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Über weite Strecken des Spiels schwachDFB-Frauen verlieren zum Auftakt der Nations League

Lesezeit 3 Minuten
Alexandra Popp (M) und die DFB-Frauen mussten sich in Dänemark geschlagen geben.

Alexandra Popp (M) und die DFB-Frauen mussten sich in Dänemark geschlagen geben.

Das erste Länderspiel nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM misslingt den deutschen Fußballerinnen gründlich.

Die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen haben den Auftakt in die Nations League und den Kampf um die Olympia-Tickets verpatzt. In Abwesenheit der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unterlag das DFB-Team in Viborg 0:2 (0:1) gegen Dänemark. Vor 4210 Fans erzielte Amalie Vangsgaard beide Tore für die Gastgeberinnen (23./64. Minute).

Die von Co-Trainerin Britta Carlson betreute DFB-Elf präsentierte sich im ersten Länderspiel nach dem WM-Vorrundenaus über weite Strecken des Spiels schwach. Nur als Sieger der Vierergruppe besteht weiter die Chance auf die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris.

Gleich zehn Spielerinnen, die vor gut sieben Wochen das blamable Scheitern bei der Weltmeisterschaft mitzuverantworten hatten, durften in Dänemark beginnen. Einzig Rechtsverteidigerin Sarai Linder hatte nicht im Kader für die missglückte Australien-Reise gestanden. Für die Hoffenheimerin war aber bereits nach der Halbzeit Schluss, für sie kam Bayerns Giulia Gwinn zu ihrem ersten Länderspieleinsatz nach langer Verletzungspause.

DFB-Frauen zu unpräzise in der Offensive

Sich „über Aggressivität“ ins Spiel reinarbeiten, hatte Carlson direkt vor dem Spiel bei der ARD von ihrer Elf gefordert. Zweikämpfe blieben auch nicht aus, ins Spiel fand die DFB-Elf aber kaum. Ein in der Anfangsphase von Lena Oberdorf fein ausgeführter Zidane-Trick in der eigenen Hälfte blieb aus deutscher Sicht für lange Zeit der einzige Höhepunkt.

Viel zu schleppend und unpräzise spielten die Vize-Europameisterinnen nach vorn, den nominellen Offensivkräften Nicole Anyomi, Klara Bühl und Stoßstürmerin Alexandra Popp fehlte die Unterstützung. Hinzu kamen teils eklatante technische Mängel. Nach 45 Minuten schlich das DFB-Team in die Kabinen, ohne eine echte Torchance kreiert zu haben.

Besser machten es die Däninnen, bei denen Kapitänin Pernille Harder mit teils klugen Pässen Regie führte. Die seit dieser Saison für den FC Bayern spielende Harder war auch maßgeblich am 1:0 beteiligt. Mit einem langen Ball ins Zentrum hebelte die 30-Jährige die deutsche Abwehr aus, anschließend setzte sich Vangsgaard im Zweikampf gegen die schwach verteidigende Felicitas Rauch durch - gegen den platzierten Flachschuss war Torhüterin Merle Frohms anschließend machtlos.

Brand und Gwinn sorgen nach der Pause für Schwung

Nach dem Seitenwechsel kamen nicht nur Jule Brand und Gwinn für Nicole Anyomi und Linder ins Spiel, sondern auch der dringend benötigte Schwung. Zunächst vergab Sydney Lohmann per Kopf nach Popps Flanke die große Möglichkeit zum Ausgleich, kurz darauf zielte Popp selbst vorbei.

Das Tor fiel dann doch noch - allerdings auf der anderen Seite. Wieder war Vangsgaard erfolgreich, die einen von Gwinn schlampig gespielten Rückpass erlief und zusätzlich von der mangelnden Absprache zwischen Torhüterin Frohms und Abwehrchefin Marina Hegering profitierte. Die Deutschen mühten sich in der Folge um den Anschluss, doch Dänemark verteidigte bis zum Schlusspfiff kompakt.

Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt Carlson nicht, bereits am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) geht es in Bochum gegen Island weiter. Weiterer Gegner in der Gruppe 3 der Liga A ist Wales. Nur die Gruppenersten kommen in die Endrunde, wo die beiden einzigen europäischen Olympia-Plätze für Paris 2024 ausgespielt werden. Die beiden nächsten Spiele in dem neuen Wettbewerb finden am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island statt. (dpa)