Nach Aufeinandertreffen mit Ex-ClubEberl-Wechsel zu RB Leipzig ist perfekt
Leipzig – Die Auszeit ist vorbei, die zähen Verhandlungen sind beendet: Max Eberl kehrt nach monatelanger Pause ins Fußball-Geschäft zurück. Der 48-Jährige wird wie erwartet ab dem 15. Dezember als neuer Geschäftsführer Sport zum DFB-Pokalsieger RB Leipzig wechseln - knapp ein Jahr nach seinem tränenreichen Abschied von Borussia Mönchengladbach.
„Ich bin sehr glücklich, dass wir heute meinen Schritt zu RB Leipzig bekannt geben können. Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen“, sagte Eberl, der zwei Wochen vor dem Start des Wintertransferfensters seine neue Arbeit aufnehmen wird.
RB Leipzig macht keine Angabe über Laufzeit des Vertrags
Über die Laufzeit des Vertrags machte RB keine Angabe und sprach von einem „langfristigen“ Deal. „Mit Max Eberl konnten wir die Position des Geschäftsführers Sport mit unserem absoluten Wunschkandidaten besetzen. Wir beschäftigen uns schon länger mit Max, haben seine schwierige Situation aber immer respektiert und freuen uns nun sehr, die Zusammenarbeit im Dezember beginnen zu können“, erklärte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
Dem Vernehmen nach zahlt Leipzig eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro für Eberl, der im Januar völlig überraschend und hoch emotional seinen Rücktritt nach 23 Jahren als Spieler und Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach verkündet hatte. Er wolle „einfach raus aus der Mühle“, sagte er damals erschöpft. Im Anschluss hatte der ursprünglich bis 2026 gültige Vertrag des Managers geruht, die Borussia sprach am Montag von „guten und fairen Gesprächen“.
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Nun ist die Zeit anscheinend reif für eine neue Aufgabe. In Leipzig trifft Eberl auch auf einen alten Bekannten: Mit Trainer Marco Rose, der Anfang September auf den entlassenen Domenico Tedesco folgte, hatte Eberl bereits von 2019 bis 2021 in Gladbach zusammengearbeitet.
Gladbach-Fans protestieren gegen Eberl
Der RB-Coach hatte sich bereits bei seiner offiziellen Vorstellung ein Wiedersehen mit Eberl gewünscht. „Ich würde mich sehr freuen, wenn das funktioniert“, hatte Rose betont: „Dann hätte ich einen Mann an meiner Seite, der mir und uns gut tut.“Gladbach-Fans beschimpfen Eberl wüst
Für Leipzig endet damit die mehr als einjährige Suche nach einem neuen Sportdirektor. Nachdem Markus Krösche die Sachsen im Frühjahr 2021 in Richtung Eintracht Frankfurt verlassen hatte, war die Stelle vakant gewesen.
Doch Eberls Rückkehr ins Fußball-Business sorgt nicht nur für Wiedersehensfreude. Der nahende Deal hatte am Samstag beim Aufeinandertreffen zwischen Leipzig und Gladbach (0:3) die Gemüter der Borussia-Fans erhitzt, die neben ihrem ehemaligen Coach Rose auch Eberl mit einem Banner beleidigt hatten. „Monatelanges Gepoker mit einem Konstrukt ohne Seele - Max Eberl, dein Sinneswandel macht uns krank“ stand auf Plakaten in der Heimkurve. Wegen eines anderen Plakates ermahnte der Stadionsprecher die Fans sogar, es abzuhängen, weil Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie sonst unterbrechen wollte. Dort war zu lesen „Ein Hurensohn-Verein stellt nur Hurensöhne ein.“ Tatsächlich verschwand das Plakat kurze Zeit später von den Rängen.
Mintzlaff will sich erst im Januar bei Eberl gemeldet haben
Das Fanprojekt Mönchengladbach hatte den Manager im Vorfeld der Partie in einem offenen Brief scharf kritisiert und ihm „Schauspiel“ zum Ende seiner Amtszeit in Gladbach vorgeworfen.
Mintzlaff war sich zuletzt hingegen jedoch sicher, dass Eberl die Auszeit „richtig genutzt hat, um bei sich zu sein und den Akku aufzutanken.“ Mintzlaff betonte allen Gerüchten zum Trotz, er habe sich erst „nach seiner Pressekonferenz im Januar“ bei Eberl gemeldet und sich im Sommer mit ihm getroffen. „Hier hat mir Max bestätigt, dass er die Perspektive bei uns sehr interessant findet. Damit war für uns die Tür ein Stück weit offen und wir sind nun sehr froh, dass wir gemeinsam mit Max den Startpunkt unserer Zusammenarbeit bereits für Mitte Dezember gefunden haben.“ (fho mit dpa)