Der 1. FC Köln ist in eine sportliche Krise geschlittert. Nun muss sich zeigen, wie stark der Zusammenhalt am Geißbockheim ist.
Kommentar 1. FC KölnDer wahre Charakter zeigt sich in der Krise
Steffen Baumgart hat seine Neugier schon oft beschrieben. Gespannt sei er, wie der Umgang mit ihm als Trainer des 1. FC Köln aussehen würde, wenn er mit seiner Mannschaft nicht mehr von Erfolg zu Erfolg eilt und die Menschen mit seiner Art Fußball spielen zu lassen begeistert. Im März 2023 dürfte es erste Antworten für den 51-Jährigen geben, denn nach fünf sieglosen Spielen und Leistungen wie gegen Bochum und Dortmund steckt der FC in einer gefährlichen Lage.
Zunächst sei Lothar Matthäus zitiert, der sicher weiß, wie sich sportliche Krisen anfühlen. Der FC hätte doch vor zwei Jahren noch in der Relegation gestanden, sagte der Rekord-Nationalspieler nach dem 1:6 beim BVB. Matthäus hat recht, vergisst aber, dass seine Aussage mehr mit Erwartungshaltungen aus dem Umfeld als mit der aktuellen Negativserie zu tun hat.
Glaube darf nicht abhanden kommen
Es war zwar zu erwarten, dass die Mannschaft sich nicht dauerhaft am Limit ihres Leistungsvermögens bewegen kann und eine schwierige Phase kommen musste, den Spielern darf aber nicht der Glaube an die Sache abhandenkommen. Dieser Glaube hat sie unter Baumgart bis nach Europa geführt. Und: Diese Mannschaft kann definitiv mehr, als sie bei den beiden jüngsten Niederlagen gezeigt hat – siehe das starke 0:0 bei Union Berlin.
Es heißt immer, in der Krise zeige sich der Charakter eines Kollektivs. Wenn es läuft, deckt der Erfolg die meisten Probleme ja bekanntlich zu. Es wird sich nun also zeigen, wie stark der Zusammenhalt am Geißbockheim tatsächlich ist – auch vor dem Hintergrund der im Sommer anstehenden, umfangreichen Veränderungen im Kader. Eine interessante und wichtige Herausforderung für Baumgart und sein Trainerteam.