Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Bestürzung und TrauerFrüherer Gerolsteiner-Radprofi Rebellin stirbt bei Unfall mit Lkw

Lesezeit 2 Minuten
Davide Rebellin 2008 im Gelben Trikot bei Paris-Nizza

Davide Rebellin 2008 bei Paris-Nizza

Der Radsportler und frühere Profi des Gerolsteiner-Rennstalls Davide Rebellin ist bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommen. 

Der 51-Jährige Davide Rebellin starb am Mittwochvormittag in dem norditalienischen Ort Montebello Vicentino, wie die Carabinieri auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Laut ersten Erkenntnissen, über die Medien berichteten, kollidierte der Sportler mit einem Lastwagen, als dieser auf die Straße einbog. Der Lkw habe sich dann vom Unfallort entfernt - der Fahrer habe die Kollision womöglich nicht bemerkt, hieß es. Weitere Details nannten die Behörden zunächst nicht.

Der Rad-Routinier hatte erst mit dieser Saison seine lange Karriere als Aktiver beendet und war noch am Wochenende ein Wohltätigkeits-Einladungsrennen im Fürstentum Monaco gefahren.

Olympia: Davide Rebellin wegen Dopings Medaille aberkannt

Rebellin war ein Spezialist für Eintagesrennen und gewann 2004 für das deutsche Team Gerolsteiner innerhalb einer Woche die Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. 1996 hatte er zudem eine Etappe des Giro d'Italia für sich entschieden. Später allerdings schrieb er negative Schlagzeilen, als ihm Olympia-Silber 2008 in Peking wegen Dopings aberkannt wurde.

Nachkontrollen im April 2009 hatten ihn der Einnahme mit dem Blut-Doping-Präparat Cera überführt. Er wurde für zwei Jahre gesperrt, stritt Dopingvergehen und Betrug bis zuletzt aber stets ab. Nach seiner Dopingsperre blieb Rebellin für kleinere Teams aktiv, zuletzt für den drittklassigen Rennstall Work Service-Vitalcare-Dynatek.

Die Radsport-Welt zeigte sich erschüttert, viele Profiteams und frühere Weggefährten Rebellins kondolierten. „Bitte sagt mir, dass das nicht wahr ist“, twitterte der italienische Nationalmannschaftscoach und Ex-Profi Daniele Bennati.

„Ich wollte die Nachricht nicht glauben, es war ein echter Schock. Er ist ein wahrer Freund und ein großer Profi gewesen“, sagte der kürzlich zurückgetretene Ex-Tour-Sieger Vincenzo Nibali. Der frühere Weltmeister Alejandro Valverde (Spanien), der seine Karriere im Herbst mit 42 Jahren beendet hatte, schrieb bei Twitter: „Er war ein Kollege und mein Rivale über so viele Jahre.“ Die Organisatoren des Giro d'Italia, bei dem Rebellin 1996 eine Etappe gewonnen und Gesamtplatz sechs belegt hatte, sagten die für Mittwochabend geplante Preisverleihung für Italiens Radsportler des Jahres ab. „Wir können nicht an einem Trauertag feiern“, sagte Giro-Chef Mauro Vegni.

Giogia Meloni äußert sich zu Tod von Davide Rebellin

„Ich bin geschockt und traurig über die Nachricht des tragischen Todes von Davide Rebellin, der den Sportfans während seiner langen Profikarriere so viele Emotionen bescherte“, sagte die italienische Premierministerin Giorgia Meloni.

Rebellin war nicht der erste italienische Radprofi, der bei einem Unfall mit einem Lastwagen starb. Der einstige Giro-d'Italia-Sieger Michele Scarponi war im April 2017 im Alter von 37 Jahren ebenfalls bei einer Trainingsfahrt von einem Kleintransporter überfahren und getötet worden. (dpa, sid)