Impfpflicht für FußballerSo kritisiert FC-Trainer Baumgart Markus Söder
München – Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kann sich eine Impfpflicht für Fußballprofis vorstellen. „Ich bin für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, das brauchen wir“, sagte Söder der „Bild“. „Ich denke, es wäre ein gutes Signal, dass wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren – als Signal auch der Einheit von Fans und Spielern.“
„Ideen haben wir in den letzten zwölf Monaten genug gehört. In der aktuell zweifellos schwierigen Pandemie-Situation muss es die Aufgabe der Politik sein, nach praktikablen Lösungen und umsetzbaren Konzepten zu suchen“, erwiderte bei „Bild“ der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, Christian Seifert. „Wenn die Politik die rechtlichen Möglichkeiten für eine Impfpflicht in bestimmten Berufsgruppen schafft, wird die DFL selbstverständlich eine solche Option umgehend intensiv diskutieren.“ Aktuell liege die Impfquote in 1. und 2. Bundesliga bei mehr als 90 Prozent.
„Keine klare Meinung“
Bei Steffen Baumgart stieß Söders Vorschlag auf Ablehnung. „Ich weiß gar nicht, wie viel Mal Herr Söder seine Meinung geändert hat. Ich habe das Gefühl, dass es da keine klare Meinung gibt, sondern diese immer so gedreht wird, wie sie gerade gebraucht wird, auch für die Öffentlichkeit“, kritisierte der Trainer des 1. FC Köln. Baumgart weiter: „Warum sollte eine Impfpflicht für Spieler eingeführt werden, wenn wir es nicht einmal schaffen, diese bei Pflegepersonal, das ja tagtäglich am Menschen arbeitet, einzuführen? Ich finde, wir sollten darüber nachdenken. Und wenn wir schon darüber nachdenken, wäre es vielleicht auch wichtig, Pflegekräfte dementsprechend zu bezahlen.“ (dpa/tca)