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Australian OpenZverev besiegt Koepfer und trotzt Insekten – Kerber enttäuscht bei Grand-Slam-Rückkehr

Lesezeit 3 Minuten
Alexander Zverev bei seinem Ersrunden-Match gegen Landsmann Dominik Koepfer.

Alexander Zverev bei seinem Ersrunden-Match gegen Landsmann Dominik Koepfer.

Alexander Zverev kämpft sich bei den Australian Open in die nächste Runde, Angelique Kerber ereilt in Melbourne das schnelle Aus.

Alexander Zverev streifte sich sein schweißgetränktes T-Shirt vom Leib und stapfte erleichtert, aber abgekämpft zum Sieger-Interview: Deutschlands Tennisstar hat zum Start seiner Titel-Mission bei den Australian Open einem aufmüpfigen Dominik Koepfer und nervigen Insekten getrotzt, dagegen endete die Reise für Angelique Kerber in Melbourne nach nur einem Spiel jäh.

Boris Becker über Zverev-Erfolg: „Ich würde es als Arbeitssieg bezeichnen“

„In den ersten Runden musst du erstmal deinen Rhythmus finden. Ich muss besser spielen und hoffe, das mache ich ab übermorgen“, sagte Zverev nach dem hart erkämpften 4:6, 6:3, 7:6 (7:2), 6:3 gegen seinen Landsmann. Für den Traum vom ersten Grand-Slam-Titel muss er sich steigern. In der zweiten Runde wartet der slowakische Qualifikant Lukas Klein auf den Hamburger.

„Ich würde es als Arbeitssieg bezeichnen, es ging nicht um einen Schönheitspreis“, sagte Boris Becker bei Eurosport: „Sein Aufschlag war sehr stark, der Rest ist verbesserungswürdig.“ Zverev hatte vor allem im vierten Satz starke Nerven bewiesen und sich beim Aufschlag auch von störenden Insekten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der 26-Jährige steht zum achten Mal in Folge am Yarra River in der zweiten Runde, sein bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020.

Angelique Kerber enttäuscht bei Grand-Slam-Rückkehr

Etwa sieben Stunden vorher war Kerber mit hängendem Kopf aus der 1573 Arena getrottet. Bei ihrer mit Spannung erwarteten Grand-Slam-Rückkehr nach langer Baby-Pause kassierte die Kielerin eine bittere Erstrunden-Niederlage, am Ende dauerte ihr Auftritt in Melbourne nur 1:52 Stunden - und machte deutlich, dass noch viel Arbeit wartet.

„Es war nicht mein bestes Tennis, das habe ich auch gemerkt. Trotzdem habe ich alles probiert. Ich weiß, ich muss geduldig sein“, sagte Kerber nach dem 2:6, 6:3, 1:6 gegen die US-Amerikanerin Collins am Dienstag: „Ich brauche Zeit. Es ist eine Herausforderung, aber der gehe ich nach.“

Für die frühere Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 2016 war es in Melbourne das dritte Erstrundenaus in Folge, 2023 war sie aufgrund der bevorstehenden Geburt ihrer Tochter Liana nicht angetreten. „Ich weiß, dass ich dran bin. Aber ich brauche Matches, Turniere und ein, zwei Siege, die das Selbstvertrauen hochhalten.“

2019 war Kerber der US-Amerikanerin beim ersten Major-Turnier des Jahres bereits einmal klar unterlegen gewesen, diesmal schwankte Kerbers Leistung, nur im zweiten Satz konnte sie dagegenhalten. Ein „Rückschlag“ sei es für sie nicht gewesen. „Ich hätte mir eine einfachere Auslosung gewünscht, aber bei mir gibt es nichts Einfaches. Das war schon immer so“, sagte Kerber.

Ihr bislang letztes Grand-Slam-Match hatte die dreimalige Major-Gewinnerin 2022 in Wimbledon gespielt, im Februar 2023 war sie Mutter geworden und arbeitete seitdem hart für ihre Rückkehr. Kerber hatte vor dem Turnier betont, dass Niederlagen sie immer noch schmerzten - auch wenn sie als Mutter gelernt habe, damit entspannter umzugehen: „Wenn ich zurück im Hotel bin, muss ich wieder jemand anderes sein. Und das ist schön.“

Nach den Spielen der deutschen Aushängeschilder sind insgesamt nur noch fünf deutsche Profis in Melbourne am Start - neben Deutschlands Nummer eins Zverev schafften es Jan-Lennard Struff, Tatjana Maria, Laura Siegemund und Tamara Korpatsch in die zweite Runde. (dpa)