Die Kölner Haie haben das Derby-Debakel in Düsseldorf endgültig überwunden. Mit einem 4:0 bei den Adler Mannheim gelang Uwe Krupps Team der zweite deutliche Sieg in Folge.
4:0-Sieg in MannheimTorhüter Tobias Ancicka ragt bei hocheffektiven Kölner Haien heraus
Tobias Ancicka erweist sich immer mehr als Glücksgriff für die Kölner Haie. Der Sommer-Zugang aus Berlin stellte seine hervorragende Verfassung im Klassiker der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim Krisenclub Adler Mannheim einmal mehr unter Beweis und war der Garant dafür, dass der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp mit einem 4:0 (0:0, 2:0, 2:0) der zweite deutliche Sieg in Folge nach dem Derby-Debakel in Düsseldorf gelang. „Tobi war heute richtig gut. Wir nehmen drei wichtige Punkte mit“, freute sich Premieren-Torschütze Elias Lindner über den Sprung zurück in die direkten Playoff-Viertelfinalränge und Ancickas zweites gegentorloses Saisonspiel.
Die Kölner waren mit der traurigen Gewissheit in die Kurpfalz gereist, mindestens bis zum Ende des Kalenderjahres auf Nick Bailen verzichten zu müssen. Beim Starverteidiger bestätigte sich der Verdacht auf eine Knieverletzung, die Bailen im jüngsten Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (4:1) erlitten hatte. Nach Angaben seines Clubs muss Bailen eine mehrwöchige Pause einlegen. Übeltäter Philipp Krauß wurde vom Disziplinarausschuss der DEL wegen eines Checks gegen das Knie von Bailen derweil für zwei Spiele gesperrt.
Anstelle des US-Amerikaners rutschte Nick Aichinger in das Aufgebot und bildete ein Defensivpaar mit Moritz Müller. Im Gegenzug rückte Jan Luca Sennhenn an die Seite von Brady Austin, der zumeist mit Bailen verteidigte. Die Kölner, die neben Bailen erneut ohne die Stürmer Andreas Thuresson und Jason Bast sowie Verteidiger Maximilian Glötzl angetreten waren, sahen sich von Beginn an fast ausschließlich in der eigenen Zone wieder.
21:3 lautete nach dem ersten Drittel die Torschuss-Statistik zu Gunsten der drückend überlegenen Gastgeber. Die Haie konnten sich bei Tobias Ancicka bedanken, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand. Der hervorragend aufgelegte Kölner Schlussmann war mehrfach zur Stelle und auch bei den Mannheimer Großchancen durch Magnus Eisenmenger (6.) und Denis Reul (11.) nicht zu überwinden.
Auch nach Wiederbeginn rannten die Adler mit Vehemenz an. Die Gäste mussten in der Defensive einen hohen Aufwand betreiben, um sich weiter schadlos zu halten. Alles, was dennoch durchkam, landete bei Ancicka, der bei der Kölner Abwehrschlacht zum Fels in der Brandung avancierte. Umso überraschender ging der KEC in Führung. Andrej Sustr bediente mit einem Aufbaupass Tim Wohlgemuth, der die Scheibe einfach mal auf das Mannheimer Gehäuse brachte. Der bis dato kaum geprüfte Arno Tiefensee ließ den Puck genau vor die Kelle von David McIntyre prallen, der zum 0:1 abstaubte (30.).
Kurz vor Drittelende zeigten sich die Haie erneut hocheffektiv, als sie eine clever ausgespielte Überzahlsituation zum 2:0 nutzten. Der KEC ließ die Scheibe gut durch die eigenen Reihen laufen, ehe Sustr die Mannheimer Abwehr mit einem Querpass öffnete. Alexandre Grenier holte im Bullykreis zum Schuss aus und überwand den diesmal chancenlosen Tiefensee mit einer Direktabnahme.
Das Schlussdrittel bot den 10.732 Zuschauern in der SAP Arena das gleiche Bild. Während die Adler entweder an Ancicka oder wie Maximilian Eisenmenger an der Kölner Latte verzweifelten (45.), waren die Gäste auf dem Punkt zur Stelle und machten mit einem Doppelpack den Deckel drauf. Zugang Elias Lindner legte aus dem Slot mit seinem ersten Tor für die Haie zum 3:0 nach (47.), ehe Frederik Storm noch in der gleichen Minute einen Sensationspass von Müller aus der Luft zum Endstand in die Maschen wuchtete.
Kölner Haie: Ancicka; Sustr, Dietz; Sennhenn, Austin; Aichinger, Müller; Proft; Storm, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Olver, McIntyre, Wohlgemuth; Hänelt, van Calster, Lindner. – SR.: Schukies/Schadewaldt. – Zuschauer: 10.732.– Tore: 0:1 McIntyre (29:11/Wohlgemuth, Sustr), 0:2 Grenier (38:02/Sustr, Kammerer/PP1), 0:3 Lindner (46:19/van Calster, Hänelt), 0:4 Storm (46:58/Müller, Kammerer). – Strafminuten: Mannheim 6; Köln 10.