Europa LeagueNkunku schießt Leipzig ins Halbfinale
Bergamo/Berlin – Der Titeltraum lebt: RB Leipzig ist dank Doppel-Torschütze Christopher Nkunku zum zweiten Mal in seiner noch jungen Klubgeschichte in ein Europacup-Halbfinale gestürmt. Das Team von Trainer Domenico Tedesco gewann das Viertelfinal-Rückspiel der Europa League bei Atalanta Bergamo mit 2:0 (1:0) und zog damit in die Runde der besten Vier ein. Das Hinspiel vor einer Woche in Leipzig war 1:1 ausgegangen.
Nkunku (18.) sorgte mit seinem Führungstreffer nach einem perfekt vorgetragenen Konter für großen Jubel bei den seit nunmehr 13 Pflichtspielen in Folge ungeschlagenen Leipzigern. Den Foulelfmeter (87.) kurz vor dem Ende holte er selber heraus. In der zweiten Halbzeit hatte RB zunächst viel Glück, als Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz (Spanien) nach einem Handspiel von Dani Olmo und einer minutenlanger Videoansicht nicht auf Strafstoß entschied (50.).
Leipzig vor 20.000 Zuschauern
Im Halbfinale treffen die Sachsen auf den Sieger des Duells Glasgow Rangers gegen Sporting Braga. Innenverteidiger Willi Orban ist im Hinspiel allerdings gesperrt. Vor zwei Jahren hatte RB in der Champions League die Vorschlussrunde erreicht.
Leipzig trat vor rund 20.000 Zuschauern im Gewiss Stadion nahezu mit derselben Startelf an, die im Hinspiel einige Schwächen offenbart hatte. Einzig Mohamed Simakan ersetze Lukas Klostermann in der Dreierabwehrkette. Tedesco hatte im Vorfeld gefordert, den Kampf gegen die „Maschinen“, wie er die körperlich robusten und fast über den ganzen Platz Manndeckung spielenden Italiener bezeichnete, anzunehmen: „Wir müssen uns verbessern, sonst wird es schwierig.“
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Den besseren Start erwischten jedoch die Hausherren, die etwas entschlossener in die Zweikämpfe gingen und durch Davide Zappacosta nach fünf Minuten ihre erste gute Torchance hatten. Doch RB-Keeper Peter Gulacsi war auf dem Posten. Nach etwa einer Viertelstunde wachte auch RB auf - und belohnte sich mit dem Führungstreffer. Nach einer starken Vorarbeit von Konrad Laimer über rechts vollendete Nkunku.
Dieser Treffer zeigte Wirkung. Die Italiener, bei denen Luis Muriel, der im Hinspiel als Torschütze und ständiger Unruheherd überragt hatte, zunächst nur auf der Bank saß, traten nicht mehr ganz so entschlossen auf. RB stand defensiv sicherer und konnte sich vom Druck besser befreien. Bei besten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um die 20 Grad und einem perfekt gepflegten Rasen fühlte sich Leipzig mit zunehmender Spieldauer immer wohler.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Tabellenachte der italienischen Serie A nochmals den Druck, das Spiel wurde deutlich hektischer. Die Leipziger standen aber weitestgehend geordnet und setzten immer wieder auch zu Kontern an und waren dabei gefährlich. Laimer (55.) und Nkunku (68.) hatten das 2:0 auf dem Fuß. (SID)