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Bayer 04 LeverkusenZauberfuß Grimaldo führt den Meister zum nächsten Sieg

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Torschütze Alex Grimaldo jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Leverkusens Torschütze Alejandro Grimaldo jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Bayer 04 Leverkusen hat gegen den 1. FSV Mainz 05 den zehnten Pflichtspielsieg hintereinander eingefahren und im Titelkampf gegen Bayern München vorgelegt.

Bayer 04 Leverkusen hat dank seines Freistoß-Genies Alejandro Grimaldo die Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit einem 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen den Tabellenfünften 1. FSV Mainz 05 und mit 38 Punkten abgeschlossen. Der Titelverteidiger schloss damit wieder bis auf einen Punkt auf Tabellenführer FC Bayern München auf, der am Mittwoch gegen die TSG 1899 Hoffenheim im Meisterschaftsrennen nachlegen kann. Für die Werkself war es der zehnte Pflichtspielsieg hintereinander, sieben davon in der Bundesliga.

„Es war aufgrund der Mainzer Spielweise klar, dass wir geduldig sein mussten. Am Ende war es aber ein hochverdienter Sieg“, analysierte Bayer-Sportchef Simon Rolfes die nächsten drei Punkte.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso hielt natürlich Wort und beorderte Florian Wirtz in die Startelf. Diesmal hatte es keinen Stau und keine verpasste Besprechung wie vor dem 3:2 in Dortmund gegeben. Neben dem Jungstar war mit Exequiel Palacios auch der zweite Verspätete vom vergangenen Freitag von Beginn an dabei.

Jonathan Tah fehlt erkältet, Granit Xhaka trägt die Binde

Bayer musste zwangsläufig auf den erkälteten Abwehrchef Jonathan Tah verzichten, für den Aleix Garcia spielte. Alonso wechselte auf eine 3-5-2-Grundformation und brachte im Tor Matej Kovar für Kapitän Lukas Hradecky ein. Weil mit Tah der Vertreter des Finnen fehlte, trug Granit Xhaka zum ersten Mal die Werkself-Binde.

Auf der anderen Seite waren alle Augen auf dem zwölffachen Mainzer Torschützen Jonny Burkardt. Allerdings keine zwei Minuten lang.   Der FSV-Kapitän machte bei einem Laufduell gegen Edmond Tapsoba einen falschen Schritt und fasste sich an den hinteren, linken Oberschenkel. Das Spiel war für Burkhardt vorbei, bevor es richtig angefangen hatte (3.).

Bayer überließ den Gästen danach erst einmal den Ball und hatte trotzdem die erste Chance. Patrick Schick hatte nach einem Ballgewinn von Wirtz freie Bahn, umkurvte FSV-Keeper Robin Zentner und schloss aus spitzem Winkel ab. Nicht fest genug, denn Andreas Hance-Olsen konnte den Ball im Zweikampf mit Palacios von der Linie kratzen (7.).

Der Meister nahm nach einer Viertelstunde das Heft in die Hand und generierte bis zur Pause 74 Prozent Ballbesitz. Chancen gab es aber nur aus der zweiten Reihe. Piero Hincapie (23.) und Wirtz (41.) zielten knapp vorbei, Alejandro Grimaldo scheiterte an Zentner (45.+1). Insgesamt fiel es den Hausherren aber schwer, gegen die gut gestaffelten und voll auf Defensive konzentrierten Mainzer eine Lücke zu finden.

Alejandro trainiert die Freistöße und hat die Qualität für diesen besonderen Schuss, der direkt hinter der Mauer runterfällt.
Simon Rolfes, Sportchef Baye 04 Leverkusen

Es brauchte einen Standard, um Bayer 04 direkt nach der Pause in Führung zu bringen. Freistoßkünstler Grimaldo zauberte den Ball nach einem Foul an Wirtz mit links von rechts ins kurze Eck. Die Schusstechnik des Spaniers machte es wieder einmal möglich, dass der Ball erst hoch genüg über die Mauer segelt, um danach in einem unglaublichen Winkel einem Stein gleich nur halbhoch ins gegnerische Netz rauscht (48.).

Grimaldo deutete bei seinem Torjubel an, dass er sich seine Technik beim Golfen abgeschaut hat. „Alejandro trainiert die Freistöße und er hat die Qualität für diesen besonderen Schuss, der direkt hinter der Mauer runterfällt“, staunte auch Simon Rolfes über den Spanier.

Gelb-Rot für Mainzer Coach Bo Henriksen

Die Leverkusener hatten direkt nach ihrem 1:0 Glück, dass Anthony Caci einen nur unzureichend von Kovar abgewehrten Versuch von Jae Sung Lee zu spät erreichte (51.). Es folgten noch zwei von Kovar abgewehrte Abschlüsse durch Kaishu Sano (57.) und den eingewechselten Nelson Weiper (70.), die das Tor des Doublesiegers aber nicht wirklich in Gefahr bringen konnten. Auf der anderen Seite prüfte Wirtz Zentner mit einem etwas zu unplatzierten Knaller aus 17 Metern (62.).

Bayer hatte das Spiel unter Kontrolle und drängte in der Schlussphase auf die Entscheidung. Weil Jeremie Frimpong (81.) und der eingewechselte Nathan Tella (83.) gegen Zentner das 2:0 verpassten, blieb es bis zum Schluss spannend. Die Mainzer produzierten aber nur noch eine Gelb-Rote Karte für Trainer Bo Henriksen .


Statistik:

Bayer Leverkusen: Kovár; Mukiele, Tapsoba, Hincapié; Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo; García, Wirtz (88. Terrier); Schick (63. Tella). – FSV Mainz 05: Zentner; da Costa, Bell (80. Leitsch), Hanche-Olsen; Caci, Sano, Kohr, Mwene (80. Widmer); Nebel, J.-S. Lee (63. Hong); Burkardt (3. Sieb/63. Weiper). — SR.: Welz (Wiesbaden). — Zuschauer: 30 210. —Tor: 1:0 Grimaldo (48.). — Gelbe Karten: Mukiele, Xhaka ; Sieb, Bell, Caci.