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Hattrick im Europa-League-FinaleLeipzig-Flop Ademola Lookman zerstört Bayers Triple-Hoffnung

Lesezeit 3 Minuten
Ademola Lookman von Atalanta Bergamo hebt den Pokal in die Höhe

Ademola Lookman von Atalanta Bergamo war im Finale der Europa League gegen Bayer Leverkusen der Matchwinner.

Während seiner Bundesliga-Zeit wusste Lookman nie zu überzeugen. Im Finale der Europa League wurde er jetzt für Bergamo zum Helden.

Es war früh zu erahnen, dass es der Abend von Ademola Lookman werden kann. Das Ende der offiziellen Aufwärmzeit vor dem Finale war längst auf der Anzeigetafel des Aviva-Stadiums angezeigt, ohne dass es den 26-jährigen Stürmer von Atalanta Bergamo interessierte. Lookman nahm sich noch drei, vier konzentrierte Abschlüsse und sprintete erst dann in einem Höllentempo Richtung Kabine. Der in England geborene Nigerianer war heiß auf das Finale der Europa League und wahrscheinlich mehr als alle anderen.

Bayer 04: Simon Rolfes lobt Ademola Lookman

Gute eineinhalb Stunden später warfen seine Mitspieler ihren Hattrick-Helden in die Luft, dass seine Zöpfe nur so flogen. Der Finalball durfte natürlich nur ihm gehören: Ademola Lookman war an diesem 22. Mai 2024 Bayer Leverkusens Albtraum und beendete mit seinen drei blitzsauberen Treffern (12./26./75.) den Triple-Traum und die unglaubliche Ungeschlagen-Serie der Werkself von 51 Pflichtspielen auf seine Art und Weise. Dreimal schoss er aufs Tor von Bayer-Keeper Matej Kovar, zweimal traf er mit links und einmal mit rechts. Für Atalanta Bergamo bedeutete sein Hattrick den ersten Titel seit 61 Jahren und den ersten kontinentalen überhaupt.

„Lookman hat ein super Spiel und super Tore gemacht“, zollte Bayer-Sportchef Simon Rolfes seinen Respekt. Trainer Xabi Alonso erklärte: „Wir haben ihn schon gut analysiert.“ Aufzuhalten war Lookman trotzdem nicht. „Das ist eine der besten Nächte meines Lebens“, frohlockte der unumstrittene Star des Finals und gab die Komplimente an das Team weiter: „Es war eine unglaubliche Leistung der Mannschaft. Fantastisch, wir haben Geschichte geschrieben.“ Dann feierte er freudestrahlend mit seiner Familie und dem Pokal seine Gala.

Leipzig-Flop findet in Italien sein Glück

Für Lookman ist es der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die schon ins Stocken geraten war. Der in Charlton und beim FC Everton in England groß gewordene Angreifer, kam 2018 per Leihe zu RB Leipzig und wechselte 2019 für stolze 18 Millionen Euro Ablöse fest in die Bundesliga. Als er im Sommer 2022 für 9,35 Millionen Euro zu Atalanta wechselte, standen nur fünf Tore in 24 Spielen für RB Leipzig und zwei weitere Leihstationen in Leicester und Fulham in seinen Büchern. Ein Glücksgriff für die Lombarden.

Trainer Gian Piero Gasperini gelang es, die Stärken des schnellen Nigerianers herauszuarbeiten und in Bergamos aufwendigen Spielstil zu integrieren. Lookman ist der erste Spieler seit Jupp Heynckes am 21. Mai 1975 im UEFA-Cup beim 5:1 für Borussia Mönchengladbach gegen Twente Enschede, dem in einem europäischen Finale drei Treffer gelangen.

Atalanta Bergamo holt ersten Titel unter Gian Piero Gasperini

Das 3:0 gegen den deutschen Meister war auch für Gasperini ein Meilenstein. So erfolgreich der 66-Jährige Bergamo an die Spitze des europäischen Fußballs geführt hat, so bitter war sein dreimaliges Scheitern kurz vor einem möglichen Titel. 2019 (gegen Lazio Rom), 2021 gegen Juventus Turin und vor einer Woche wieder gegen Juve verlor Atalanta dreimal im Finale des italienischen Pokals.

„Wir haben die Leistungen gegen Liverpool, Sporting Lissabon und Olympique Marseille wiederholt. Sporting ist Meister geworden, Liverpool war ganz oben in der Premier League und Leverkusen hat die Bundesliga dominiert. Die Leistungen der Jungs waren fantastisch“, jubelte Gasperini. In der nächsten Saison tritt Bergamo genau wie Bayer 04 in der Champions League an. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen.