Der 1. FC Köln hat in der zurückliegenden Saison einige Hindernisse überwinden müssen. Mit Erfolg kommentiert unser Autor.
KommentarDer 1. FC Köln hat mehr gewonnen als verloren
Christian Keller hat nach dem Abpfiff der Fußball-Saison 2022/23 einen bemerkenswerten Satz gesprochen: „Im Ergebnis haben wir nicht gewonnen, aber ab und zu verliert man und ist trotzdem ein Gewinner.“ Der Geschäftsführer des 1. FC Köln bezog sich damit natürlich in erster Linie auf das unglückliche 1:2 gegen Bayern München. Kellers Worte taugen aber auch, um die sehr gute Entwicklung zu beschreiben, die der Club auch im zweiten Jahr unter Cheftrainer Steffen Baumgart genommen hat.
Der FC ist als Elfter der Tabelle vier Plätze und zehn Punkte hinter dem Vorjahresergebnis zurückgeblieben. Er hat sich diesmal nicht für den Europapokal qualifiziert, weniger Tore (3) geschossen und dafür mehr kassiert (5). Klingt wie ein Rückschlag, aber tatsächlich ist der Club auf seinem eingeschlagenen Weg ein paar wichtige Schritte weiter gelaufen. Die Kölner mussten dabei zwar einige tiefe Täler durchqueren wie das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal, die Verletzung von Mark Uth, die mentalen Strapazen durch die Doppelbelastung Liga/Europapokal, die sportliche Krise nach Karneval und schließlich auch noch das Fifa-Urteil. Der FC ist an diesen Problemen aber nicht zerbrochen, sondern gestärkt aus ihnen hervorgegangen.
Die Geißböcke haben ihre Fehler und Zweifel als Erfahrungswerte genutzt, um den Glauben an alle erforderlichen Veränderungen zu festigen. All das konnte am Ende nur gelingen, weil die Verantwortlichen intern wie extern (Transfersperre, Investoren-Einstieg DFL) Ruhe bewahrt haben und Steffen Baumgart auch im zweiten Jahr für sportlichen Erfolg sorgte. Mit dem Abschied von Jonas Hector und Ellyes Skhiri verliert der finanziell weiter eingeschränkte FC nun zwei wichtige, sportliche Säulen. Diesen Verlust zu kompensieren, ist eine der neuen, großen Herausforderungen, die auch in der kommenden Saison die Sieger-Mentalität des 1. FC Köln erfordern.