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Kommentar zum 1. FC KölnErleichterung und Gewissheit nach dem Derbysieg

Lesezeit 2 Minuten
1.FC Köln vs. Borussia Mönchengladbach, 8. Spieltag, 22.10.2023, 15.30 Uhr, die Kölner Mannschaft feiert vor der Nordtribüne (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Die Kölner Mannschaft feiert den Derbysieg in Müngersdorf.

Der 1. FC Köln hat mit dem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach seine Abwärtsspirale in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Ein Kommentar von Martin Sauerborn.

Eine Abwärtsspirale ist ein tückisches Gebilde. Sie führt in eine unerwünschte Richtung und nähert sich Schritt für Schritt ihrem in den Absturz führenden Zentrum. Je länger sie sich diesem Ziel nähern darf, desto schwerer wird es, sie aufzuhalten. Unterwegs perfektioniert sie die Eigenschaft, negative Strömungen aufzunehmen, verstärkt so ihre Abwärtsbewegung und nimmt an Geschwindigkeit auf.

Der 1. FC Köln hat sich nach dem Sieg im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück sieben Spiele lang in einer Abwärtsspirale bewegt und dabei alle Fragen aufgeworfen, die die interessierte Öffentlichkeit in einem solchen Fall zu stellen pflegt. Passt die Spielidee? Reicht die Qualität der Spieler? Warum agieren die Leistungsträger unter Form? Ist der Trainer noch der Richtige? Die bessere Frage wäre gewesen: Über welche Mittel verfügt der Club, um die Abwärtsspirale aufzuhalten und umzukehren weg von ihrem unheilvollen Zentrum?

Große Anspannung vor dem Derby

Der FC verfügt über diese Mittel und hat sie für das Derby lösungsorientiert in Stellung gebracht. Die Geißböcke besitzen einen Bundesliga-Kader, der in seiner Qualität den Liga-Anforderungen genügt, wenn er diese Qualität auf den Rasen bringt. Steffen Baumgart ist ein Trainer, der von seiner Spielidee überzeugt ist und verstanden hat, dass die Verantwortlichen ihm auch in schwierigen Zeiten den nötigen Rückhalt geben. Und in der Kommandozentrale sitzt eine Geschäftsführung, die nicht nur von Ruhe, Vertrauen und Fokus spricht, sondern sie auch vorlebt.

Zweifellos hätte eine Niederlage oder gar schon ein Remis gegen den merkwürdig lethargischen Erzrivalen vom Niederrhein die Abwärtsspirale unfassbar beschleunigt. Entsprechend groß war die Anspannung vor dem Spiel. Es spricht für die Arbeit des gesamten Vereins, dass die Mannschaft dem immensen Druck gewachsen war und sich angeführt von ihren Leistungsträgern Kainz, Waldschmidt und Ljubicic dem drohenden Worst Case entgegenstemmte. Dieses 3:1 bringt deshalb große Erleichterung und den Verantwortlichen die Gewissheit, dass sie in ihren Einschätzungen nicht daneben liegen.