Nach der Niederlage in Köln sinnt „Mr Hollywood“ beim wichtigsten Rennen des Jahres auf Revanche.
Galopprennen„Straight“ ist beim Derby in Hamburg der Favorit
Am Sonntag wird in Hamburg-Horn mit dem 154. Deutschen Derby das wichtigste Rennen des Jahres ausgetragen. Die zur Gruppe I zählende klassische Prüfung richtet sich ausschließlich an drei Jahre alte Hengste und Stuten und ist mit 650000 Euro das höchst dotierte Rennen in Deutschland.
Bei einer Distanz von 2400 Metern wird den Pferden einiges an Stehvermögen abverlangt. Nach dem Union-Rennen vor drei Wochen in Köln hat sich die Favoritengruppe klar gebildet. In Weidenpesch gewann „Straight“ vor „Mr Hollywood“, „Nachtgeist“, „Napolitano“, „Skylo“, „Aspirant“, „Weracruz“, „I fight for Lips“ und „Vintage Moon“. Alle neun Pferde sind am Sonntag wieder mit von der Partie. Durch den überlegenen Sieg in der Domstadt ist „Straight“ beim Derby in der Favoritenrolle. Der Hengst aus dem Stall von Andreas Wöhler hat bei drei Starts zwei Siege vorzuweisen und wird unter Stalljockey Eduardo Pedroza ins Rennen gehen. „Mr Hollywood“, den Henk Grewe in Weidenpesch betreut, war als Favorit in die Union gegangen – und erlitt seine erste Niederlage.
Besonders wenn der Boden in Hamburg weich werden sollte, kann „Mr Hollywood“ die Revanche aber durchaus gelingen. „Nachtgeist“, der ebenfalls in Köln von Waldemar Hickst trainiert wird, ist zwar das einzige noch sieglose Pferd im Feld, doch war sein dritter Platz in der Union ein Ausrufezeichen.
Gleich vier Pferde sattelt Peter Schiergen. Er gewann das Derby im Vorjahr mit „Sammarco“, den Bauyrzhan Murzabayev ritt. Obwohl dieser nun Stalljockey beim französischen Startrainer Andre Fabre ist, konnte Schiergen ihn für den Derbys-Ritt auf „Napolitano“ gewinnen. Dieser könnte die schärfste Waffe des Asterblüte-Stalls sein. Sibylle Vogt reitet mit „Winning Spirit“ den Zweitplatzierten aus dem Derby Italiano. Weitere Schiergen-Starter sind „Weracruz“, die einzige Stute im Feld, sowie „Quality Road“. Ebenfalls zu den Favoriten zählt mit „Fantastic Moon“ der amtierende Winterfavorit, der im Derby-Trial von Iffezheim überzeugen konnte. Die große Frage lautet, ob die 2400 Meter für ihn nicht zu weit werden.
Zwei Starter aus dem Ausland verleihen dem Rennen eine internationale Note. Aus Irland reist „Pivotal Trigger“ nach Hamburg, während „If Not Now“ vom bekannten englischen Trainer Ralph Beckett nach Horn entsandt wird. Aufgrund der Vorformen scheint „Pivotal Trigger“ die besseren Chancen zu besitzen.
Andrasch Starke, der mit acht Siegen erfolgreichste Derbyreiter der Geschichte, hat diesmal mit dem Röttgener „Aspirant“, dem Sechsten aus der Union, einen weniger aussichtsreichen Ritt. Aber wie hat schon der legendäre Heinz Jentzsch gesagt? „Das Derby ist das verrückteste Rennen des Jahres, da kann alles passieren.“ Bei 20 Startern hängt zudem viel vom Rennverlauf ab, und so wird die Spannung bis Sonntag noch weiter ansteigen.