Verteidiger Jan-Luca Sennhenn hat für die Kölner Haie mit der Nationalmannschaft am Deutschland Cup teilgenommen
Kölner HaieJan-Luca Sennhenn hat mehr Eiszeit und spürt mehr Vertrauen
Jan Luca Sennhenn musste sich bei der Eröffnung des Deutschland Cups wie im falschen Film fühlen. Zum zweiten Mal war der Verteidiger der Kölner Haie für die Eishockey-Nationalmannschaft in Landshut dabei und erlebte das kuriose Eigentor von Andreas Eder zum 0:1 gegen Dänemark ebenso auf dem Eis (3.), wie David Madsens 1:3 nach einer Eins-gegen-Zwei-Aktion gegen ihn (9.).
„Da denkt man sich schon, Oh Mann, was ist denn hier los“, ließ der seit dem 11.11. nun 24-Jährige seine ersten beiden Turnier-Szenen Revue passieren und ergänzte: „Aber es wurde danach ja viel besser.“ Tatsächlich spricht es für den immer reifer werdenden, ehemaligen Junghai, dass er Rückschläge wie gegen Dänemark schnell abhaken kann. An der Seite seines ehemaligen Kölner Teamkollegen Colin Ugbekile (Iserlohn) war er im weiteren Turnierverlauf an keinem der insgesamt zwölf Gegentreffer (beim 5:6 gegen Dänemark und dem 2:6 gegen die Slowakei) mehr beteiligt.
Das Feedback von Harold Kreis steht zwar noch aus. Der Bundestrainer bezeichnete Sennhenn aber schon als „guten Jungen“, der sich selbst richtig einschätzen, schnell anpassen und das einfache Spiel pflegen kann. „In dieser Beschreibung finde ich mich schon wieder und will natürlich noch etwas draufpacken“, sagt der gebürtige Kasseler anderthalb Jahre vor der Heim-WM in Deutschland.
Stil von Coach Kari Jalonen funktionier immer besser
Dass für eine Nominierung im Mai 2026 vor allem die Leistungen im Klub wichtig sind, ist ihm klar. Und da sieht sich der Linksschütze in seinem fünften Profi-Jahr bei den Haien auf dem richtigen Weg. „Im Vergleich zur vergangenen Saison habe ich mehr Eiszeit. Vor allem das Vertrauen, das mir das neue Trainerteam im Unterzahlspiel gibt, macht mich froh“, sagt Sennhenn.
Nach den Jahren unter Uwe Krupp brauchte auch er einige DEL-Spiele, um den neuen Stil von Kari Jalonen zu verinnerlichen. Schließlich ließ Krupp ähnlich wie DEB-Coach Kreis mit früher attackierenden und auf die Außenbahn konzentrierten Verteidigern agieren. Während der neue Haie-Coach Kari Jalonen es defensiver und zentrum-fixiert mag.
„In den ersten Spielen hat das noch nicht so geklappt, dann hat Kari uns die Struktur aber nochmal anders und detaillierter nähergebracht. Seitdem sind wir defensiv sehr kompakt“, hält Sennhenn trotz der 2:3-Niederlage in Iserlohn vor der Länderspielpause fest. Zuvor hatten die Haie nämlich mit vier Siegen und nur fünf Gegentoren in Düsseldorf (6:3), Bremerhaven (2:0), gegen Wolfsburg (2:1) und in München (2:1) geglänzt.
Obwohl während des Deutschland Cups die Info über den Wechsel von Justin Schütz in Richtung Adler Mannheim öffentlich wurde, soll es im Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven und sonntags bei den Straubing Tigers (19.15 Uhr/beide Magenta Sport) erfolgreich weitergehen. „Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen“, sagt Sennhenn.
Er selbst absolviert parallel zur Eishockeykarriere ein Fernstudium im Bereich Sport-Management, um nach der Profilaufbahn abgesichert zu sein. Dass Schütz das hochdotierte Angebot der Adler annehmen musste, ist nachvollziehbar. Auch wenn sich ganz Eishockey-Köln nach der geleakten Nachricht vorkam wie im falschen Film, wollen Sennhenn, Schütz und Co. gegen die offensivstarken Bremerhavener und die laufstarken Straubinger reüssieren.