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Neuzugang 1. FC Köln„Der Wechsel ist für mich Ansporn pur“

Lesezeit 4 Minuten
Joel Schmied (l. mit Tim Lemperle) absolvierte am Montag sein erstes Training als Neuzugang des 1. FC Köln.

Joel Schmied (l. mit Tim Lemperle) absolvierte am Montag sein erstes Training als Neuzugang des 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln hat mit Joel Schmied einen zweiten Winter-Neuzugang präsentiert. Der Schweizer trainierte am Montag erstmals mit der Mannschaft.

Als der 1. FC Köln am Montag sein obligatorisches Personal-Update zu Beginn einer Trainingswoche veröffentlichte, wurde die Dringlichkeit noch einmal deutlich. Julian Pauli klagt nach seiner Gehirnerschütterung weiter über Unwohlsein und fällt vorerst aus. Wann der 19-jährige Innenverteidiger wieder einsatzfähig sein wird, ist ungewiss.

Der Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga hatte schon ohne Paulis Ausfall Bedarf an der Verpflichtung eines Abwehrspielers. Durch die schwere Verletzung von Luca Kilian (Kreuzbandriss) und die Leihe von Elias Bakatukanda (BW Linz) präsentierte sich die Liste der Kandidaten für die letzte Reihe vor Torwart Marvin Schwäbe reichlich ausgedünnt. Gut also, dass es zum Wochenende einen Durchbruch in den Verhandlungen zwischen den Geißböcken und dem Schweizer Erstligisten FC Sion gab. Joël Schmied gehört ab sofort zum Kader von Trainer Gerhard Struber. Der 26-jährige Schweizer hat beim FC einen Vertrag bis zum 30. Juni 2029 unterschrieben und trainierte am Montag zum ersten Mal mit der Mannschaft.

Schmied zum 1. FC Köln: 2,5 Millionen Euro Ablöse

2,5 Millionen Euro Ablöse kostete Schmied am Ende der Verhandlungen zwischen FC-Sportchef Christian Keller und Sions-Präsident Christian Constantin. Zudem sollen die Kölner für die Signing Fee aufkommen. Weitere Boni, etwa im Falle eines Aufstiegs des FC, könnten hinzukommen.

Schmied, mit Aufsteiger Sion Tabellensiebter in der Schweiz, war den Kölnern der Aufwand und das Geld wert. „Joël passt mit seinen athletischen und technisch-taktischen Fähigkeiten sehr gut zu unserem Anforderungsprofil. Beim FC Sion ist er auf und neben dem Feld zudem als Kapitän und sehr guter Kommunikator vorangegangen“, gab Christian Keller Vorschusslorbeeren.

Gerhard Struber legte nach der ersten Trainingseinheit mit seinem Neuzugang nach: „Wir sind glücklich und freuen uns, dass er nach längeren Verhandlungen jetzt bei uns ist, in der 2. Liga Fuß fassen und seine Stärken einbringen will. Joël bringt Geschwindigkeit, Zweikampfstärke, Erfahrung im Profi-Geschäft und Ehrgeiz mit. Er kann gut adaptieren und trifft auf dem Platz unter Druck schlaue Entscheidungen.“

Abzuwarten bleibt natürlich, wie schnell sich Schmied an das Niveau der 2. deutschen Liga gewöhnt und ob er mithalten kann. „In der Qualität der Ligen gibt es schon einen Unterschied. Es ist noch einmal ein Sprung für Joël, aber ich habe das Vertrauen, dass er diesen Sprung schaffen kann und wie in Sion seine Stärken in der Führung ausspielen kann“, sagte der FC-Coach zuversichtlich.

Erstes Training von Schmied beim 1. FC Köln

Der Neuzugang hinterließ beim ersten Training am Montag im eisig kalten Franz-Kremer-Stadion einen guten Eindruck. Im Testspiel am Dienstag (14 Uhr) gegen Drittligist FC Viktoria wird der Innenverteidiger sein Debut für die Geißböcke feiern und wie alle anderen Spieler 45 Minuten zum Einsatz kommen.

Trotz des Ausfalls von Julian Pauli ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass Schmied am Samstag (20.30 Uhr/Sky) zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV schon in der Startelf stehen wird. Struber wird im Topspiel eher der Abwehrreihe vertrauen, die zuletzt den Herbstmeistertitel eintütete. Also mit Eric Martel als zentrales Element der Dreierkette neben Timo Hübers und Dominique Heintz.

Schmied sieht der FC-Trainer auf allen drei Positionen der Kette und in der Viererkette als einen von zwei Innenverteidigern: „Er ist flexibel, sehr variabel, gut mit den Beinen unterwegs und passgenau“, hagelte es weiter Lob für den Neuen.

Für den in Bern geborenen Schmied ist der Wechsel zum FC „Ansporn pur“: „Ich bin überglücklich hier zu sein nach der langen Verhandlungsphase. Köln ist ein Riesenverein. Ich komme aus der kleinen Schweiz. Für einen Deutsch-Schweizer wie mich ist es eine großer Traum in Deutschland zu spielen. Es gab wenig Argumente, nicht herzukommen.“

Nach eigener Aussage bekommt der FC einen „Kämpfer“ mit Führungsspieler-Qualitäten: „Ich suche und gewinne die meisten Zweikämpfe. Ich bin gerne laut und kommunikativ und möchte das Team mit meiner Art Fußball zu spielen mitreißen“, sagte Schmied im FC-Interview und offenbarte, dass es für das Wort Kabine in der Schweiz einen anderen Begriff gibt: „Für mich ist es wichtig, die Dinge in der Garderobe ehrlich und direkt anzusprechen, um gut miteinander klarzukommen und sich weiterentwickeln zu können.“ Schmied spielte seit 2021 für Sion und kommt in der laufenden Saison auf 21 Pflichtspieleinsätze, in denen er drei Tore erzielte.