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Dritte LigaMäzen Wernze kauft Anteile an Drittligist FC Viktoria Köln

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Viktoria Kölns Mäzen Franz-Josef Wernze (l.) mit Sportvorstand Franz Wunderlich.

Köln – Der FC Viktoria Köln durchläuft auf und abseits des Rasens eine Phase des Umbruchs. Die Mannschaft des Fußball-Drittligisten wurde im Sommer runderneuert, hatte bei ihrem Findungsprozess allerdings den nicht eingeplanten Abgang von Mike Wunderlich zu verkraften. Nur vier Punkte aus sieben Spielen und der zweite Abstiegsplatz drücken aus, wie schwer sich das Team von Trainer Olaf Janßen ohne die Vereinsikone bislang noch tut.

Auf der Geschäftsstelle wird derweil daran gearbeitet, den Club perspektivisch betrachtet auf wirtschaftlich komplett eigene Beine zu stellen – eine der Kernaufgaben des langjährigen Bundesliga-Managers Andreas Rettig, der im Juni den Vorsitz von Viktorias Geschäftsführung übernommen hat. Das Vorhaben erfordert eine große Kraftanstrengung: Seit der Neugründung des Traditionsclubs aus Höhenberg vor elf Jahren fungiert Franz-Josef Wernze (73), Gründer der Steuerberatungsgesellschaft ETL, als mit Abstand wichtigster Geldgeber.

9,95 Prozent der Anteile erworben

Der Mäzen, der sich vor einem Jahr aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, erwarb nun als Privatperson 9,95 Prozent der Anteile an der für das Drittliga-Team zuständigen Spielbetriebs-GmbH. „Hierbei handelt es sich mehr um ein symbolisches Zeichen, das die Verbundenheit Franz-Josef Wernzes zur Viktoria unterstreicht. Im Vordergrund steht, ihn emotional weiter an den Verein zu binden“, erklärte Axel Freisewinkel auf Anfrage der Rundschau. Der Finanz-Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH betonte zugleich: „Der Verein hat immer noch die volle Kontrolle.“

Bei einer Beteiligungsquote von unter zehn Prozent spricht man von einer sogenannten Streubesitzbeteiligung. Erst die Sperrminorität, ein Anteilsbesitz zwischen 25 und 50 Prozent, kann bei Abstimmungen bestimmte Beschlüsse blockieren. Gleichwohl dient der Verkauf von Anteilen als Instrument, um Gelder zu generieren. Fernziel der Höhenberger ist bekanntlich die Zweite Bundesliga. Nach dem Fehlstart in die dritte Drittliga-Saison der Clubgeschichte geht es in dieser Spielzeit aber wohl ausschließlich darum, den drohenden Gang zurück in die Regionalliga zu verhindern.