Eklat in der Nations LeagueEnglische Spieler werden beim Kniefall ausgepfiffen
Köln – Vize-Europameister England hat zum Auftakt der Nations League eine Niederlage in Ungarn hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Gareth Southgate verlor am Samstag in Budapest 0:1 (0:0). Ungarn sorgte damit in der deutschen Gruppe drei vor dem Spiel der DFB-Auswahl am Samstagabend in Italien für das erste Achtungszeichen. Bundesligaprofi Dominik Szoboszlai von RB Leipzig verwandelte einen nicht unumstrittenen Foulelfmeter in der 66. Minute zum Sieg der starken Gastgeber. Am kommenden Samstag empfängt Ungarn das DFB-Team, zuvor muss England am Dienstag in München antreten.
Als das englische Team kurz vor Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus wie gewohnt auf die Knie ging, waren Buh-Rufe zu hören. Wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland war Ungarns Nationalteam zu zwei UEFA-Heimpflichtspielen ohne Zuschauer verurteilt worden. Für eine dritte Partie gilt eine Bewährung von zwei Jahren.
Southgate
„Ich habe keine Ahnung, warum Menschen während dieser Geste buhen“, sagte Englands Coach Southgate. Sein Team mache solche Aktionen in erster Linie, um zu versuchen, „die Leute aufzuklären“, sagte der Ex-Profi zum Grund für das Knien. Der 51-Jährige wollte im Interview bei Channel 4 keine direkte Kritik an den Fans in Budapest üben. Viele Jüngere wüssten wohl gar nicht, warum sie überhaupt buhen. „Sie werden von älteren Erwachsenen beeinflusst“, sagte Southgate.
Trotz des Zuschauerverbots wegen diskriminierenden Verhaltens der ungarischen Fans war die Puskás Aréna gut gefüllt gewesen. Gemäß der Regularien der Europäischen Fußball-Union UEFA dürfen bei Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit Kinder bis zum Alter von 14 Jahren ins Stadion, wenn sie eingeladen und von einem Erwachsenen begleitet werden. Medienberichten zufolge waren vor der Partie mehr als 30 000 Besucher registriert gewesen.
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Die Engländer müssen ihr erstes Heimspiel in der Nations League am 11. Juni in Wolverhampton gegen Italien ebenfalls ohne Zuschauer bestreiten. Dazu war der Verband wegen der Ausschreitungen rund um das EM-Finale vor einem Jahr verurteilt worden. Dabei sollen ebenfalls die UEFA-Regularien zum Stadion-Besuch von Kindern angewendet werden, es werden zwischen 2000 bis 3000 Fans erwartet. (dpa)