Einzelkritik DFB-Elf„Mittfünfziger“ hält hinten den Laden dicht

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Antonio Rüdiger jubelt am Boden über eine gelungene Abwehraktion.

Antonio Rüdiger jubelt am Boden über eine gelungene Abwehraktion.

Deutschland hat Dänemark 2:0 besiegt und steht im EM-Viertelfinale. Die DFB-Spieler in der Einzelkritik:

Manuel Neuer: Rettete kurz vor der Pause gegen Höjlund, als man gerade befürchtete, er könnte zu spät kommen. Aber er ist immer noch gut für besondere Momente. Note 2

Joshua Kimmich: Starkes Spiel, munterte auf, spielte kluge Bälle und war immer hellwach. Seine Sperre verhinderte das frühe Kopfballtor von Schlotterbeck, aber der Rechtsverteidiger schüttelte das ab und erledigte seinen Job. Note 2

Antonio Rüdiger: Wer ihn nach dem Spiel durch die Mixed-Zone laufen sah, musste sich sorgen: Rüdiger wirkte wie ein Mittfünfziger. Das hatte er sich schwer verdient. Rettete immer wieder, wenn lange Pässe das deutsche Defensivspiel öffneten. Feierte seine Leistung dann auch auf Rüdiger-Art – leicht überdreht, auch mitten im Spiel. Mann des Spiels. Note 2

Nico Schlotterbeck: Putschte sich und die Mitspieler immer wieder auf, genoss es in Dortmund trotz allen Drucks, der auf ihm lastete. Machte einen wirklich guten Eindruck – auch wenn er einen Schlotterbeck-Fehler lieferte. Schickte danach aber Musiala zum 2:0 auf den Weg. Note 2

David Raum: Defensiv muss er noch mehr am Spiel teilnehmen. Ließ sich zweimal ziemlich regungslos überlaufen. Aber spielte offensiv gut mit, fordert dann auch immer wieder Bälle. Weiter ein Startelf-Kandidat. Note 3

Robert Andrich: Einer der Besten. Fiel nicht nur durch erblondete Haare auf, sondern auch durch unermüdlichen Einsatz, bügelte viel weg, spielt aber auch stark mit. Note 2

Toni Kroos: Vielleicht sein bislang schwächstes Spiel bei der EM. Natürlich immer anspielbar und weiterhin gesucht, spielte aber nach zwei, drei Fehlpässen zeitweise fast Libero und ließ sich arg zurückfallen. Note 3,5

Jamal Musiala: Wirkte überspielt, eigentlich bräuchte er eine Pause. Geht aber nicht, weil das Team seine besonderen Momente benötigt. Dass er immer wieder mit dem Kopf nach unten in die Gegner hineinläuft, ist sein Erfolgsrezept. Starker Abschluss beim 2:0. Note 3

Ilkay Gündogan: So früh (64.) war er selten aus dem Spiel, tatsächlich war er zu dem Zeitpunkt aber auch nur noch wenig existent. Nahm zu Beginn viel und dann immer weniger Einfluss, in seinen Aktionen auch immer ein bisschen hektisch. Muss als Kapitän mehr Ruhe ausstrahlen. Note 4

Leroy Sané: Es bleibt Nagelsmanns Geheimnis, warum er ihn von Beginn an brachte. Vielleicht, um Florian Wirtz rechtzeitig eine Pause zu geben. Sané spielt zu fahrig, seine Stärke kam selten zum Tragen: tiefe, schnelle Läufe gab es kaum – oder wurden nicht bedient. Note 4

Kai Havertz: Starke Anfangsphase, es hätte sein großes Spiel sein können, scheiterte aber viel zu oft an Dänemarks Torwart Schmeichel, weil er im Abschluss zu unplatziert unterwegs ist. Das muss besser werden. Hat trotzdem sein bestes Spiel gemacht, gegen Dänemarks Hünen-Abwehr. Seinen Elfmeter hält kein Torwart. Note 2,5

Niclas Füllkrug: Bleibt der Joker, und das ist genau richtig. Wird noch wichtig. Gegen Dänemark war er es nur bedingt. ohne Note

Emre Can: Schloss die Mitte und konzentrierte sich darauf. Dabei fehlerlos. ohne Note

Florian Wirtz: Kam noch rein und erzielte das 3:0, leider aus einer Abseitsposition. Wird im Viertelfinale wieder starten. ohne Note

Benjamin Henrichs und Waldemar Anton: Mit Kurzeinsätzen. Damit haben außer den Ersatztorhütern alle Spielzeit bei der EM erhalten – das stärkt den Kader. ohne Note

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