Beim Kölner Preis von Europa treten am Sonntag hochklassige Pferde und namhafte Jockeys an. Fast alle haben eine Chance auf den Sieg.
Galopprennen in WeidenpeschDas bietet der Preis von Europa am Sonntag in Köln
Mit der seit Jahren besten sportlichen Besetzung wartet an diesem Sonntag der Preis von Europa auf. Für den Höhepunkt des Jahresprogramms auf der Kölner Galopprennbahn wurden neun Pferde aus England, Irland und Deutschland als Starter angegeben, von denen beinahe alle eine Chance auf den Sieg haben dürften.
Mit der Besetzung großer Rennen ist es oft eine sonderliche Sache: Während die Rennbahn in Baden-Baden kürzlich die Anziehungskraft des Großen Preises von Baden mit der Verdopplung des Rennpreises auf 400000 Euro nur maßvoll steigern konnte, ist es in Köln ganz anders. Hier beträgt die Gesamtdotierung seit langen Jahren 155000 Euro, das ist die unterste Grenze für ein Rennen der internationalen Gruppe 1. Trotzdem ist der Andrang auf einen Startplatz in dem 2400-Meter-Rennen – im Gegensatz zu manchen früheren Austragungen – diesmal bedeutend. Godolphin, der Riesen-Rennstall des Herrschers von Dubai, lässt aus seinen beiden englischen Trainingsställen gleich zwei starke Pferde nach Köln verladen. Da sie zum normalen Nennungstermin nicht im Aufgebot waren, ist dafür eine Sondergebühr von 31000 Euro zahlbar.
Die Scheich-Galopper laufen mit
Es ist offenkundig, dass solche Summen für Rennstallbesitzer, die ihr Geld in Form von Öl aus der Erde pumpen können, nicht das Hauptthema sind, wenn es um die optimale Einsatzplanung ihrer Pferde geht. Der Galoppsport zumindest in Europa würde heute vielleicht nur noch eine kleine Rolle spielen, wären da nicht Potentaten aus fast allen arabischen Ländern, die ihn als ihr Tummelfeld entdeckt hätten. Es sind Milliarden, die sie in den letzten 43 Jahren dafür ausgegeben haben.
„Live Your Dream“ ist der vielsagende Name des einen Scheich-Galoppers. Unter Oisin Murphy, einem der besten europäischen Jockeys, soll er die Nachfolge von Rebel's Romance antreten, der dieses Rennen vor einem Jahr für Godolphin überzeugend gewann. Der andere Starter unter dem azurblauen Dress des Scheichs ist Siskany, den der in Deutschland aufgewachsene William Buick, Godolphins Jockey Nummer 1 in Europa, reiten wird.
Deutsche Starter können ebenfalls eine Rolle spielen
Aus Irland kommt Trevaunance, eine Vertreterin des Topgestüts Moyglare der Schweizer Familie Haefner. Für sie könnte es schwer werden. Ihr Plus: Im Sattel hat sie Hollie Doyle, die Kultfigur unter den weiblichen Rennreiterinnen. Sie ist ein couragiertes Energiebündel, endkampfstark und taktisch pfiffig.
Obwohl die drei aktuell besten deutschen Galopper, Fantastic Moon, Mr Hollywood und Sammarco, nicht mitlaufen, sondern andere Ziele ansteuern, braucht sich das deutsche Aufgebot nicht zu verstecken. Der sehr formstarke Hengst Assistent im Mitbesitz von Eckhard Sauren, startet unter Thore Hammer-Hansen, der soeben einen Vertrag als Privatjockey für Sauren unterschrieben hat und aus Großbritannien zurück nach Deutschland kommt. Assistent kann ebenso eine Rolle spielen wie Sisfahan, der Derbysieger von 2021 und die sich immer weiter steigernde Stute India aus dem Kölner Stall von Waldemar Hickst. Hochinteressant ist auch Straight, der Sieger des Kölner Union-Rennens. Er lief bisher unterschiedlich, aber seine Bestleistungen sind stark.