„Dann haben wir einiges geschafft“Das ist für Bastian Schweinsteiger wichtiger als der EM-Titel

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Bastian Schweinsteiger, Fußballexperte ARD, lächelt bei einer Gesprächsrunde auf einer Bühne auf der Digital- und Marketingmesse OMR in den Messehallen.

Bastian Schweinsteiger wurde 2014 mit Deutschland in Brasilien Weltmeister.

Zehn Jahre nach dem WM-Titel sieht Schweinsteiger eine große Chance für den DFB. Der sportliche Erfolg ist dabei nicht entscheidend.

Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger glaubt daran, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im eigenen Land eine neue Euphorie auslösen könnte. Der ganz große sportliche Erfolg stehe dabei nicht im Mittelpunkt. „Selbst wenn wir im Viertelfinale ausscheiden, aber einen tollen Fußball spielen und es der Nationalmannschaft gelungen ist, die Herzen der Fans wieder zurückzuerobern, dann haben wir einiges geschafft“, sagte der ehemalige DFB-Kapitän der Sport Bild. Auch für seinen ehemaligen Mittelfeld-Partner Toni Kroos sieht Schweinsteiger das Heim-Turnier als eine große Chance.

EM 2024: Bastian Schweinsteiger sieht Parallelen zur WM 2006

Zehn Jahre nach dem WM-Titel von Brasilien sei der deutsche Fußball „nicht mehr so weit oben“, erklärte der 39-Jährige, wobei die aktuelle Situation an die Heim-WM 2006 erinnere. Die Nationalmannschaft habe „die große Chance, im eigenen Land vieles zurückzugewinnen. Das durften wir 2006 schon einmal miterleben, die Begeisterung zu entfachen ist fast schon wichtiger, als den Titel zu gewinnen.“

In Sachen Zielvorgabe gab sich Schweinsteiger derweil noch etwas zurückhaltend. „Ich hoffe, wir schaffen das Viertelfinale. Ein guter Auftakt gegen Schottland wäre extrem wichtig. Wenn du dort mit einem Sieg startest, dann springst du auf eine Euphoriewelle, die du dann mitnehmen musst. Wie bei uns 2006 mit dem 4:2 gegen Costa Rica“, sagte der frühere Profi von Bayern München.

Bastian Schweinsteiger: Toni Kroos „hat die Chance, es allen zu zeigen“

DFB-Rückkehrer Kroos hat bei der Heim-EM nach Meinung von Schweinsteiger die Gelegenheit, seinen sportlichen Ruf in der Heimat weiter zu verbessern. „Er hat die Chance, es allen zu zeigen, denn es ist schon der Fall, dass wir in Deutschland den Toni nicht immer wertgeschätzt haben oder er ein bisschen zu kurz kam“, analysierte er. „Das gibt dir als Spieler natürlich die Motivation, es allen zu beweisen. Die Rückkehr ist für mich total verständlich, obwohl ich nicht gedacht hätte, dass er es macht“, fügte der ehemalige Spieler des FC Bayern hinzu.

Kroos hatte seine DFB-Laufbahn ursprünglich schon nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 für beendet erklärt. Nach fast drei Jahren Pause kehrte er schließlich doch noch einmal in die Nationalmannschaft zurück und gab bei den Länderspielen im März sein Comeback. Für das anstehende Turnier zählt der Champions-League-Sieger von Real Madrid zu den wichtigsten Profis im Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Beim Testspiel gegen die Ukraine pausierte Kroos wegen des kurz zuvor bestrittenen Champions-League-Finales, am Freitag gegen Griechenland soll er wieder auf dem Feld stehen.

Kroos hat als einziger deutscher Fußballer sechsmal die Champions League gewonnen. 2014 wurde er Weltmeister mit Deutschland. Danach wechselte er vom FC Bayern München zu Real Madrid und holte mit den Spaniern alle wichtigen Trophäen im Vereinsfußball. (nis mit dpa/sid)

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