Die DHB-Auswahl kann bei der Handball-WM in Polen und Schweden auf eine tadellose Bilanz in der zurückblicken, bevor sie am am Montagabend auf Norwegen treffen.
Kommentar Deutsche Handballer überzeugen vor allen Dingen in der Offensive
Das Verblüffendste an der bisher tadellosen Bilanz des deutschen Teams bei der Handball-WM ist seine Abschlussstärke. Dass eine deutsche Mannschaft zuletzt bei sieben Turnieren in Folge ohne Medaille blieb - und, schwach besetzt, zumeist arg enttäuschte - hatte vor allem mit einer schlechten Quote vor dem Tor zu tun.
Weltklassespieler Juri Knorr
Nun aber verfügt das Team mit Juri Knorr über einen Spieler, der Handball leicht aussehen lässt. Der unbedrängt den Ball aufs Tor werfen oder auf Außen spielen kann, von wo ein ungedeckter Spieler den Ball fast immer ins Netz jagt. Diese vermeintlich einfachen Varianten waren der deutschen Mannschaft allerdings seit vielen Jahren nicht gegeben. Knorr schafft diesen Unterschied durch das bisweilen spektakuläre, von rasanten Körpertäuschungen unterstützte Ausspielen des ersten Abwehrspielers - danach hat er die freie Auswahl an Optionen.
Einen solchen Spielmacher mit Torjägerqualität, einen derartigen Unterschiedsspieler von Weltklasse, gab es lange nicht im deutschen Handball. Wenn dann noch ein junger Shooter wie Julian Köster aus dem linken Rückraum trifft wie zuletzt Pascal Hens beim deutschen WM-Titel 2007; wenn zudem Torhüter Andreas Wolff unglaubliche Paraden zeigt; dann ist eben auch ein Lauf wie dieser hier mit fünf Siegen in Folge auf der größten Bühne des Handballs möglich. Weil drei Topspieler in Topform sind und den Rest wie die starken Außen Groetzki und Mertens mitnehmen auf eine Welle des Gelingens.
Dass sich alles fügt und dass das Allermeiste gelingt, das gab es zuletzt 2016 von einer deutschen Mannschaft zu sehen. In jenem Jahr wurde sie Europameister und gewann Olympia-Bronze.