Der frühere Nationalspieler könnte zum FC Bayern München zurückkehren. Die mögliche Rückkehr wird von einem Prozess überschattet.
Vorwürfe der KörperverletzungJérôme Boateng trainiert beim FC Bayern – Rückkehr trotz Kritik?
Bayern München könnte seinen dünn besetzten Kader mit Ex-Spieler Jérôme Boateng verstärken. Wie der Fußball-Rekordmeister am Sonntag bekannt gab, nahm der Innenverteidiger einen Tag nach dem 2:2 bei RB Leipzig am Training der Münchner teil. Boateng, der die Münchner 2021 nach zehn Jahren im Klub verlassen hatte, ist derzeit vereinslos.
FC Bayern München: Jérôme Boateng könnte angeschlagene Innenverteidigung verstärken
In München könnte Boateng, der auch in den kommenden Tagen an der Säbener Straße mittrainieren soll, als Ersatz für das Abwehrzentrum fungieren. Die Münchner haben derzeit nur die drei gelernten Innenverteidiger Min-Jae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt im Kader. Zuletzt waren beim Pokalspiel in Münster alle drei ausgefallen, sodass unter anderem Leon Goretzka aushelfen musste.
Zwischen 2011 und 2021 hatte Boateng mit den Bayern unter anderem neunmal die Meisterschaft und zweimal die Champions League gewonnen. Nachdem sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, wechselte der Weltmeister von 2014 zu Olympique Lyon. In der abgelaufenen Saison kam er beim französischen Klub allerdings nicht über eine Reservistenrolle hinaus.
Der Fall Boateng: Ermittlungen und Prozess gegen den früheren Nationalspieler
Schlagzeilen machte Boateng zuletzt vor allem neben dem Platz. Das Bayerische Oberste Landesgericht hatte vor kurzem die Verurteilung Boatengs wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Der 35-Jährige war im November vergangenen Jahres wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin Kasia Lenhardt zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Der Prozess wird nun ein weiteres Mal aufgerollt.
Rund um die juristische Auseinandersetzung schlugen die Wellen hoch: Im Februar 2021 beendeten Boateng und Lenhardt ihre Beziehung offiziell. Lenhardt wurde am 9. Februar tot in ihrer Wohnung gefunden, die 25-Jährige beging Suizid. Es folgten ein wiederaufgenommenes Ermittlungsverfahren und der Gerichtsprozess. In zahlreichen Medien und Initiativen stieß Lenhardts Tod eine Diskussion über Cybermobbing an. Das Medium „Correctiv“ nutze den Fall Boateng als Beispiel für Machtmissbrauch von Profi-Fußballern. (mab/dpa)