sollte der in Iserlohn krank fehlende Verteidiger Nick Bailen auf jeden Fall wieder fit sein. Zudem hoffen die Haie, dass neben Torwart Tobias Ancicka auch Stürmer Alexandre Grenier gegen den Vizemeister mit von der Partie sein kann und die Topreihe mit Gregor MacLeod und Justin Schütz wieder vereint ist. Am Seilersee fehlte den Kölnern nämlich nicht nur Stabilität im Defensivspiel, sondern auch Kreativität in der Offensive. Kari Jalonen wird es in aller Ruhe analysieren und dann seine Schlüsse daraus ziehen. Im bisherigen Saisonverlauf hat der erfahrene Finne jedenfalls oft die richtigen Lösungen gefunden.


Rathke kehrt zurückHolger Rathke ist zurück bei den Haien. Der gebürtige Kölner, der von 1999 bis 2003 als Mediensprecher und später als GmbH-Geschäftsführer für die Organisation tätig war, übernimmt die kaufmännische Geschäftsführung beim Stammverein Kölner EC „Die Haie“ e.V. Damit gehen die Junghaie die Aufgaben künftig mit zwei Geschäftsführern an. Der Aufgaben-Schwerpunkt des bisherigen Allein-Geschäftsführers Rodion Pauels bleibt unberührt. Pauels verantwortet den sportlichen Bereich. (sam)