Der abwanderungswillige Österreicher steht im Kader für das wichtige Spiel bei Hannover 96. Die FC-Verantwortlichen sind bemüht, nicht noch mehr Unruhe in der Personalie Ljubicic aufkommen zu lassen.
Nach WechselwirbelStruber baut beim 1. FC Köln weiter auf Ljubicic

Der Vertrag von FC-Profi Dejan Ljubicic läuft im Sommer aus.
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Nach dem neuerlichen Wechselwirbel um seine Person muss Dejan Ljubicic beim 1. FC Köln keine unmittelbaren Konsequenzen fürchten. Trainer Gerhard Struber plant für das wichtige Spiel im Aufstiegskampf am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) bei Hannover 96 mit seinem abwanderungswilligen Landsmann. „Dejo ist voll integriert. Ich habe einen sehr konstruktiven Austausch mit ihm. Er wird natürlich auch am Wochenende Teil des Teams sein, wie immer. Wir wollen es mit ihm versuchen, gut hinzubekommen“, erklärte der Österreicher am Freitag.
Zuvor war bekanntgeworden, dass Ljubicic seinen Noch-Arbeitgeber über einen für den vergangenen Dienstag geplanten Medizincheck bei Union Berlin nicht informiert hatte. Der 27-Jährige verärgerte auch die Verantwortlichen des Bundesligisten aus Köpenick, indem er den vereinbarten Termin kurzfristig absagte. Ljubicic präferiert stattdessen einen Wechsel zum kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb, dessen neuer Sportdirektor Zvonimir Boban nach Rundschau-Informationen über enge Kontakte zur Familie Ljubicic verfügt. Offen blieb zunächst, wie Ljubicics Management auf den überraschenden Kurswechsel des Spielers reagiert, dem ein einflussreiches privates Umfeld nachgesagt wird.
Ich habe nicht das Gefühl, dass er sich ablenken lässt. Er trainiert unter Schmerzen und will im Endspurt alles unter Beweis stellen, um die Dinge in eine richtige Richtung zu bringen
Beim FC ist man darum bemüht, nicht noch mehr Unruhe in der Personalie Ljubicic aufkommen zu lassen. „Dejo arbeitet sehr professionell, um seine Fersenprobleme in den Griff zu bekommen. Ich habe nicht das Gefühl, dass er sich ablenken lässt. Er trainiert unter Schmerzen und will im Endspurt alles unter Beweis stellen, um die Dinge in eine richtige Richtung zu bringen“, versicherte Gerhard Struber.
Lizenzspielerleiter Thomas Kessler pflichtete ihm bei: „Für uns ist es wichtig, dass wir in der Phase, in der wir gerade stecken, das 100-prozentige Commitment haben, das Saisonziel zu erreichen. Und das sehe ich jeden Tag in der Arbeit im Training und an den Wochenenden in unserem Trikot. Dejo beißt in einer wichtigen Saisonphase auf die Zähne, um auf dem Platz stehen zu können. Das sind für mich in keiner Weise Anzeichen, dass er mit dem Kopf irgendwo anders ist.“
Kessler zeigte sogar gewissermaßen Verständnis für die neuerlichen Wechselmeldungen um Ljubicic: „Es ist völlig normal, dass in der jetzigen Phase Gerüchte aufkommen, wenn Verträge auslaufen. Die Situation von Dejo ist speziell. Sein Vertrag läuft aus, da ist es völlig legitim, wenn sich ein Spieler Gedanken über seine Zukunft macht. Er befindet sich in einer wichtigen Phase seiner Karriere und hat klar kommuniziert, dass er sich in einer Top-Fünf-Liga sieht. Das ist nicht die 2. Liga, sondern die Bundesliga.“
Die Situation von Dejo ist speziell. Sein Vertrag läuft aus, da ist es völlig legitim, wenn sich ein Spieler Gedanken über seine Zukunft macht.
Inzwischen gilt ein Verbleib des ehemaligen Leistungsträgers aber selbst im Aufstiegsfall als nahezu ausgeschlossen. „Wir haben die Gespräche nach hinten vertragt, weil wir erstmal unsere gemeinsamen Ziele erreichen wollen. Wenn er vorher andere Entscheidungen getroffen hätte, kann er das natürlich kommunizieren. Diesen Austausch gab es bislang aber nicht“, berichtete Kessler. Auf die angeblich bevorstehende Vertragsunterschrift von Ljubicic bei Dinamo Zagreb ging der FC-Lizenzspielerleiter nicht näher ein: „Ich weiß nicht, was seine Zukunftspläne im Detail sind. Ich weiß aber, dass wir uns zu 100 Prozent auf ihn verlassen können. Und, dass er noch ein wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft sein wird, die am Saisonende hoffentlich aufsteigt.“