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1. FC Köln vor dem SaisonstartDie neue Energie ist zu spüren

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Lesezeit 2 Minuten

FC-Trainer Gerhard Struber

Der 1. FC Köln scheint bereit für den Saisonstart. Dennoch gibt es keinen Grund zu übergroßem Optimismus, meint unser Autor.

Im Moment der Krise hat der 1. FC Köln eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen. Nach dem von Untergangsszenarien begleiteten Bundesliga-Abstieg macht sich rund um das Geißbockheim inzwischen eine gewisse Aufbruchstimmung breit. Sportchef Christian Keller ist es gelungen, einen Ausverkauf des Kaders abzuwenden und für die Entwicklung der verjüngten Kölner Mannschaft mit Gerhard Struber einen Trainer zu gewinnen, der sich der Talent-Förderung verschrieben hat und die Transfersperre auch als Chance begreift.

Die Entscheidung, das Trainerteam auszutauschen und festgefahrene Strukturen aufzubrechen, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Jeder Spieler kann und muss sich neu beweisen und sorgt mit seinem Einsatz dafür, dass auf dem Trainingsplatz eine ganz andere Energie herrscht im Vergleich zur bleiernen Rückrunde. Auch für den stark in die Kritik geratenen FC-Sportchef bedeuten die jüngsten Entwicklungen einen Schritt in die richtige Richtung.

Das Umfeld des 1. FC Köln steht ebenfalls in der Verantwortung

Trotz der schweren Verletzungen von Florian Kainz und Max Finkgräfe sowie eines nicht optimal verlaufenen Trainingslagers geben die Eindrücke der Vorbereitung Anlass zur Hoffnung, dass es etwas werden könnte mit dem Ziel, auf schnellstmöglichem Wege in die Erste Liga zurückzukehren. Struber hat es in recht kurzer Zeit geschafft, einer am Boden liegenden Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuhauchen. Die nahezu makellose Testspielbilanz hat den Glauben an die eigenen Stärken wiederbelebt und die Überzeugung in die neue Spielidee verfestigt. Nach den trostlosen Darbietungen im Abstiegsjahr hat Strubers Pressingfußball das Potenzial, das Publikum in Müngersdorf endlich wieder zu begeistern.

Dennoch gibt es keinen Grund zu übergroßem Optimismus. All dies muss erst noch im Ernstfall und damit unter einer weitaus größeren Drucksituation regelmäßig bestätigt werden. An dieser Stelle steht auch das Umfeld mit in der Verantwortung, der jungen Kölner Mannschaft gerade dann weiterhin seine Unterstützung zukommen zu lassen, wenn es mal nicht so läuft. Der Grat zwischen Entwicklung und Ergebnissen ist schmal genug.